Jährlich verleiht der Verkehrsclub Österreich den VCÖ-Mobilitätspreis für innovative Lösungen, die dazu beitragen, den Verkehr umweltfreundlicher, sicherer und effizienter zu gestalten. Unter dem Motto „Mobilität nachhaltig verbessern“ haben 2024 insgesamt 383 Umsetzer:innen Projekte eingereicht. Davon wurden 13 von einer Fachjury ausgewählt und ausgezeichnet. Die Projekte sind Vorbilder für Gemeinden, Betriebe, Vereine und Bildungseinrichtungen und freuen sich über viele Nachahmer:innen.
Gewinnerprojekte: Kopieren erwünscht
Hauptpreis: Schulweg ist Radweg
Der große Gesamtgewinn ging an das Projekt „Schulweg ist Radweg“ des BG/BRG Ramsauerstraße Linz. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen und Initiativen zusammen mit Schülerinnen und Schülern wird das selbstständige Radfahren zur Schule gefördert. In speziellen Fahrradtrainings lernten die Kinder zudem, sicher Fahrrad zu fahren. Um sicheres Fahrradfahren zu ermöglichen, wurde aber vor allem die Infrastruktur rundum die Schule verbessert: Radabstellanlagen und Fahrradwegeinbindungen wurden errichtet und das Gelände konnte teilweise entsiegelt und mit Bäumen bepflanzt werden. Die Schule errichtete zudem eine eigene Fahrradwerkstatt und in Radworkshops erwarben die Schüler:innen praktische Fähigkeiten, um auch mal selbst einen Reifen reparieren zu können.
Neugestaltung Promenadenring St. Pölten
Der Promenadenring in St. Pölten ist einer der wichtigsten öffentlichen Räume der Stadt, der jedoch lange Zeit dem Autoverkehr vorbehalten war. Das Projekt Promenadenring gewann in der Kategorie „Verkehrsberuhigung“ und wurde für die umfassende Umgestaltung ausgezeichnet. Im ersten Abschnitt wurde der Promenadenring von einem stark befahrenen Durchgangsraum zu einem attraktiven Freiraum umgestaltet. Durch die neue Verkehrsführung konnten die Kfz-Fahrten reduziert und eine Unfallhäufungsstelle entschärft werden. Die Flächen für Fußverkehr, Radverkehr sowie Grünflächen wurden mehr als verdoppelt. Die Verlängerung der Begegnungszone Schulgasse ermöglicht nun tausenden Fußgänger:innen das sichere Queren des Promenadenrings. Maßnahmen wie ein Bodenleitsystem, abgesenkte Gehsteigkanten und verbesserte Sichtbeziehungen erhöhen die Barrierefreiheit. Zudem wurde durch die Errichtung großzügiger Grünflächen und einem smarten Regenwassermanagement die Entsiegelung gefördert, was den Kanal entlastet und die Beschattung durch Bäume deutlich erhöht. Die neugeschaffenen Aufenthaltsbereiche werden bereits intensiv genutzt und tragen zur Belebung des Straßenraumes bei.
Naturgipstransport - intermodal und elektrisch
Die vier Unternehmen Innofreight, Knauf, Silo Riedel und InnoRiede haben gemeinsam eine Lösung entwickelt, um große Naturgipstransporte vom Bergwerk in Tragöß nach Weißenbach bei Liezen auf nachhaltigem Wege zu ermöglichen. Vor der Umstellung waren auf der 120 Kilometer langen Strecke bis zu 40 Diesel-Lkw im Einsatz, jetzt wird ein großer Teil über die Bahn und Elektro-Lkw abgewickelt. Der Naturgips wird zudem in abgedeckten Containern transportiert, was die Staubbelastung reduziert. Insgesamt werden im Vergleich zum vorigen Diesel-Lkw-Verkehr rund 90 Prozent CO2 eingespart und die Lärm- und Staubbelastung im Tal verringert. Durch die teilweise Verlagerung auf die Bahn wurden zudem rund 6.000 Lkw-Fahrten zwischen Tragöß und Weißenbach bei Liezen eingespart.
Alle Gewinnerprojekte finden Sie hier: VCÖ-Mobilitätspreis 2024
klimaaktiv mobil Förderungen
klimaaktiv mobil unterstützt Projekte zur Förderung der Aktiven Mobilität. Gemeinden und Städte, Betriebe und Vereine können die Förderungen in Anspruch nehmen. Gefördert werden beispielsweise infrastrukturelle Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr, Fahrradabstellanlagen, die Anschaffung von E-Fahrrädern, Transporträdern und Falträdern sowie Sharing-Modelle, Sammeltaxis oder Shuttle-Verkehr.
Einige Projekte, die auch beim VCÖ-Mobilitätspreis vertreten waren, haben die Förderungen von klimaaktiv mobil in Anspruch genommen. Einen Überblick über die Förderungen finden Sie hier: Förderungen