Im Mai 2021 fand in Wien die fünfte Ministerkonferenz von THE PEP (Transport, Health & Environment Pan-European Programme) statt. Über 850 Teilnehmer:innen aus 41 Ländern nahmen an der virtuellen Konferenz teil und beschlossen den ersten Pan-Europäischen Masterplan zur Förderung des Radverkehrs. Der Masterplan wurde unter der Federführung Österreichs und Frankreichs mit 28 Ländern, UNECE (United Nations Economic Commission for Europe), WHO (World Health Organisation), dem ECF (European Cyclists‘ Federation) und der Radfahr-Industrie erarbeitet.
Die vielfältigen Vorteile des Radfahrens
Radfahren bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich und unterstützt die Implementierung zahlreicher Sustainable Development Goals (SDGs). Regelmäßiges Radfahren bringt mehr Bewegung ins Leben, mit allen damit verbundenen Vorzügen, wie der Vorbeugung von nicht-übertragbaren Krankheiten (NCDs, non-communicable diseases), einschließlich Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes. Außerdem verbrauchen radfahrende Personen viel weniger Platz als Autos, sie verursachen keine Staus, stoßen so gut wie keine Emissionen aus und verbrauchen keine Energie. Nach dem Zu-Fuß-Gehen ist das Radfahren das günstigste aller Verkehrsmitteln.
Zu-Fuß-Gehen und Radfahren sind praktikable Alternativen zum PKW für kurze und mittlere Entfernungen, auch während drastischer Einschnitte wie Pandemien. Wie die Covid19-Pandemie gezeigt hat, kann das Radfahren dazu beitragen, sich körperlich zu betätigen und sich dabei sozial zu distanzieren. Mitgliedsstaaten von THE PEP haben die vielfältigen Vorteile des Radfahrens erkannt und sind sich einig, das Radfahren auf allen Ebenen zu fördern – als Beitrag zu einem nachhaltigen Lebensunterhalt, einer besseren Umwelt, Gesundheit und Sicherheit, größerer sozialer Teilhabe und wirtschaftlichem Wohlstand, sowie zu allgemeinen Verbesserung der Lebensqualität in der Pan-Europäischen Region.
Mit konkreten Zielen vorankommen
Der erste Pan-Europäische Masterplan zur Förderung des Radverkehrs beinhaltet eine Reihe ehrgeiziger Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen, wie eine deutliche Steigerung des Radverkehrs und eine Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur in jedem THE PEP Mitgliedstaat. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, enthält der Masterplan umfassende Maßnahmenempfehlungen zur Förderung des Radverkehrs. Diese Empfehlungen basieren auf Praxisbeispielen und wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Pan-Europäischen Region. Die „Toolbox mit Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs“ im Anhang des Masterplans stellt verschiedene „good-practice“ Beispiele vor, die als Leitfaden und Orientierungshilfe für die Umsetzung der Maßnahmen dienen können.
Im letzten Kapitel des Masterplans werden gemeinsame Aktivitäten zur Förderung des Radverkehrs in der Pan-Europäischen Region beschrieben. Es liegt auf der Hand, dass diese Bestrebungen Kooperation, Koordination und den Austausch von Wissen und „good-practice“ Beispielen erfordern. Und die Bemühungen sollen nicht beim Radfahren enden: In einem nächsten Schritt sollen das Gehen und die gesamte Palette der aktiven Mobilität stärker in den Fokus gerückt werden.
Nationale Maßnahmen zur Begleitung des THE PEP Masterplans
Jeder THE PEP Mitgliedsstaat ist aufgerufen, nationale Radverkehrs-Richtlinien, Pläne, Strategien und Programme zu entwickeln, um die Infrastruktur für Aktive Mobilität auszubauen und zu verbessern, und um das Radfahren in andere Bereiche der Politik wie Gesundheit oder Stadtplanung zu integrieren.
Der nationale „Masterplan Radfahren“ und die Verzehnfachung des Budgets für die Radverkehrsförderung sind Meilensteine und wichtige Beiträge zur Stärkung des Radverkehrs in Österreich. Mit der Initiative klimaaktiv mobil wird dem Radfahren die wohlverdiente Aufmerksamkeit geschenkt und Investitionen in eine klimafreundliche und gesunde Aktive Mobilität möglich gemacht – wichtige Schritte in eine nachhaltige, klimafreundliche und aktive Zukunft der Mobilität.