Bis zu 15 Prozent Einsparung an Treibstoff ist allein durch eine spritsparende Fahrweise möglich! Also jeder zehnte Kilometer ist dadurch gratis – und das ohne Zeitverlust und mit mehr Fahrkomfort für Fahrer:in und Beifahrer:innen. Im Einzelfall kann die Einsparung auch deutlich höher sein und bei 20 – 30 Prozent liegen.
Das bedeutet erfolgreiches Spritsparen im Wesentlichen
Das Fahrzeug möglichst effizient zu beschleunigen
Sowohl das Gewicht der Insassen als auch das Gewicht des Fahrzeuges müssen beim Anfahren oder bei Temposteigerung beschleunigt werden. Je nach Fahrzeugtyp werden dabei durchschnittlich ein bis zwei Tonnen bewegt. Das kostet Energie in Form von Treibstoff. Deshalb soll die Beschleunigungsphase kurz und nicht zu ausgiebig gestaltet werden.
Den Schwung gut nutzen
Je besser der aufgebaute Schwung genutzt werden kann, desto effizienter ist die Fahrweise. Geschwindigkeitsschwankungen sollten vermieden werden. Durch vorausschauendes und flüssiges Fahren lassen sich Brems- und Beschleunigungsvorgänge vermeiden. Wer genug Abstand lässt, ist sicherer unterwegs und kann Geschwindigkeitsunterschiede der voranfahrenden Fahrzeuge ohne starke Brems- und Beschleunigungsmanöver ausgleichen. Jedes Brems- und Beschleunigungsmanöver führt dazu, dass nutzbare Schwungenergie verloren geht und wieder neu aufgebaut werden muss. Dies erhöht wiederum den Spritverbrauch.
Unnötig hohe Geschwindigkeit vermeiden
Je höher die Fahrgeschwindigkeit, desto höher wird der Windwiderstand (Luftreibung), die quadratisch mit der Geschwindigkeit zunimmt. Eine Fahrgeschwindigkeit von 100 km/h statt 130 km/h spart bis zu zwei Liter Sprit auf 100 km. Den geringsten Verbrauch haben die meisten Autos bei rund 70 km/h im höchsten Gang. Eine zu hohe Fahrgeschwindigkeit treibt den Spritverbrauch überproportional in die Höhe und führt nur zu einer vergleichsweisen geringen – oftmals überschätzen – Fahrzeitersparnis.
Tipps für echte Spritspar-Expert:innen
Vor dem Losfahren
- Reifendruck kontrollieren: Reifendruck mindestens monatlich kontrollieren! Die Empfehlung des Fahrzeugherstellers beachten (siehe Aufkleber am Fahrzeug bzw. Betriebsanleitung)! 0,5 bar zu wenig erhöht die Spritrechnung um 5 Prozent!
- Ballast vermeiden und Dachträger nach Gebrauch entfernen: Hohes Gewicht wirkt sich vor allem beim Beschleunigen und Bremsen aus! Der Luftwiderstand erhöht sich mit dem Quadrat der Geschwindigkeit! Das heißt, bei doppelter Geschwindigkeit ist der Luftwiderstand viermal so hoch.
Während dem Fahren
- Nach dem Starten sofort losfahren: Immer ohne Gas starten! Den Motor nicht bei stehendem Fahrzeug warmlaufen lassen. Bei kaltem Motor hohe Drehzahlen meiden!
- Richtig schalten und auf eine niedrige Motor-Drehzahl achten: Im ersten Gang nur einige Meter weit beschleunigen, dann gleich in den nächsten Gang schalten. Ab 50 bis 70 km/h kann meist schon der höchste Gang eingelegt werden. Das Automatikgetriebe kann es am besten. Moderne Motoren sind auf niedertouriges Fahren ausgelegt. Schon bei rund 2000 Umdrehungen pro Minute in den höheren Gang zu schalten hilft Treibstoff zu sparen und Abgase sowie Lärm zu reduzieren.
- Schubabschaltung nutzen oder Rollen lassen: Wenn beim Fahren der Fuß ganz vom Gaspedal genommen wird, wird durch die Schubabschaltung kein Treibstoff mehr zugeführt. Bergabfahrten und Bremsphasen lassen sich so verbrauchs- und abgasfrei bewältigen. Der aufgebaute Schwung geht jedoch schneller verloren als beim sogenannten „Rollen lassen“, das oft auch als „Segeln“ bezeichnet wird. Beim „Rollen lassen“ ist der Motor ausgekuppelt bzw. wird bei moderne Automatikgetriebe von selbst der Leergang eingelegt. Der Schwung wird so bestmöglich genutzt.
- Bergauf zügig fahren: Nutzen Sie den Schwung von der Strecke im Flachen beim Bergfahren und fahren Sie zügig - mit viel Gas im hohen Gang, aber nicht untertourig!
- Tempomat nutzen: Setzen Sie den Tempomat nach Möglichkeit ein, nicht nur auf der Autobahn und auf Schnellstraßen, sondern auch im Ortsgebiet. Eine gleichmäßige Fahrweise hilft Treibstoff zu sparen.
- Steht das Auto – Motor aus: Die Start-Stopp-Automatik spart Treibstoff. Ohne diese stellt man den Motor bei einem voraussichtlichen Stopp von über 20 Sekunden ab!
- Stromverbraucher überlegt verwenden: Zusätzlicher Stromverbrauch erfordert mehr Leistung der Lichtmaschine und erhöht dadurch den Spritverbrauch. Dies gilt in besonderer Weise für die Klimaanlage im Sommer. Setzen Sie die Klimaanlage bewusst ein, um eventuell innen angelaufene Scheiben zu trocknen sowie für eine angenehme, nicht zu kühle, Temperatur (23 – 25 Grad). Im Winter betrifft dies vor allem Strom-Verbraucher wie Sitz-, oder Lenkrad- und Scheibenheizung. Setzen Sie diese nur gezielt ein.