In seiner Keynote stellte Robert Lechner (Geschäftsführer pulswerk GmbH bzw. klimaaktiv Gebäude) klar, dass neben den ursprünglichen Beweggründen für Gebäudesanierungen wie Nachhaltigkeit, Leistbarkeit und soziale Verantwortung zuletzt auch die geopolitische Lage die Dringlichkeit der Bestandstransformation (Sicherheit) angetrieben hätten. Vor allem aber gäbe es durch bereits beschlossene EU-Vorgaben mit der EU-Taxonomie, der EU-Gebäuderichtlinie und dem ab 2027 auf den Gebäudesektor ausgeweiteten Emissionshandel 2 weitere gute Gründe für einen proaktiven Zugang zur strukturierten und umfassenden Bestandssanierung. Sein Appell: „Machen wir‘s einfach“!
Mit diesem Gedanken und unter dem Eindruck, dass es für Bauträger und Architekturbüros gleichermaßen notwendig sein wird, den Fokus vom Neubau auf die Bestandstransformation auszuweiten, begegneten sich auch Karin Kieslinger und Markus Zilker (einszueins Architektur) vor gut einem Jahr und entschieden sich dafür, gemeinsam in einem Strategieprozess Antworten für die zukünftige Unternehmenausrichtung und -aufstellung zu suchen. Bei dieser Veranstaltung gaben beide einen Einblick in den umfassenden und durchdachten Strategieprozess.
An diesem nahmen neben der Geschäftsführung auch weitere zentrale unternehmensinterne Stakeholder, wie die Hausverwaltung und die Technikabteilung, teil. Impulse holten sie sich dabei von externen Expert:innen, die Inputs u.a. zu absehbaren Rahmenbedingungen, zur Sicht der Mieter:innen oder zu möglichen technischen Maßnahmen gaben. Erstes Ziel war es, eine Unternehmensvision zu erstellen, an der sich alle Mitarbeiter:innen in Zukunft orientieren können. Im weiteren Verlauf des Prozesses wurde das auf konkrete Handlungsebenen heruntergebrochen. Im Zuge einer Portfolioanalyse wurden auch Daten zu (fast) jedem Haus aufgenommen, analysiert und auf je einem Factsheet zusammengefasst. Insgesamt verschaffte man sich einen für alle im Unternehmen nützlichen Überblick über die Herausforderungen, die eigenen Ziele und konnte letztlich eine gemeinsame Strategie samt passendem Fahrplan für die nächsten Jahre entwickeln.
Der Prozesses dauerte rund ein halbes Jahr und führte zur Umsetzung unternehmensinterner, unter anderem organisatorischer, Maßnahmen. Diese Maßnahmen unterstützen die EGW, auf Herausforderungen zu reagieren und die Transformation des Gebäudebestands, wie beispielsweise die thermische Gebäudesanierung und den Ausstieg aus fossilen Energieträgern, strukturiert anzugehen.
Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Wohnen Plus Akademie, klimaaktiv Gebäude und von UIV, der Klima- und Innovationsagentur Wiens, veranstaltet.