Gebäudeart
Neubau in Passivhausqualität
Energiekennzahl
14,30 kWh/m²a
Bauherr
Gemeinde Ziersdorf
Architektur
AH3 ARCHITEKTEN ZT GMBH
Haustechnik
Jürgen Obermayer (Technisches Büro Käferhaus)
Energieplanung
DI Thomas Zelger, IBO
Nutzung
Kindergarten mit 4 Kindergartengruppen (inkl. 1 Integrationsgruppe)
Gebäudeart
Neubau in Passivhausqualität
Fertigstellung
2003
Energiekennzahl
HWB (PHPP): 14,30 kWh/m²a
Energiesystem
Warmwasserbereitung durch Zentralheizung und Solarunterstützung, teilsolare Raumheizung, Erdwärmekollektor, zentrale Lüftungsanlage mit Feuchterückgewinnung und CO2-Regelung, Strahlungsheizung an Innenwänden, Energieversorgung durch Pelletsofen, zentrales Lüftungsgerät mit Speichermassenwärmetauscher (über 90%ige Wärmerückgewinnung)
Baustoffe und Nutzungskomfort
Außenwand mit Lehmputz auf Holzwolleleichtbauplatte, Zellulose zwischen TJI36cm, Lärchenschalung,Südwand 47 cm Strohdämmung; Decke mit Akustikputz, Zellulose zwischen TJI36cm, mit 5 cm Holz aufgedoppelt, Aludach;
Fußboden mit Betonestrich auf Perlitedämmung 23 cm Dämmung, Streifenfundament gedämmt; Fensterrahmen mit Presskorkdämmung;
Innenwand mit Gipsfaser-Holzständerwände mit Flachsdämmung
Raumluft
Erdreichwärmetauscher, Innenraumluft mit Frischluftrate von 25 m3/h pro Kind – der Raumluftqualität wurde hohe Priorität eingeräumt, daher wird eine Raumluftfeuchte von 40-60% im Winter durch den Wärmetauscher mit Feuchterückgewinnung erzielt.
Architektur
Die enge Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Nutzer und Planenden führte zu einem durchaus nachhaltigen Bau, der ökologische Maßnahmen in das pädagogische Konzept integriert. Weil die Kinder meistens nur den Vormittag im Kindergarten verbringen, wurden die vier Gruppenräume nach Südosten orientiert. Niedrige Fenster, die in die »dicke Wand« eingelassen sind, dienen als Sitznischen und bieten Durch und Ausblicke in den Garten. Der Service-Trakt im Norden ist als Klimapuffer und Lärmschutz zur Straße vorgesehen; der Bewegungsraum in Eingangsnähe kann separat genutzt werden. Unterschiede in den Raumhöhen bewirken abwechslungsreiche Stimmungen und fördern die Führung des natürlichen Lichtes im Inneren des Gebäudes.
Dominique Gauzin-Müller
Energie und Ökologie
Der Kindergarten in Ziersdorf beweist, dass der Passivhausstandard neben öko-effizient auch öko-effektiv ist und auch so realisiert werden kann. Durch konsequente Planung konnte der Herstellungsaufwand gegenüber konventioneller Bauweise um mehr als 50% verringert werden – dank einer Holzrahmenkonstruktion gefüllt mit Stroh, Lehm und Zellulose. Alle bekannten Energiekennwerte für warme Räume und warmes Wasser entsprechen dem Passivhausstandard. Der Primärenergieverbrauch für alle Energiedienstleistungen (also inklusive Beleuchtung, Kochen...) liegt bei 50 kWh/m2a. Allerdings ist das stromsparende Beleuchtungskonzept für das Personal zu komplex. Ein- und Ausschalten oder Temperatureinstellung sind nicht bedienungsfreundlich, was eher den Produktherstellern als den Planern anzulasten ist. Der Betrieb eines Kindergartens ist sehr wechselhaft. Das eigens entwickelte Lüftungskonzept führt frische Luft in den zentralen Raum zu. Über CO2-Fühler wird die Luftmenge bestimmt, die aus den einzelnen Räumen zur Wärmerückgewinnung und dann nach außen abgeführt wird. Damit wird den wechselnden Bedingungen entsprechend immer die richtige Frischluftmenge zugeführt. Die Wärme wird von einem »kommunikativen« Pellets-Ofen im Foyer erzeugt.
Helmut Krapmeier