Die Freiwillige Feuerwehr Eberstalzell ist um ein Einsatzfahrzeug „reicher“. Die Besonderheit: Es handelt sich um ein vollelektrisches Fahrzeug. Gemeinsam mit Peugeot Silbermayr und Fahrzeugausstatter Bruckmüller wurde mit Fokus auf Kompaktheit und Flexibilität ein Kommandofahrzeug aufgebaut. Das Fahrzeug ist für eine vierköpfige Besatzung ausgelegt und unterstützt als Kommandofahrzeug, indem es die Einsatzleitung an den Ort des Geschehens bringt.
Die Projektgruppe evaluierte im Vorfeld die zu erwartenden Einsätze und leitete davon die Anforderungen an ein neues Fahrzeug ab. Erst in einem weiteren Schritt wurde die Antriebsart thematisiert und zugunsten eines vollelektrischen Fahrzeuges entschieden. Das Bestreben nach einem maximal kompakten Aufbau und einer umfassenden, aber zweckmäßigen Beladung sieht man bei der Eberstalzeller Feuerwehr als vollständig umgesetzt und erfüllt. „Es ist uns gelungen, ein Kommandofahrzeug mit Pkw-ähnlichen Fahreigenschaften aufzubauen. Alle Ausrüstungsgegenstände konnten wir verstauen, die wir als notwendig erachten, um einen Einsatz im Gemeindegebiet zu koordinieren sowie auch unsere Aufgabe als Führungsfahrzeug in überörtlichen Einsatz nachzukommen“.
Die viel diskutierte Reichweitenangst hat sie aber nicht – auch nicht bei überörtlichen Einsätzen. Man hat sich im Vorfeld mit der Thematik auseinandergesetzt.
Als Freiwillige Feuerwehr Eberstalzell werden die meisten aller Fahrten innerhalb des Gemeindegebiets absolviert. Selbst wenn sich ein Einsatz über 24 Stunden hinweg strecken sollte, reicht die Akkukapazität aus, um das Fahrzeug den ganzen Tag über zu beheizen und mit Strom für Funk und Beleuchtung zu versorgen. Nachdem man aber auch bei Großschadensereignissen in ganz Oberösterreich unterwegs ist, wurden im Vorfeld die Sommer und Winter Reichweiten berechnet. Eines der relevanten Einsatzszenarien war dabei ein Schneedruckeinsatz in einer abgelegenen Region. Diese Annahme und somit tatsächliche Winterreichweite wurde Mitte Dezember 2021 bei winterlichen Fahrverhältnissen ausgetestet. Es bestätigte die im Vorfeld getroffenen Annahmen: bei winterlichen Fahrverhältnisse und 18 Stunden Heizung samt Funkbetrieb und eine Fahrtstrecke von 160 km blieb am Ende des Tages noch eine Restreichweite von 80 km übrig. Somit hat man im Eberstalzell keine Reichweitenangst.