Nominierung: Altenpflegeheim Steinfeld

Gebäudeart

Niedrigenergiehaus in Mischbauweise

Energiekennzahl

14 kWh/m²a

Bauherr

Sozialhilfeverband Spittal/Drau

Architektur

Arch. Dipl.-Ing. Dietger Wissounig

Energieplanung

Arch. Dipl.-Ing. Dietger Wissounig und Technisches Büro Hammer

Nutzung

Alten- und Pflegeheim mit 50 Betten und Atrium als Wintergarten

Gebäudeart

Niedrigenergiehaus in Mischbauweise, Obergeschosse in Holzbau

Fertigstellung

2005

Energiekennzahl

HWB (nach OIB): 14 kWh/m²a, klima:aktiv haus 779 Punkte (von max. 1000)

Energiesystem

Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung – Erdregister, Heizung mit Zentralheizung im Winter, im Sommer E-Patronen, Fernwärmeübergabe, Heizung mit Lüftungsanlage über Erdwärmetauscher (Frischluftbrunnen), Abluft (Wärmetauscher) über Dach

Baubiologie und Nutzungskomfort

Regenwassernutzungsanlage für die Gartenbewässerung und die Versorgung der WC-Anlagen, alle Bau- und Dämmstoffen wurden hinsichtlich der Umweltverträglichkeitrealisiert (Dämmstoffe sind HFKW-frei, Rohre, Folien, Fußbodenbeläge und Fenster, Türen und Fix-Verglasungen sind ebenfalls PVC-frei (Holz-Alufenster), Innenausbau mit emissionsarmen Verlegestoffen,
Bodenbelägen und Holzwerkstoffen), zentraler Wintergarten im Gebäudekern als Atriumhof

Architektur

Flach über die Wiese gelagert gibt das klar geschnittene Volumen dem Ortsrand neue Kontur. Was mit den rhythmisch verteilten Öffnungen äußerlich kompakt erscheint, entfaltet innen überraschend gelockerte, nach allen Seiten kommunizierende Raumangebote – maßgeschneidert für die in ihrer Beweglichkeit reduzierten BewohnerInnen. Die auskragende Obergeschosse beherbergen Pflegeeinheiten, ebenerdig liegen in offener Folge Foyer, Festsaal, Verwaltung und Therapiezimmer. Alle Räume sind um eine grüne Mitte gruppiert – das glasgedeckte, reich bepflanzte Atrium. Es verbindet mit den Umgängen, Liften und einer internen Brücke die Etagen, ist von überall sichtbar und mit kurzen Wegen barrierefrei erreichbar. Die Atmosphäre dieser »inneren Landschaft«, ergänzt durch die nach außen zum Auwald und zum Ort orientierten Loggien, wird durch eine präzise und nobel detaillierte, moderne Holzbauweise geprägt.
Otto Kapfinger

Energie und Ökologie

Das Altersheim entspricht gutem Niedrigenergiehausstandard und ist an das regionale Biomassenahwärmenetz angeschlossen. Die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung entspricht jenen Systemen, die in Passivhäusern zum Einsatz kommen. Die Luftqualität im Gebäude ist ausgezeichnet. Natürliche Belichtung, energieeffiziente Haustechnik und ökologische Baumaterialien runden den guten Gesamteindruck ab. Es ist bei dem hohen Warmwasserbedarf eines Altersheims aber nicht ganz nachvollziehbar, warum auf eine Solaranlage verzichtet wurde und die Warmwasserbereitung im Sommer mittels E-Patrone erfolgt.

Bernd Vogl

Veröffentlicht am 07.03.2014