klima:aktiv- und ÖGNB-Auszeichnung für nachhaltige Gebäude

Besonders erfreulich: Bei gleich vier der sechs Gebäude handelt es sich um vorbildliche Sanierungen.

Beeindruckend ist auch die Nutzungsvielfalt: Schulgebäude, Kindergarten und Hort, zwei Wohnhaussanierungen, die Sanierung eines 60er Jahre Amtsgebäudes und ein neu errichtetes Plusenergie-Einfamilienhaus zeigen auf, dass nachhaltiges Bauen für alle Gebäudetypen möglich ist. Dafür wurden die Gebäude gleich mehrfach ausgezeichnet: als klima:aktiv-Gebäude für ihren herausragenden Beitrag zum Klimaschutz und mit dem ÖGNB-Gütesiegel dafür, dass sie einen Top-Nachhaltigkeitsstandard erreichen.

Das Programm „klima:aktiv Bauen und Sanieren“ ist Teil der Klimaschutzinitiative klima:aktiv des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Lebensministerium).Das Qualitätszeichen ist im deutschsprachigem Raum das erfolgreichste Gütesiegel für das nachhaltige Bauen: Knapp 300 Gebäude wurden bislang nach den Qualitätskriterien von klima:aktiv Qualitätszeichen beurteilt, etwa noch mal so viele befinden sich in Vorbereitung zur Deklaration. Dies ist umso erstaunlicher, da klima:aktiv im internationalen Vergleich mit Abstand die strengsten Qualitätskriterien im Bereich Energieeffizienz verwendet. Werden einzelne Muss-Kriterien nicht eingehalten, kann ein Gebäude nicht deklariert werden. Werden darüber hinaus nahezu alle hochwertigen Qualitätsansprüche realisiert, kann das Gebäude keine klima:aktiv GOLD-Auszeichnung erhalten.

Gerade aus diesem Grund kann den ausgezeichneten Bauwerken und ihren BauherrInnen nur größtes Lob ausgesprochen werden. Diese Häuser sind der Beleg dafür, dass energieeffizientes Bauen möglich ist. Mehr noch: Sie vereinen Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit und höchste Zufriedenheit bei ihren Nutzerinnen und Nutzern.

In ein ähnliches Horn blasen die VertreterInnen der ÖGNB, Österreichischen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. „Wir halten unser Bewertungssystem zu 100 Prozent kompatibel mit klima:aktiv und damit natürlich auch mit dessen strengen Qualitätskriterien! Im Unterschied zur Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums wickelt die ÖGNB aber eine umfassende Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden ab“, erklärt die Geschäftsführerin der ÖGNB, Dr. Susanne Geissler. Das Bewertungssystem der ÖGNB befindet sich im stetigen Ausbau: Mehr als 60 Gebäude wurden bereits mit bewertet. Im größten Stadtentwicklungsgebiet Mitteleuropas, der Seestadt Aspern in Wien wird ebenfalls das Bewertungssystem der ÖGNB verwendet. Die Basis für die sukzessive Verbreitung des Systems ist simpel: 100%ige Kompatibilität mit dem europäischen Qualitätsleader klima:aktiv, ein offenes und transparentes Bewertungssystem, welches ohne Zusatzhürden für alle Interessierten sofort nutzbar ist.

Folgende Gebäude (in alphabetischer Reihenfolge) wurden im Rahmen der gemeinsamen Auszeichnungsveranstaltung von klima:aktiv und ÖGNB vor dem Vorhang geholt:

Bezirksgericht Bruck an der Mur – ARE Austrian Real Estate (vormals BIG)

Die Sanierung des in den 60er Jahren errichteten Bezirksgerichtes in Bruck an der Mur besticht durch ihre konsequente energetische Optimierung und Versorgung mit erneuerbaren Energieträgern. Gleichzeitig wurde im Rahmen des Umbaus höchster Wert auf die Tageslichtversorgung und die Raumqualität in den Büroräumlichkeiten gelegt.

Plusenergie-Sanierung Kapfenberg – Siedlungsgenossenschaft Ennstal

Bei der Sanierung der aus den 50er Jahren stammenden Wohnhausanlage in Kapfenberg handelt es sich um ein Projekt der Superlative des sozialen Wohnbaus: Aus einer hinsichtlich ihres Energieverbrauchs schlechten Bausubstanz wird ein moderner Wohnbau entwickelt, welcher sich in seiner Energiebilanz aufgrund umfassender Photovoltaik sogar zum Plusenergiehaus wandelt. Gleichzeitig erhalten die BewohnerInnen zahlreiche Mehrwerte für ihr Wohlgefühlt: Die Wohnungen werden heller, grundsaniert und sind dann auch barrierefrei erreichbar.

Kindergarten und Hort Leobendorf,
Sanierung Volksschule und Musikschule Leobendorf

Der Neubau des Kindergartens und Horts in Leobendorf wurde ebenso wie die Sanierung und Erweiterung der bestehenden Volksschule und Musikschule am Standort des Bildungscampus Leobendorf in Passivhausqualität abgewickelt. Großzügige Raumkonfigurationen, hochwertige Freiräume und die konsequente Berücksichtigung des schadstoffarmen Bauens sorgen für eine hochwertige soziale Qualität.

Sanierung Roofjet Wißgrillgasse

Auch die Entwicklung des Gründerzeithauses zum „Roofjet Wißgrillgasse“ stellt einen Meilenstein in der Entwicklung der Gebäudesubstanz dar. Alle Wohneinheiten sind nun mit Komfortlüftungen ausgestattet, der Dachausbau ist in hochwertiger Passivhausqualität errichtet. Die Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse der BewohnerInnen schließt auch die Begrünung und Nutzbarmachung des Innenhofes mit ein.

Sunlighthouse, VELUX Österreich GmbH

Beim VELUX Sunlighthouse handelt es sich um das erste CO2-neutrale Einfamilienhaus Österreichs in Errichtung und Betrieb. Dieses wissenschaftliche Projekt (Partner Donau-Universität und IBO) wurde nach ActiveHouse-Kriterien errichtet und beweist auch auf einem suboptimalen Grundstück, das sich Energieeffizienz mit außergewöhnlich gutem Raumklima - mit viel Tageslicht und frischer Luft - vereinen lässt. Die innovative Steildach-Lösung besticht süd-westseitig durch eine gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlage, formal ansprechend mit den Dachflächenfenstern und Solarkollektoren kombiniert. Das Sunlighthouse erreicht Plus-Energiestandard. Dieses Pilotprojekt soll den Weg in die Zukunft des Bauen und Wohnens zeigen.

Mehr zu den Gebäuden erfahren Sie auf www.klimaaktiv-gebaut.at und auf der Website der ÖGNB www.oegnb.net. Die klima:aktiv Datenbank www.klimaaktiv-gebaut.at informiert über Praxisbeispiele vorbildlicher Neubauten, umfassende Sanierungen von Wohnbauten und Dienstleistungsgebäuden. Informieren Sie sich über mustergültig umgesetzte Neubauten oder Sanierungen in ganz Österreich auf www.klimaaktiv-gebaut.at!