Eine neue Studie "Stadt Innsbruck Mobilität und Kaufkraft" des Linzer Meinungsforschungsinstituts Spectra zeigt den großen Einfluss auf Handel und Gastronomie von Personen, die zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Die repräsentative Studie wurde im Rahmen des „Radmasterplans 2030“ durchgeführt. Insgesamt 600 Personen aus Innsbruck und dem Umland wurden zum Thema Verkehrsmittelwahl und Kaufkraft befragt. Ziel der Studie war es, Evidenzen für die Auswirkungen von Mobilität auf Gastronomie und Handel zu schaffen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass Personen, die sich aktiv mobil fortbewegen, mehr einkaufen. Fast zwei Drittel aller Einnahmen aus der Innsbrucker Innenstadt stammen von Kund:innen, die zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Sechs von zehn mit dem Auto in die Innenstadt kommende Personen „fahren mit leerem Kofferraum wieder heim“ – sie kaufen oder konsumieren nichts. Ganz anders bei den Radfahrenden – unter ihnen sind nur drei von zehn besonders sparsam unterwegs. Der Rest kurbelt die Wirtschaft an.
Gut für die Umwelt – gut für die Wirtschaft
Die Gastronomie profitiert stark von den aktiv mobilen Kund:innen. Knapp die Hälfte (47 Prozent) ihrer Einnahmen verdankt sie den Fußgänger:innen, Radler:innen und Öffi-Nutzer:innen. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Radfahrenden nutzt die Gastronomie bei einem Ausflug in die Innenstadt. Bei den Autofahrenden sind es nur rund 36 Prozent.
Personen, die aktiv mobil unterwegs sind, machen rund zwei Drittel aller Einnahmen im Handel aus – weit mehr als jene Personen, die mit dem Auto in die Innenstadt fahren. Am meisten kaufen Radfahrer:innen ein.
Die Gesamtausgaben in der Innsbrucker Innenstadt, rund 3,4 Millionen Euro pro Woche, werden also zu 63 Prozent durch aktiv mobile Menschen getätigt. Das zeigt klar – der Umweltverbund kurbelt die Wirtschaft an. Die Sorge, dass nur Autofahrer:innen Umsätze generieren, ist also unbegründet.
Im Rahmen der Studie wurde auch das Mobilitätsverhalten in der Innsbrucker Innenstadt allgemein untersucht. Die Befragung zeigt, dass es große Unterschiede in der Verkehrsmittelwahl abhängig von Alter und auch von Geschlecht gibt. Männer fahren häufiger mit dem Auto als Frauen, und mit höherem Alter nimmt auch die Autonutzung zu. Bei den unter 30-Jährigen steht der Umweltverbund im Vordergrund, das Rad und der öffentliche Verkehr sind das Mittel der Wahl.
Die gesamte Studie kann unter https://www.innsbruck.gv.at/mobil/fahrrad aufgerufen werden, ebenso wie der Innsbrucker Masterplan Radverkehr 2030.