Raumheizung
Das größte Einsparpotenzial liegt in der Reduktion des Wärmebedarfs durch eine thermische Verbesserung der Gebäudehülle. Erst danach sollte der Energieträger und der an den Energiebedarf angepasste Heizkessel getauscht oder optimiert werden.
Biomasse
Die Verwendung von Pellets und Hackschnitzeln bietet eine technisch ausgereifte und verlässliche Alternative zu Heizungssystemen mit fossilen Energieträgern. Biomasse-Heizkessel funktionieren vollautomatisch, verfügen über eine elektrische Zündung, eine automatische Brennstoffförderung aus dem Lagerraum und eine automatische Aschenaustragung bzw. Reinigung der Brennkammer im Kessel. Zur Optimierung des ökonomischen und ökologischen Potentials empfiehlt es sich, auf Heizkessel zu achten, die den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens entsprechen und damit auch die Fördervorsausetzungen für die Umweltförderung erfüllen.
Förderung: Die UFI bietet attraktive Direktzuschüsse die Neuerrichtung, Umstellung und Erneuerung von umwelt- und klimafreundlichen Kesselanlagen, die mit Holzpellets, Hackgut aus fester Biomasse oder Stückholz betrieben werden. Informieren Sie sich hier unter der Rubrik „Wärme“ über die Voraussetzungen und die Höhe der Förderung! |
Pellets
Pellets müssen zertifiziert sein und zeichnen sich durch höchste Qualität und Homogenität aus. Der möglichst trockene Lagerraum mit Schrägboden muss je nach Brennstoffbedarf und Fassungsvolumen ein- bis dreimal pro Heizsaison gefüllt werden.
Hackgut
Hackgut ist zwar genormt, allerdings erlaubt die Klassifizierung eine etwas inhomogene Zusammensetzung des Brennstoffs.
Bei Hackschnitzelheizungen sind im Vergleich zu Pellets die Brennstoffkosten deutlich günstiger, jedoch ist die Anlage etwas teurer und benötigt einen größeren Brennstoff-Lagerraum.
Die Versorgung mit Hackschnitzeln ist durch eine Vielzahl von Anbietern gesichert (Land- und Forstwirte, Sägewerke, Brennstoffhändler, usw.).
Weiterführende Informationen: Holzheizungen: https://www.klimaaktiv.at/erneuerbare/erneuerbarewaerme/Heizungssysteme/holzwaerme.html |
Solarthermie
Die Einsatzbedingungen für Solarthermie-Anlagen sind vor allem für den Sommertourismus ideal, weil Warmwasserbedarf und Energieangebot (Sonneneinstrahlung) übereinstimmen. Bei Betrieben, deren Hauptsaison im Winter liegt, kann Sonnenwärme neben der Warmwasserbereitung die Raumheizung unterstützen.
Solarthermische Anlagen für Hotels, Pensionen und Gastgewerbebetriebe unterscheiden sich im Prinzip nicht von Kleinanlagen für Einfamilienhäuser. Die wesentlichen Komponenten sind das Kollektorfeld, Verbindungsleitungen, die Pumpengruppe, Wärmetauscher und Regelung sowie ein zentraler Wärmespeicher. Zur Optimierung des ökonomischen und ökologischen Potenzials empfiehlt es sich, auf Solaranlagen zu achten, die den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens entsprechen und damit auch die Fördervorsausetzungen für die Umweltförderung erfüllen.
Förderung: Die UFI bietet attraktive Direktzuschüsse für die Neuerrichtung, Umstellung und Erneuerung thermischen Solaranlagen für Warmwasserbereitung, Raumheizung und Prozesswärme. Informieren Sie sich in der Rubrik „Wärme“ über die Voraussetzungen und die Höhe der Förderung! |
Solarthermie für Warmwasser-Erwärmung
Dieser einfachste Solaranlagentyp deckt bis zu 70 % des jährlichen Wärmebedarfs für Warmwasser. Der Rest kommt im Idealfall von einer Abluft-Wärmepumpe oder bei großem Warmwasserbedarf vom Biomasse-Heizkessel. Bei entsprechender Dimensionierung der Solaranlage kann auf den Betrieb des Heizkessels im Sommer zur Gänze verzichtet werden.
Solarthermie für Warmwasser und Heizungsunterstützung
Die Sonne heizt nicht nur Warmwasser auf, sondern kann auch einen Teil des Raumwärmebedarfes liefern. Im Idealfall decken solche Anlagen 15 bis 30 % des gesamten jährlichen Heizenergiebedarfes.
Einen Dreifachnutzen und eine perfekte Auslastung der Anlage ergibt sich, wenn auch das Schwimmbadwasser mit Solarthermie erwärmt wird.
Solarthermie für Schwimmbaderwärmung
Ein unbeheiztes Freibad ist für einen Tourismusbetrieb auch im Hochsommer nicht denkbar. Die Erwärmung mit konventioneller Energie verursacht Kosten und belastet die Umwelt. Auf dem Dach frei verlegte Solar-Schwimmbadabsorber sind die kostengünstigste und effektivste Möglichkeit, Ihren Gästen angenehme Warmwassertemperaturen im Freischwimmbad zu bieten.
TIPP: Durch den Anschluss der Wäscherei, der Küche, des Wellnessbereichs und des Schwimmbades an die solare Energieversorgung holen Sie aus Ihrer Solaranlage das Maximum an Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit heraus. |
Weiterführende Informationen: Solaranlagen: https://www.klimaaktiv.at/erneuerbare/erneuerbarewaerme/Heizungssysteme/solaranlagen.html Optimale Planung, Umsetzung und Betrieb von haustechnischen Anlagen: klimaaktiv Qualitätslinien Haustechnik: http://www.klimaaktiv.at/qualitaetslinien |
Wärmepumpe
Wärmepumpen werden zum Heizen, zur Warmwasserbereitung, zur Schwimmbadheizung, aber auch zur Gebäudeklimatisierung eingesetzt.
