Preisträger: Hauptschule Klaus-Weiler-Fraxern

Gebäudeart

Passivhausschule

Energiekennzahl

14,3 kWh/m²a

Bauherr

Gemeinde Klaus Immobilienverwaltung

Architektur

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Energieplanung

Ing. Martin Gludovatz (SynergyGmbH)

Nutzung

Hauptschule mit Veranstaltungssaal und öffentlicher Bibliothek

Gebäudeart

Passivhausschule, zur Gänze als Holzbau ausgeführt

Fertigstellung

2003

Energiekennzahlen

HWB 14,3 kWh/m2a (berechnet), 11,4 kWh/m2a (gemessen)

Energiesystem

Heizung: Niedrigtemperatur-Gas-Brennwertkessel, nutzorientierte Heizkreiseinteilung, drehzahlregulierte Umwälzpumpen, Räume über zentrale Lüftungsanlage geheizt, Aula und Bibliothek mitFußbodenheizung.

Lüftung: Zentrale kontrollierte Be- und Entlüftung, Zuluft mit Erdwärmetauschern vortemperiert (im Sommer passive Kühlung). Sonnenschutz: im Süden Dauer-Sonnenschutz, Ost und West:steuerbare Lamellen für Strahlungsgewinn im Winter.

Wasser: zentrale Warmwasserbereitung (Boiler, Solar). Biomasse-Anschluss in Planung. Photovoltaik auf dem Dach und im Sonnenschutz integriert.
Baustoffe und Nutzungskomfort: Holzbau (Konstruktion und Innenausbau) aus unbehandelter Weißtanne aus der Region, natürliche Belichtung bis in die Untergeschosse, permanenter Sonnenschutz, Kontrollierte Be- und Entlüftung, Abfuhr von Feuchtelasten, Lärmschutz (keine Fensteröffnung notwendig), Keine Verwendung von PVC

Architektur

Das erste Schulgebäude Österreichs mit Passivhaus-Standard wurde von den Gemeinden Klaus, Weiler und Fraxern gemeinsam errichtet. Dank des Engagements aller am Bau Beteiligten ist es ein Paradebeispiel für ein nachhaltiges Schulhaus geworden. Der öffentlich genutzte, langgestreckte Kopfbau mit zweigeschossiger Aula und Bücherei über dem Eingangsbereich wurde mit breitem Vorplatz parallel zur Landesstraße gestellt. Seine Südfassade aus Kupferlochblech kommt dadurch Tag und Nacht besonders zur Geltung und die Querriegel für Unterrichtsräume und Verwaltung sowie der Pausenhof sind dadurch vor Lärm und schlechter Luft geschützt. Die Erschließung des Hauptbaus erfolgt über eine dreigeschossige, von oben belichtete Halle. Die Büroräume und Sonderklassen sind nach Westen orientiert; die Stammklassen, die über kleine Brücken mit dem Flur verbunden sind, genießen die Morgensonne. Ein Rücksprung der verglasten Fassade in Augenhöhe der sitzenden Kinder ermöglicht die Sicht in die natürlich geprägte Umgebung und schützt vor blendenden Sonnenstrahlen. Vom städtebaulichem Konzept bis ins Detail ist die Hauptschule ein präzise durchdachtes Projekt: dem Gelände intelligent angepasst, großzügig im Raum, energietechnisch ausgeklügelt. Seine Nutzer, groß und klein, strahlen Stolz und Zufriedenheit aus.
Dominique Gauzin-Müller

Energie und Ökologie

Die Gemeinden wollten eine Schule in Passivhausqualität - die Architekten lieferten in Zusammenarbeit mit der Haustechnikplanung den Entwurf dazu. Die Haustechnikplanung zieht alle Register, damit für die zeitlich sehr unterschiedlich belegten Räume ein behagliches und lernfreundliches Klima erzeugt wird. Der Einsatz von Metallfassaden wirft allerdings auch Probleme auf. Die großflächige Kupferfassade könnten die Oberflächengewässer durch diffuse Kupferemissionen gefährden, auch wurde damit relativ viel graue Energie verbaut. Sieht man es ganzheitlich, so wird die auf dem Dach versteckte PV-Anlage also auf lange Zeit nur diese graue Energie kompensieren. Die solare Stromerzeugung kann durch eine digitale Anzeige verfolgt werden. Summa summarum erleben die SchülerInnen mit dieser Schule Architektur, Energieeffizienz, Ökologie und Sonnenenergienutzung als harmonisches Ganzes. Weil Bildung so enorm wichtig ist, müssen die Lernbedingungen optimal sein. Schulgebäude und Schulgebäudesanierungen sollten daher der Passivhausschule in Klaus-Weiler-Fraxern folgen.

Veröffentlicht am 07.03.2014