Kinder und Jugendliche, aber auch Lehrpersonen, die an dem Projekt teilnehmen, dürfen dabei zu Fuß, mit Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmittel zur Schule kommen. Diese Wege sind Teil der Schulwegstrecke "Lauf um die Welt". Die Vermeidung unnötiger Elterntaxis, die auch problematisch, bezogen auf mehrere SDGs sind, ist sinnvoll und für alle bereichernd.
Zusammen mit teilnehmenden Klassen aus Südtirol, Österreich, Deutschland und Finnland, hatten die Klassen vergangenen Schuljahr 2023/2024 jede Woche eine Strecke von zirka 2000 Kilometer zur Verfügung.
Entwickelt hat das Projekt "Lauf um die Welt" Karin Mühlsteiger. Sie ist seit mehr als 20 Jahren Lehrerin und bietet das Projekt Volksschulen, Mittelschulen und Oberstufen an.
Da es viele praxisnahe Erfahrungen für Geografie bringt, eignet es sich besonders gut für die Sekundarstufe. In das Projekt einfließen können neben Geografie auch Mathematik, Biologie und Umweltkunde, Deutsch, Geschichte, Englisch, Sport, Kunst und Gestaltung, Technik und Design, Wirtschaft und Philosophie.
Ablauf
Im Projekt sammeln die Schülerinnen und Schüler ihre Schulweg-Kilometer. Jeweils am Freitag werden sie zusammengezählt. Auf einer Online-Karte läuft dann die Klasse um diese Kilometer in eine frei wählbare Richtung. Die Kinder beschäftigen sich dann mit dem erreichten Ziel.
- Die Lehrpersonen oder Schülerinnen ermitteln die Schulwege jedes und jeder Einzelnen. Dies kann über GPS mit (Online)-Karten oder Tachometern erfolgen.
- Jeden Freitag wird in der Klasse die gesamte Strecke ermittelt. Ist ein Schulweg zu Fuß in eine Richtung zum Beispiel 750 Meter lang, dann rechnet man für 5 Tage hin und zurück 750 mal 5 mal 2 = 7500 Meter. Die Strecken mit Öffis werden im Verhältnis 1:10 gerechnet, weil sie länger sind: zum Beispiel eine Strecke von 8 Kilometern = 800 Meter.
- Die Strecke der Klasse wird jeden Freitag der Koordination mitgeteilt und von allen teilnehmenden Klassen zusammengezählt. Am Montag erfahren dann alle teilnehmenden Klassen die Gesamtstrecke. Die Klasse entscheidet dann gemeinsam, in welche Richtung sie starten möchte.
- Danach läuft jede Klasse jede Woche die Gesamtstrecke auf der Online-Karte weiter. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich dann mit dem Zielort und lernen de Erde auf diese Weise zusammen mit den Lehrpersonen besser kennen. Unterwegs gibt es jede Menge zu entdecken, über die Welt, die Länder, aktuelle Ereignisse, Umwelt, Berechnungen und Vergleiche, die Geschichte, die Kunst und Musik, Sport, verschiedene Sprachen.
- Für den Unterricht wäre es wünschenswert, wenn mindestens zwei Lehrpersonen einer Klasse mitarbeiten, am besten aber alle (der Idealfall ist der fächerübergreifende Unterricht). Zeitlich sollte mindestens eine Schulstunde pro Woche dafür reserviert sein.
- Für das Schuljahr 23/24 wurde ein Padlet gestaltet, mit tollen Beiträgen und natürlich auch mit Videos wie etwa „Mein Schulweg für unsere Zukunft“. https://padlet.com/karinkeim4/lauf-um-die-welt-run-around-the-world-corsa-intorno-al-mondo-6wb9pa3z0cv1jgee
Das Projekt gewann den Südtiroler Mobilitätspreis.
Video zum Projekt
Hier finden Sie ein Video zum Projekt: https://youtu.be/SRTfp3HiS7Y?si=HiWW4S_75kBx1YHd
Buchtipp
Geschichten für diese Projekt können dem Buch GLOBO - Eine neue Welt mit 100 Menschen“ von Andreas Exenberger, Stefan Neuner, und Josef Nussbaumer entnommen werden (ISBN: 978-3-903030-98-5). Dieses Buch zeigt die Welt als Dorf mit 100 Menschen. In dieser Weise zusammengeschrumpft werden Probleme und Lösungen greifbarer. Die Autoren haben zahlreiche Informationen auf ein Dorf mit 100 Menschen umgerechnet und die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele eingearbeitet.