Die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee ist als einzige Stadt Österreichs Teil der EU-Cities Mission und damit eine jener 112 europäischen Städte, die bis zum Jahr 2030 klimaneutral und smart sein wollen. Der Verkehr, als der am stärksten wachsende CO2-Verursacher, nimmt hierbei einen besonderen Stellenwert in der Dekarbonisierungsstrategie der Landeshauptstadt ein. Die nachhaltige Verlagerung des Individualverkehrs auf klima- und ressourcenschonende, gebündelte Mobilitätsformen (Klimaverbund) ist dabei, trotz weiterhin steigender Mobilitätsbedürfnisse, der Schlüssel, um das Mobilitätsverhalten dauerhaft und nachhaltig zu beeinflussen und ist daher fundamental für die Mobilitätswende.
Die Zukunft heißt „Multimodale Mobilität“
Montags mit dem Auto zur Arbeit, donnerstags mit dem Bus zum Markttag in die Innenstadt und samstags mit dem Rad zum Strandbad. Diese Form der Mobilität nennt man „multimodal“. Je nachdem, welche Wege man zu erledigen bzw. was man zu transportieren hat, oder ob man selbst mehr oder weniger aktiv in Bewegung sein möchte, wählt man zwischen verschiedenen Mobilitätsformen. Denn je nach Bedarf sind beispielsweise die umweltfreundlichen Öffis auch nicht immer die optimale Wahl, sei es, weil man größere Sachen transportieren möchte oder keine anschließende Verbindung vorhanden ist. Aber auch das Radfahren bei schlechtem Wetter oder eine ungünstige und/oder kostspielige Auto-Parkplatzsituation vor Ort sind Kriterien, die an bestimmten Tagen ein alternatives Mobilitätsangebot vorteilhafter erscheinen lassen. Je nach Bedarf und zu jedem Zeitpunkt ein E-Auto, ein Fahrrad oder Lastenfahrrad ausleihen zu können, vermittelt ein neues Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit.
MaaS – Mobility as a Service
Mobilität als Dienstleistung beschreibt ein integriertes Verkehrssystem, das es den Nutzer:innen ermöglicht, unterschiedliche Mobilitätsformen zu kombinieren, ohne diese privat zu besitzen.
Denn nicht jede:r kann oder möchte sich sein eigenes multimodales Fuhrparkmanagement leisten. Viele Familien stellen sich unter anderem zunehmend die Frage nach den Kosten und den Nutzen der Anschaffung eines eigenen (zusätzlichen) PKW, zumal dieser im Durchschnitt 23 Stunden pro Tag einfach nur stillsteht. Außerdem trägt die Notwendigkeit diesbezüglicher Abstellflächen weiter zur Umweltproblematik in Bezug auf Flächenversiegelung in urbanen Räumen bei. Dies kann nur gelingen, wenn es für die Bevölkerung entsprechende klimafreundliche und attraktive Mobilitätsalternativen gibt.
Flexible Mobilitätsangebote
Spontan, flexibel und klimafreundlich, so sieht die Zukunft der Mobilität nicht nur in anderen Städten, sondern nun auch zunehmend in der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee aus.
Denn egal, ob man zum Beispiel den Großeinkauf transportieren möchte, umweltfreundlichen Strom für das E-Auto benötigt, oder einfach nur schnell und flexibel „wohin auch immer“ unterwegs sein will – an den multimodalen Mobilitätsknoten findet man die perfekte Kombination von Öffis, verschiedensten Mobilitäts-Services und alternativen Verkehrsmitteln. Wie gut, dass in der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee nun mit Hilfe der KMG Klagenfurt Mobil GmbH in Kooperation mit der Stadt sukzessive viele multimodale Mobilitätsknoten entstehen, an denen es E-Autos, Nextbike-Fahrräder und Transportfahrräder zum Ausleihen sowie zusätzliche praktische Services gibt. Wie Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, tragen solch stationsbasierte Sharing-Angebote zur Reduktion der privaten PKW-Nutzung bei und leisten somit einen entsprechenden Beitrag zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, denn „sharing is caring“.
Die KMG Klagenfurt Mobil GmbH und die Stadt Klagenfurt stellen der Bevölkerung daher ein öffentlich zugängliches, leistbares sowie umwelt- und klimafreundliches Verkehrssystem zur Verfügung. Dieses soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und so der Zugang zu flexiblen Mobilitätsdiensten flächendeckend ermöglicht werden. Insbesondere wird dadurch die Erreichbarkeit von Randzeiten der Öffis bzw. in weniger frequentierten Gebieten des Klagenfurter Stadtgebietes entscheidend verbessert. Um dies zu erreichen, arbeitet die KMG Klagenfurt Mobil GmbH mit zahlreichen Partnern zusammen.
Multimodaler Mobilitätsknoten Lakeside Park
Im Lakeside Science & Technology Park entstand im Rahmen der Smart-City-Strategie der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee eine Mobilitätsdrehschreibe im Westen der Stadt.
Dort wurde, als Teil des Masterplans Mobilität, im Juni 2022 der neue Mobilitätsknoten „Lakeside Park“ eröffnet. Er bietet vor allem den Mitarbeiter:innen der dort ansässigen Unternehmen sowie den Beschäftigten und Studierenden an der Alpen-Adria-Universität eine verbesserte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie weitere attraktive und leistbare Dienstleistungen, um die individuelle, nachhaltige Mobilität vor Ort zu steigern. Interessant sind diese aber auch als Fuhrparkalternative bzw. -ergänzung für ansässige Firmen.
Am Mobilitätsknoten Lakeside Park werden, neben der Anbindung an das öffentliche KMG-Busliniennetz inkl. digitaler Fahrgastinformation, unter anderem erweiterte Mobilitätsdienstleistungen bereitgestellt, um die Multimodalität vor Ort zu ermöglichen. Hier findet man eine öffentliche E-Ladeinfrastruktur inklusive Schnelllader der Stadtwerke Klagenfurt, E-Carsharing Angebote, Fahrräder, E-Bikes und Cargo-Bikes, verschließbare Radboxen, Fahrradabstellplätze, Radservicestation und Fahrradanhänger für Trolleys. Eine Paketbox, die das Empfangen und Versenden von Paketen kontaktlos und rund um die Uhr ermöglicht, rundet das Gesamtangebot ab.
KMG Klagenfurt Mobil GmbH als Ansprechpartner
Planung, Umsetzung und Betrieb der Mobilitätsknoten erfolgen durch die KMG in Zusammenarbeit mit der Abteilung Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt Klagenfurt. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln des Bundes, des Landes und der Stadt Klagenfurt. Gerade in Neubaugebieten sind multimodale Mobilitätsangebote, wie sie an den Mobilitätsknoten der KMG gebündelt werden, von Mehrwert. Denn durch diese attraktiven Angebote fällt es jeder und jedem leichter, sein Mobilitätsverhalten zu überdenken und auf flexible, umweltfreundliche und im Vergleich zum eigenen PKW weitaus günstigere und nachhaltige Mobilitätsalternativen umzusteigen. Somit wird es für jedermann/-frau in Klagenfurt künftig ganz einfach, ein:e aktive:r Klimaschützer:in zu werden!