Die Befragung zum Mobilitätsverhalten richtete sich an rund 3.000 Tiroler:innen ab sechs Jahren mit jeweils 1.000 Personen aus Innsbruck, Innsbruck-Land und den restlichen Bezirken. Abgefragt wurde das Mobilitätsverhalten an einem Werktag im Zeitraum von April bis Juni 2022. Es wurden Daten zu den benutzten Verkehrsmitteln, den Wegarten und der Wegdauer erhoben.
Knapp die Hälfte aller Wege wird umweltfreundlich zurückgelegt
Zwar werden tirolweit 52 Prozent aller Wege mit dem Auto, Moped oder Motorrad zurückgelegt. Im Vergleich zur Befragung 2011 geht der Trend allerdings in Richtung umweltfreundliche Verkehrsmittel – damals wurden noch zu 56 Prozent motorisierte Verkehrsmittel genutzt.
Laut der aktuellen Erhebung werden 15 Prozent der Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Diese werden vor allem dann genutzt, wenn der Weg zur Arbeitsstätte oder zur Bildungseinrichtung führt. Weitere 15 Prozent kommen mit dem Fahrrad oder dem Scooter und 18 Prozent der Wege gehen die Tiroler:innen zu Fuß. Ist der Start- oder Zielort Innsbruck, steigt die Tendenz zum Umweltverbund (zu Fuß, Rad/Scooter, ÖV). Bei Strecken mit Innsbruck-Bezug fallen nur noch 35 Prozent auf den motorisierten Individualverkehr.
Innsbrucker:innen bleiben eher in der Stadt
Durchschnittlich werden an einem Werktag in Tirol rund vier Wege pro Tag zurückgelegt. Insgesamt sind die Tiroler:innen 90 Minuten pro Tag unterwegs. Die Innsbrucker:innen legen dabei den Großteil ihrer Wege innerhalb der Landeshauptstadt zurück. Hier entfallen 83 Prozent aller Wege auf Binnenwege. Bei den Bewohner:innen aus Innsbruck Land entfällt hingegen nur ein Viertel auf Binnenwege, da viele in die Landeshauptstadt pendeln. In den übrigen Tiroler Bezirken liegt der Anteil der Binnenwege mit rund 39 Prozent wieder deutlich höher. Die durchschnittlichen Wegdauern schwanken dabei je nach Bezirk zwischen 20,5 Minuten pro Weg bei den Innsbrucker:innen und 23,2 Minuten bei den Bewohner:innen aus Innsbruck-Land.
Unterschiede im Geschlechterverhältnis
Unterschiede gibt es dabei auch im Geschlechterverhältnis. Bei den Frauen ist der Anteil der Binnenwege mit durchschnittlich 45 Prozent etwas höher als bei den Männern mit 42 Prozent. Auch der Wegzweck variiert. Während bei den Männern ein Drittel der Wege Arbeitswege sind, liegt der Anteil der Arbeitswege bei den Frauen bei 23 Prozent. Gleichzeitig ist der Anteil der „Bring-/Abholwege“, also der Wege, bei denen ein Kind oder eine erwachsene Person zu einem Ort gebracht oder von einem Ort abgeholt wird, mit 9,5 Prozent doppelt so hoch wie bei den Männern mit 4,7 Prozent. Bei Freizeitwegen und privaten Besuchen gibt es nur geringe Unterschiede, allerdings nehmen Frauen für Einkäufe mehr Wege in Anspruch (20 Prozent aller Wege) als Männer (16 Prozent).
Potenzial bei Kurzwegen
Knapp die Hälfte aller zurückgelegten Wege in Tirol sind kürzer als drei Kilometer. Diese eignen sich besonders gut, aktiv mobil zu werden und auf das Gehen oder Radfahren umzusteigen. Großteils werden diese Wege aber immer noch mit dem Pkw zurückgelegt. Hier zeigt sich noch großes Potenzial, um Klimabilanz wie auch die eigene Gesundheit zu verbessern.