Im Rahmen der Veranstaltung wurde ein besonderes „Leuchtturmprojekt“, die Sanierung der Neuen Mittelschule Rainbach im Mühlkreis, mit der klimaaktiv-Deklaration in Gold ausgezeichnet. Die Leiterin des klimaaktiv-Programmes, Inge Schrattenecker von der ÖGUT, überreichte gemeinsam mit dem oberösterreichischen klimaaktiv-Regionalpartner, Prof. Herbert C. Leindecker, die Urkunde samt Plakette an die Architekten, Ingrid Domenig-Meisinger und Albert Böhm, und an den engagierten Bauherren und Bürgermeister, Friedrich Stockinger.
In nachhaltigen Gebäuden wird zunehmend die NutzerInnenzufriedenheit als oberstes Ziel gesehen. Welche Rolle dabei die Gebäudeautomation spielen kann, wurde in Fachvorträgen erörtert und intensiv diskutiert. Die Aktivitäten und Aktuelles aus dem Programm klimaaktiv Bauen und Sanieren stellte die Programmleiterin Inge Schrattenecker von der ÖGUT zu Beginn vor. Was sich die NutzerInnen in Bezug auf Gebäudeautomation wünschen, erläuterte dann der Gastgeber an der FH OÖ Campus Wels, Prof. Herbert C. Leindecker. Mit der klimaaktiv-Deklaration steht ein einfaches und praktisch kostenloses Werkzeug zur Verfügung, das in Zukunft zumindest im Bereich Monitoring in der Nutzungsphase auch die Gebäudeautomation verstärkt berücksichtigen wird.
Es folgten Vorträge über Forschungsprojekte zum Thema und ausgeführte Projekte. Prof. Ulrich Norbisrath berichtete über seine internationalen Erfahrungen und bemerkenswerte Aussagen der jüngeren Generation im Rahmen des „Building Automation Lab“ an der FH OÖ, Campus Hagenberg. Christian Pillwein kann auf eine umfangreiche Erfahrung durch seine Tätigkeit in der Fa. Beckhoff Automation GmbH verweisen und skizzierte den aktuellen Stand der Technik. Dass ohne Automation eine sinnvolles Monitoring des Gebäudebetriebs unmöglich ist, unterstrich Christian Steininger von Vasko & Partner am Beispiel des Raiffeisen Bürohochhauses in Wien.
Einen fulminanten Schlusspunkt der Vortragsreihe setzte die Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern. Sie analysierte die aktuellen Trends und legte damit auch gesellschaftliche Probleme und Tendenzen offen. Überraschende und amüsante Schlussfolgerungen, speziell im Bereich der eigenen Wohnung, machten aber viele Teilnehmer dann doch etwas nachdenklich. Schließlich muss sich zuerst jeder selbst die Frage stellen: Wie viel Automation brauchen wir wirklich?
Bei der abschließenden Podiums- und Publikumsdiskussion wurde das Thema sehr tiefgehend diskutiert. Es kristallisierte sich heraus, dass es immer nur um die projektbezogen angemessene Anwendung der Gebäudeautomation gehen kann. Das bedeutet, dass jeder Gebäudetyp differenziert betrachtet werden muss. Dies gilt vor allem für Wohnbauten mit seinen unterschiedlichen Dimensionen. Im Einfamilienhaus kann jeder selbst entscheiden, wie viel an Technik und Automation er haben will, für großvolumige Wohnbauten wird sich aber ein gewisses Mindestmaß an Automation etablieren müssen, schon allein aufgrund der steigenden Monitoring-Anforderungen. Der Segen der Gebäudeautomation für gebrechliche und behinderte Menschen steht ohnehin außer Diskussion.
Mehr zur Tagung finden Sie auf der Website der FH Oberösterreich