Die klimaaktiv Methodik
Im Rahmen mehrere Forschungsprojekte wurde eine Methodik entwickelt, welche den Begriff der Klimaneutralität auf Siedlungs- bzw. Quartiersebene definiert. Die Methodik berücksichtigt dabei die Treibhausgasemissionen, welche durch die Herstellung, den Einbau und den Rückbau der Baustoffe anfallen, die jährlichen THG-Emissionen, welche durch die Bereitstellung von Wärme und elektrischer Energie entstehen sowie die THG-Emissionen aus der alltäglichen Mobilität. Die Emissionen aller drei Bereiche sollten einen vom Nutzungsmix abhängigen Grenzwert nicht überschreiten. Die THG-Emissionen werden dabei auf Personen bezogen und mit gesetzlich festgeschriebenen Szenario Annahmen bis zum Jahr 2030 fortgeschrieben. Im Gegensatz zur Bauordnung, wird bei der klimaaktiv Methodik auch die Bauweise und der Standort quantitativ berücksichtigt. Somit ermöglicht die klimaaktiv Methodik eine umfassendere Beurteilung der Qualität eines größeren Bauvorhabens. Ergebnisse der Erfolgsprojekte in kg CO2-eq pro Person und Jahr – Erwartungswert für das Jahr 2030:
- Sonnengarten Limberg, Zell am See: 791
- Wir inHAUSer, Salzburg: 682
- KooWo, Eggersdorf bei Graz: 1.126
- Quartier Campagne, Innsbruck: 741
- Quartier 12, Graz: 360
- Burgfriedsiedlung, Hallein: 630
GNICE, Salzburg: 533
Die Zukunftsquartier Methodik
Die Europäische Union sieht vor, dass bis 2025 hundert Plus-Energie-Quartiere in Europa umgesetzt sind. Die Zukunftsquartier Methodik beschreibt einen möglichen Ansatz, wie dieser für Österreich definiert werden könnte. Ganz grundsätzlich werden der Primärenergiebedarf und die THG-Emissionen berechnet und mit einem von der baulichen Dichte abhängigen Zielwert verglichen. Jedem Quartier wird zudem eine fiktive Gutschrift aus Großkraftwerken zugewiesen. In der dynamischen Berechnung werden – ebenso wie bei der klimaaktiv Methodik – die Bereiche graue Energie, Betriebsenergie und Alltagsmobilität berücksichtigt. Der Ansatz wurde bei ersten Projekten bereits angewendet.