Soziale Nachhaltigkeit, umweltfreundliche Energie und intelligente Mobilität – dieses Programm haben sich Bauherr und Architekt für eine Wohnhausanlage vorgenommen, die auf Vielfalt und ein menschliches Maß setzt.
Adresse: 8010 Graz, Klosterwiesgasse 101a/b, 103b, Münzgrabenstraße 84b/c, Steiermark
BauherrIn: ENW – Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH
Architektur: DI Markus Pernthaler Architekt ZT GmbH
Fachplanung: Vatter & Partner ZT GmbH (Bauphysik), RFG Engineering GmbH (Haustechnik), bauXund Forschung und Beratung GmbH (Bauökologie)
Das Wohnprojekt „Messequartier“ liefert einen wichtigen Beitrag zum Thema Entwicklung hochwertiger Wohnquartiere im Stadtzentrum. Das Konzept dieser großen Anlage setzt auf interessante Räume und Perspektiven durch die geknickte Fassade und auf Vielfalt durch dezidierte Funktionsdurchmischung. Es bietet ein breites Angebot an unterschiedlichen Wohnungstypen, betreutem Wohnen, Studentenwohnheim sowie Kindergarten und Gewerbefläche. Die langen, wellenförmig strukturierten Baukörper sind im mittleren Bereich aufgeständert, um eine Querverbindung und einen zusammenhängenden Grünraum zu ermöglichen. Die Wohnhausanlage verfügt neben dem direkten Anschluss an das Radwegenetz auch über eine Carsharing-Flotte auf der Basis von Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Den BewohnerInnen steht auch eine begrünte Dachterrasse mit Sauna und Schwimmbad zur Verfügung.
Gebäudetyp: Massivbau in Passivhausqualität mit 195 Wohnungen und Gewerbeflächen
Fertigstellung: 2011
Energiekennzahl: HWB 9 kWh/m²a (OIB)
Versorgungstechnik: Der Anschluss an das regionale Fernwärmenetz war zwingend vorgeschrieben; zur Abdeckung des Warmwasserbedarfs und zur Unterstützung der Heizung in den Übergangszeiten wurden über 700 m² thermische Solarkollektoren mit den dafür notwendigen Warmwasserspeichern installiert. Eine Wärmepumpe nutzt das vorhandene Grundwasser und unterstützt dabei insbesondere die Kühlung der gewerblichen Flächen im Sommer. Die Wärmepumpe wird auch zur Vorerwärmung der Zuluft im Winter verwendet.