Hintergrund zur Studie
klimaaktiv und klimaaktiv mobil führen in regelmäßigen Abständen Umfragen zum Thema Klimaschutz und zur Bekanntheit und Nutzung der eigenen Angebote durch. Bei der aktuellen Befragung, die vom österreichischen Gallup Institut durchgeführt wurde, kam ein Methodenmix zum Einsatz: Mit 700 Personen wurden computergestützte Telefoninterviews durchgeführt, zusätzlich wurden 300 Personen online befragt. Die Befragten sind unterschiedlichen Alters und Geschlechts und wurden aus verschiedenen Bundesländern, Bildungsschichten und Berufen ausgewählt.
Die Studie steht hier zum Download zur Verfügung: klimaaktiv Umfrage 2024
Fahrradfahren und E-Bikes weiterhin im Trend
Fahrradfahren boomt: Immer mehr Menschen möchten Fahrradfahren und nutzen dieses auch regelmäßig. Rund ein Drittel der Befragten gab an, mehrmals im Monat mit dem Fahrrad zu fahren, das sind 12 Prozent mehr als bei der letzten Befragung. Die Teilnehmenden wurden auch gefragt, wie häufig sie das Fahrrad auch in Zukunft nutzen möchten. Fast ein Drittel der Befragten möchte im Jahr 2024 häufiger im Alltag Fahrradfahren. Vor allem die 16- bis 50-Jährigen wünschen sich mehr Möglichkeiten.
Zwei Faktoren sind für die Trendwende beim Radfahren ausschlaggebend: eine verbesserte Infrastruktur und das E-Bike für längere (und komfortablere) Strecken. In der Umfrage wurden die Radfahrenden gefragt, wie zufrieden sie mit der Radinfrastruktur und den Umständen sind. Gaben 2017 noch 55 Prozent der Befragten an, dass sich die Situation für Fahrradfahrer:innen positiv verbessert hat, sind es 2024 bereits 61 Prozent.
Besonders bemerkbar macht sich aber vor allem der "Faktor E-Bike". Seit der ersten klimaaktiv Befragung zur E-Bike-Nutzung im Jahr 2017 steigt die Anzahl der E-Bike-Fahrer:innen von Jahr zu Jahr. Haben 2017 rund ein Viertel der Befragten schon einmal ein E-Bike ausprobiert, sind es 2024 bereits 37 Prozent. Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, Interesse an einem E-Bike zu haben, wobei Personen aus kleineren Orten tendenziell eher an einem E-Bike interessiert sind.
Erstmals wurde auch die Einstellung zu Falträdern abgefragt. Rund ein Viertel der Befragten gibt an, bereits ein Faltrad getestet zu haben – der Großteil davon ohne Elektroantrieb - und insgesamt 19 Prozent interessieren sich für ein Faltrad. Das Interesse an Transporträdern (19 Prozent) ist seit der ersten Abfrage 2021 ähnlich geblieben, ebenso die Anzahl der Personen, die bereits ein Transportrad ausprobiert haben (11 Prozent).
Öffentlicher Verkehr und Fußverkehr als optimale Kombi
Wie bewegen sich die Österreicher:innen zur nächsten Haltestelle? Hier zeigt sich ein klarer Trend zum Fußverkehr, denn durchschnittlich 67 Prozent geben an, den Weg zu den öffentlichen Verkehrsmitteln zu Fuß zurückzulegen. Dabei zeigt sich: Je größer der Ort, desto eher wird der Weg zur Haltestelle zu Fuß zurückgelegt. So geben in Wien sogar 90 Prozent aller Befragten an, zu Fuß zu Bus, Bim oder Bahn zu gehen, nur zwei Prozent fahren mit dem Auto. Hier ist laut Umfrage auch die Weglänge am kürzesten, denn je größer der Ort, desto kürzer der Fußweg zur Haltestelle. Je kleiner der Ort, desto eher greifen die Befragten auf das Auto zurück: 36 Prozent der Befragten aus einem Wohnort unter 5000 Einwohner:innen fahren mit dem Auto zur Haltestelle, 25 Prozent aus einem Wohnort unter 50.000 und 7 Prozent aus einem Wohnort über 50.000.
Zunehmende Bekanntheit von Jobticket und Jobrad
Die Teilnehmer:innen wurden im Rahmen der Umfrage auch zu konkreten Angeboten befragt. Seit der letzten Umfrage im Jahr 2021 wissen mehr Menschen in Österreich über das Jobticket und das Jobrad-Modell Bescheid. Das Jobrad konnte den Bekanntheitsgrad von 10 Prozent auf aktuell 23 Prozent steigern, das Jobticket kennen ebenfalls 23 Prozent (2021: 18 Prozent). Erklärungen zu den beiden Angeboten sowie häufige Fragen und Antworten finden Sie hier: Jobrad und Jobticket
Großteil für mehr Klimaschutz in Österreich
Insgesamt 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass in Österreich zu wenig für den Klimaschutz getan wird. Ebenfalls rund 60 Prozent geben an, dass ihr soziales Umfeld bemüht ist, Energie zu sparen und Schritte für einen nachhaltigen Lebensstil zu setzen. Weitere Angebote und Maßnahmen sind also gefragt – 46 Prozent wünschen sich mehr Informationen zu Förderungen und rund ein Drittel aller Befragten hätte gerne mehr Informationen zur klimafreundlichen Mobilität.