Immer wieder wird in den Medien auf nicht ganz sachliche Weise gegen Wärmedämmung mobil gemacht: Teuer, nur für die Dämmstoffindustrie vorteilhaft, ineffizient, umweltschädlich, problematisch in der Entsorgung. baubook hat einen Amortisations- und Wirtschaftlichkeitsrechner für Bauteile entwickelt, mit dem man selbst überprüfen kann, ob sich eine Dämmmaßnahme rentiert und wie sie sich auf die Umwelt auswirkt.
Für die bestehende Wand oder Decke stehen einige typische Konstruktionen zur Auswahl. Danach gibt man für bis zu fünf Varianten den gewünschten Dämmstoff und Energieträger an. Vorschlagswerte, etwa für die Kosten, können individuell angepasst werden. Mit einem Klick werden die jährlichen Umweltwirkungen und Kosten in übersichtlichen Diagrammen dargestellt. Wählbar sind verschiedene Wirkungskategorien wie Primärenergieinhalt (erneuerbar/nicht erneuerbar), Treibhaus- und Versäuerungspotenzial sowie der Ökoindikator OI3. Bei den Kosten kann die Wohnbauförderung Vorarlberg mit berücksichtigt werden. Die Ergebnisse werden jeweils pro Quadratmeter und Jahr ausgegeben.
Klar ersichtlich ist, dass sich Dämmen ökologisch und wirtschaftlich auszahlt. Geht man von der errechneten kostenoptimalen Dämmstärke aus, so sollte auf Grund der Unsicherheit bei der Energiepreisentwicklung immer eine Dämmstoffstärke gewählt werden welche in einem Bereich kostenoptimale Dämmstoffstärke bis zu einer Dämmstoffstärke deren Kosten max. 20% über dem Optimum liegen. Ökologisch müsste man in den meisten Fällen sowieso deutlich dickere Dämmstoffstärken wählen wie die Berechnungen des baubook AWR belegen bzw. die Diagramme zeigen.
Hintergrund der Bewertung ist die Berechnung des Energieverlustes durch das Bauteil. Die ökologische Bewertung der Baumaterialien basiert auf baubook-Daten, die der Energieträger auf den Konversionsfaktoren des IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie. Die Darstellung der Kosten erfolgt anhand der Annuitätenmethode. Eine Dokumentation der methodischen Annahmen steht auf der Website zur Verfügung.
Der Amortisations- und Wirtschaftlichkeitsrechner für Bauteile wurde im Auftrag des Amtes der Vorarlberger Landesregierung und des Programms klimaaktiv Bauen und Sanieren des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) erstellt. Das Programm klimaaktiv Bauen & Sanieren ist ein zentraler Baustein der Klimaschutzinitiative des BMK, wenn es um energieeffizienten Neubau oder eine qualitativ hochwertige Sanierung in Österreich geht.
Für den Nachweis der Wirtschaftlichkeit im Rahmen der klimaatkiv Gebäudebewertung „Vereinfachte Berechnung der Lebenszykluskosten (für Gebäude > 1.000 m2 BGF)“ ist der Wirtschaftlichkeits- und Kostenrechner „econ calc“ anzuwenden.