Die Gebäude aus den 50 iger und 70iger Jahren, bestehen aus einer Neuen Mittelschule, Turnsaal, Volksschule und Hort. Die Neue Mittelschule erreicht mit der Sanierung den klimaaktiv Gold Standard mit 955 Punkten.
Ausgangslage
Die ehemalige Hauptschule wurde im Jahr 1972 eröffnet und zeigt in ihrer architektonischen Konzeption eine gute räumliche Qualität auf. Bautechnisch muss sie als typisches Beispiel für die späten 60er und frühen 70er Jahre bezeichnet werden: Hohe Heizkosten und bauphysikalische Schäden aufgrund von Tauwasserbildungen zeigen ein deutliches Bild. Die Volksschule wurde 1950 errichtet und wurde seither keiner nennenswerten Umstrukturierung oder Sanierung unterzogen.
Der Bau der NMS ist ein Stahlbetonskelettbau mit Ziegelausfachungen, welche teilweise zweischalig ausgeführt sind. Als Wärmedämmung wurde innenseitig eine Schicht Heraklith aufgebracht. Die ungedämmten Aluminiumfenster waren innen bauphysikalisch ungünstig, bündig angeordnet. Statisch gesehen bildet dieser Gebäudetyp mit den Stahlbeton-Stützen eine ideale Voraussetzung für die Sanierung mit vorgehängten Fassadensystemen.
7 Millionen Euro Gesamtaufwand für den gesamten Schulkomplex: ein ehrgeiziges Projekt mit viel Innovationskraft
Um die laufenden Energiekosten wesentlich zu reduzieren (bisher ca. 40.000 – 50.000 Euro/Jahr) hat sich die Gemeinde Rainbach dazu entschlossen, die Schule auf "Nullenergiehaus-Standard" zu sanieren. Bei 7 Millionen Euro Gesamtaufwand wurde lange gerungen, um grünes Licht vom Land Oberösterreich zu erhalten, das einen großen Anteil der Kosten finanziert.
Durchgeführte Maßnahmen
Die ökologische, wärmebrückenfreie Fassadenhülle besteht aus vorproduzierten Holzelementen (vorgehängte Fassade). Alle Fenster verfügen über eine 3-Scheiben-Verglasung mit außen liegenden Jalousien. Außenliegende Verschattung, Lüftungsanlage und Konzept zur Fensterlüftung in den Nachtstunden stellen die Sommertauglichkeit sicher.
Aufgrund des Alters des Bestands war eine Generalsanierung der gesamten Haustechnik, des Leitungssystems und der gesamten Ausstattung erforderlich. Die beiden überdimensionieren Gaskessel wurden durch eine Hackschnitzelheizung ersetzt. Die Wärmeabgabe erfolgt über neue Heizkörper mit Thermostatventilen.
Um eine optimale Luftqualität in den Klassenräumen zu erreichen, wird in jedem Raum die CO2-Konzentration gemessen. Anhand der Messdaten wird die Zu und Abluftmenge der Wohnraumlüftung über schallgedämpfte Volumenstromregler mit geringem Strömungswiderstand geregelt. Diese Regelung ermöglicht das Verschieben der Luftmengen an den Ort, an dem sich Personen aufhalten. Dadurch wird eine Gerätegrößeneinsparung von ca. 50% erreicht. Zur Stromerzeugung wurde eine 42 kWP PV-Anlage am Dach des Turnsaals errichtet.
Die Steuerung der effizienten Beleuchtung (LED) erfolgt in direktem Zusammenspiel mit den Jalousien. Das gesamte Kellergeschoss der Volksschule wird durch die Ausbildung der Außenanlagen nutzbar und bietet Platz für die Nachmittagsbetreuung.
Eine neue zentrale Halle, erweitert den Platzbedarf der NMS und VS und trägt zur Verbindung bei. Diese Halle kann sehr vielfältig für den Schulbedarf genutzt werden.
Beteiligte
Bauherr: Verein zur Förderung der Infrastruktur der Marktgemeinde Rainbach
Architektur: archEvolution, Arch DI Ingrid Domenig-Meisinger, Arch. DI Albert Böhm
Fachplanung: archEvolution (Bauphysik), Ingenieurbüro für Neue Energie & Gebäudetechnik (Haustechnik)
Plausibilitätsprüfer: Herbert Leindecker, FH OÖ F&E GmbH
Zur Gebäudedatenbank: http://www.klimaaktiv-gebaut.at/