Im Jahr 2018 wurden durch die FH OÖ zahlreiche klimaaktiv-Beratungen durchgeführt. Nun konnten alle drei Gebäudeteile, welche das „Forstliche Bildungszentrum Traunkirchen“ bilden, mit „klimaaktiv GOLD“ ausgezeichnet werden.
Die beiden neuen Bauteile, die Schule und das Schülerwohnheim, wurden in Holzmassivbauweise erstellt, besonders hervorzuheben sind die überprüfte Raumluftqualität und die bedarfsgeregelten Lüftungsanlagen. Eine Photovoltaik-Anlage mit 123 kWp sorgt für eine deutliche Erhöhung des Eigenstromanteils. Sogar ein bestehendes denkmalgeschütztes Gebäude, welches als Verwaltung genutzt wird, konnte auf GOLD-Standard saniert werden. Das Schulgebäude wurde von klimaaktiv als Objekt des Monats November 2018 ausgewählt.
klimaaktiv-Tagung mit Schwerpunkt Building Information Modeling - BIM
In den Kriterienkatalogen von klimaaktiv spielt die Qualitätssicherung von Gebäuden eine wesentliche Rolle. „Nachhaltige Gebäude können nur mit hoher Planungs- und Ausführungsqualität erreicht werden. Qualitätsoptimierung beginnt bei einer möglichst sorgfältigen und umfassenden Planung, welche zumindest theoretisch durch die Verwendung eines gemeinsamen virtuellen Gebäudemodells im Building Information Modeling (BIM) stark verbessert werden kann“, erklärt Organisator FH-Prof. DI Dr. Herbert C. Leindecker.
BIM ist bereits in einigen europäischen Ländern bei öffentlichen Aufträgen verpflichtend. Die verstärkte Nutzung von BIM mit den dafür geschaffenen Normen in Österreich scheint nur mehr eine Frage der Zeit. Mit der praktischen Umsetzung entstehen aber auch Probleme, die gelöst werden müssen.
Bei dieser Tagung am 28. November 2018 wurde angeregt über die Frage diskutiert, welche Potentiale BIM für die Entwicklung von nachhaltigen Gebäuden haben kann.
Inge Schrattenecker (ÖGUT, Programmleitung klimaaktiv) berichtete von den neuesten Entwicklungen im klimaaktiv-Programm, Gastgeber Herbert Leindecker von den ersten Schritten mit BIM-Schnittstellen beim Versuch, diese in der Lehre in der FH OÖ zu verwenden. Wichtige Erkenntnisse aus der Forschung konnte Cristina Florit (ACR) vorstellen. Eine Kooperative des ACR (Austrian Cooperative Research) testete bereits BIM-Schnittstellen zum Einsatz mit Gebäudesimulations-Software. Dies war letztlich nur durch die Beteiligung eines Software-Experten zur Modifizierung des digitalen Austauschformates möglich.
Kevin Bauer von Siemens zeichnete ein imposantes „big bicture“ der Digitalisierung im Gebäudebereich, die nun gerade so richtig Fahrt aufnimmt. Kleinere Planungsbüros müssen allerdings große Anstrengungen unternehmen, wenn sie BIM schon verwenden wollen - dies konnte Architekt Siegfried Diesenberger, der schon seit vielen Jahren die Entwicklungen zu BIM in der Praxis nutzt, mit realen Beispielen belegen. Abschließend erläuterte Daniel Deutschmann als Bauingenieur und als Rechtsanwalt die rechtlichen Fragen, wie zum Beispiel Vertragsgestaltung und Haftung bei BIM-Projekten.
Die Präsentationen sind auf der Tagungswebsite abrufbar: www.fh-ooe.at/klimaaktiv2018