Die Plusenergiebilanz wird durch den energetischen Verbund mit einem vorgelagerten Büro- und Geschäftszentrum erzielt. Der Gebäudekomplex erreicht mit 904 Punkten den klimaaktiv Gold Standard.
Effizienter Energieverbund
Im Plusenergieverbund Reininghaus Süd treffen sich minimierter Energiebedarf bei jedem einzelnen Gebäude sowie der Einsatz erneuerbarer Energieträger auf Quartiersebene zu einem Energieverbund, der über das Jahr mehr Energie erzeugt, als er verbraucht.
Im Rahmen des vom Architekturbüro Nussmüller geplanten Projektes wurde in einem ersten Schritt der Energiebedarf durch den angewendeten Passivhausstandard mit weitgehender Reduktion von Transmissions- und Lüftungswärmeverlusten optimiert. Der verbleibende geringe Energiebedarf wird durch den Einsatz von energieeffizienter Haustechnik und Energieproduktion am Grundstück (Geothermie mit Wärmepumpen, Solarthermie) gedeckt.
Einen wesentlichen Aspekt zur Erlangung des Plusenergiestandards stellt das Konzept des Energieverbundes von Gebäuden mit unterschiedlichen Nutzungs- und Lastprofilen dar. Der Plusenergieverbund basiert einerseits auf der Vernetzung der einzelnen Punkthäuser untereinander sowie der Verbindung mit dem vorgelagerten Büro- und Geschäftskomplex. Je Bauabschnitt (eine Gebäudereihe mit vier Häusern) wird eine Wärmezentrale (Wärmepumpen mit Pufferspeicher) errichtet. Die Versorgung jeder Gebäudereihe erfolgt von dieser Zentrale aus. Die Zentralen sind untereinander vernetzt, um wechselweise Spitzenlasten in der Erzeugung oder im Verbrauch auszugleichen. Gleichzeitig sind die Zentralen an den vorgelagerten Büro- und Geschäftskomplex angebunden. Die Erweiterung der Systemgrenze vom Einzelobjekt auf den Siedlungsverband erschließt neue Möglichkeiten der Energieeffizienzsteigerung für den Gebäudesektor. Multifunktionale Gebäudeverbände (aus Gebäuden mit unterschiedlichen Nutzungen) bewirken so auf Grund ihrer unterschiedlichen Nutzungs- und Lastprofile zahlreiche Synergieeffekte.
Ökologie trifft Design
Für die Wohnhäuser wurde die Typologie von Stadtvillen gewählt, als bewusster Übergang zur angrenzenden Einfamilienhausbebauung. Die Stadthäuser sind höhenmäßig gestaffelt und zueinander präzis ausgerichtet. Jeweils drei bis vier Häuser bilden ein kleines Quartier im gesamten Gefüge, mit eigenem Spiel– und Kommunikationsplatz, Obstgärten und Blumen- oder Gemüsebeeten. Diese halböffentlichen Außenräume sind ineinander zu einem gemeinschaftlichen Grünraumkonzept verflochten. Der 5-geschoßige Holzwohnbau ist eine Pionierleistung im Sektor des ökologischen Bauens in der Steiermark. Durch die Baustoffe Holz und Lehm wird ein angenehmes Wohnklima geschaffen. Holz ist im gesamten Projekt ein wichtiges Gestaltungselement. Im Innenraum sind beispielsweise die Decken in Sichtholz gehalten.
Ausgezeichnetes Projekt
Im März 2013 wurde dem Projekt die Auszeichnung TQB Total Quality Building vergeben. Die Zertifizierung ist das Gütesiegel der ÖGNB, der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. Der innovative Stadtteil gewann auch den ÖGUT Umweltpreis 2013 in der Kategorie „Stadt der Zukunft“. Das Projekt ist Teil des Haus der Zukunft Plus Leitprojektes „Energy City Graz-Reininghaus (ECR)“. Das Projekt wurde 2014 für den Klimaschaschutzpreis des ORF nominiert. Weiters wurde im November 2014 der Status „Umsetzung eines Energieverbundes innerhalb eines mulitfunktionalen Gebäudeverbandes“ vom Haus der Zukunft und dem bmvit erlangt.
Nähere Infos zum Gebäude finden Sie in der klimaaktiv Gebäudedatenbank: www.klimaaktiv-gebaut.at