Voraussetzungen für den optimalen Einsatz einer Wärmepumpe sind eine gut gedämmte Gebäudehülle und eine niedrige Vorlauftemperatur des Wärmeverteilsystems. Wärmepumpen können im Neubau und bei Sanierungen eingebaut werden. Diese emissionsarme Form der Wärmeversorgung bietet ein großes Potenzial für Energie- und Kosteneinsparung.
Förderung Die UFI bietet attraktive Direktzuschüsse für die Neuerrichtung, von Wärmepumpen zur Bereitstellung von Heizwärme und/oder Warmwasser. Informieren Sie sich hier unter der Rubrik „Wärme“ über die Voraussetzungen und die Höhe der Förderung! |
Arten der Wärmepumpe
Als Wärmequelle können Luft, Wasser und oberflächennahe Geothermie (Erdwärme) genutzt werden. Der Hauptunterschied ist, dass die Leistungsfähigkeit einer Luftwärmepumpe bei Absinken der Außentemperatur stärker abnimmt als bei den anderen Systemen.
Wärmepumpen arbeiten, sofern sie auch zur Warmwasserbereitung verwendet werden, in der Übergangsperiode und im Sommer weniger effizient als im Winter. Dieser Nachteil lässt sich durch die Integration einer Solaranlage beheben.
Beispiel: Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Tiefenbohrung und Solaranlage
Systemkombinationen von Erdreich-Wärmepumpen mit Erdsonden und Solaranlagen sind besonders gut für den Einsatz im Tourismus geeignet. Diese Sole/Wasser-Wärmepumpen nutzen die oberflächennahe Erdwärme mittels vertikaler, bis zu 100 Meter tiefer Erdsonden. Unter direkter Nutzung der tieferen Temperaturen des Erdreichs und ohne Zuschaltung der Wärmepumpe besteht mit diesem System auch die Möglichkeit, das Gebäude bei Bedarf zu kühlen.
Beispiel: Wärmepumpe und Photovoltaik
Der produzierte Photovoltaik-Strom kann teilweise direkt von der Wärmepumpe z.B. zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Nur der Überschuss wird ins elektrische Netz eingespeist.
Vorteile:
- Erhöhter Eigenverbrauch des von der Photovoltaikanlage produzierten Stroms
- Höhere Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage
Weiterführende Informationen: Wärmepumpe: https://www.klimaaktiv.at/erneuerbare/erneuerbarewaerme/Heizungssysteme/Waermepumpe.html klimaaktiv Merkblatt Wärmepumpe: www.klimaaktiv.at/qualitaetslinien Broschüre „So läuft Ihre Wärmepumpe rund“ https://www.klimaaktiv.at/service/publikationen/erneuerbare-energie/waermepumpe.html |
Fernwärme
Der Anschluss an ein Fernwärmenetz hat den wesentlichen Vorteil, dass keine eigene Wärmerzeugungsanlage notwendig ist und die Kosten für Wartung, Instandhaltung, Brennstoffbereitstellung und Re-Investitionen beim Kesseltausch entfallen. Im Technikraum ist lediglich eine Übergabestation mit Wärmetauscher zwischen dem Fernwärmenetz und dem Wärmeverteilsystem im Gebäude zu installieren, die durch das Fernwärmeunternehmen gewartet und instandgehalten wird.
Die Kosten für Fernwärme setzen sich aus einem Grundpreis (abhängig z.B. von der Nutzfläche des Objekts oder der Anschlussleistung) und einem Arbeitspreis (für die gelieferte thermische Energie) zusammen und hängen insbesondere von den Kosten des Netzausbaus sowie von den Erzeugungsanlagen und eingesetzten Brennstoffen ab.
Förderung Die UFI bietet attraktive Direktzuschüsse für die für den Anschluss an ein Fernwärmenetz notwendigen Anlagenteile. Informieren Sie sich hier unter der Rubrik „Wärme“ über Voraussetzungen und die Höhe der Förderung! |
Gasbrennwertkessel
Wenn die Voraussetzungen für den Umstieg auf erneuerbare Energien nicht gegeben sind (z.B. keine Räumlichkeiten für Biomasse-Brennstofflager vorhanden), dann sollen bestehende, veraltete Heizkessel mit moderner, hoch effizienter Technik ersetzt werden.
Die Brennwerttechnik ist heute Stand der Technik. Dabei wird auch die im Kondensat des Abgases enthaltene Wärme genutzt und erhöht somit den Kesselwirkungsgrad deutlich. Aufgrund des anfallenden Kondensats muss der Rauchfang feuchtigkeitsresistent sein.
TIPP: Ihre Heizungsanlage muss saniert werden? Das ist eine gute Gelegenheit, den Umstieg auf erneuerbare Energieträger zu prüfen. |
Ölbrennwertkessel
Erdöl ist für die Erwärmung von Raumluft und Warmwasser eine zu kostbare Ressource und soll nur dann eingesetzt werden, wenn der Umstieg auf Alternativen wirtschaftlich nicht vertretbar ist.
Die Brennwerttechnik ist auch bei Ölheizungen der Stand der Technik und die effizienteste Form der Umwandlung von Heizöl in Wärme.
TIPP Prüfen Sie immer eine Ergänzung mit Solarthermie oder die Kombination mit anderen Erneuerbaren Energien! |