Radfahren wird immer beliebter. Trotzdem wird die Angst vor dem Verkehr oft als Hauptgrund genannt, warum jemand doch nicht mit dem Rad oder dem Scooter unterwegs ist. Eindeutige Markierungen, wie eingefärbte Radwege und Wegweiser zu sicheren Routen, können dem entgegenwirken und das Konfliktpotential zwischen den Verkehrsteilnehmer:innen vermindern.
Planungstoolbox für bessere Verkehrswege und Kreuzungen
Sicherheitsbedenken sind oft eine große Hürde beim Umstieg auf klimafreundlichere Verkehrsmittel. Einfache Markierungen, welche den Rad- und Scooterverkehr vom motorisierten Verkehr eindeutig trennen, sind ein ausschlaggebender Beitrag, um sich sicherer fühlen zu können. Die Markierungen müssen dabei schnell und einfach, quasi „aus dem Bauch heraus“ für alle Verkehrsteilnehmenden zu verstehen sein. Eindeutige, vorhersehbare und damit sichere Entscheidungen im Verkehr sollen einen reibungslosen Ablauf garantieren und das Konfliktpotenzial zu verringern. Dadurch sollen Entscheidungen im Verkehr eindeutiger, vorhersehbarer und damit sicherer werden.
Copenhagenize Design hat in Kooperation mit Geveko Markings einen Guide (englisch) entwickelt, welcher speziell auf Markierungsoptionen für Mikromobilität ausgelegt ist. Mikromobilität bedeutet Fahrräder, (E-)Scooter und andere Kleinfahrzeuge, die manuell oder mit Strom betrieben werden. Diese Gruppe ist zusammen mit dem Fußverkehr im Vergleich zu motorisierten Verkehrsmitteln besonders vulnerabel und hat daher andere Bedürfnisse. Speziell Kreuzungen bergen großes Konfliktpotenzial. Der Guide geht auf die verschiedenen Voraussetzungen wie Straßenbreite, Tempo und Verkehrsaufkommen ein und zeigt Möglichkeiten für die Umsetzung in der Praxis auf.
Flächige Bodenmarkierungen schaffen Klarheit im Verkehr
Zwar sind Markierungen allein oft nicht ausreichend, um den Verkehr sicher zu gestalten. Ein gesamtheitliches Konzept, das auch das Tempo der Fortbewegung und Verbindungsmöglichkeiten von einzelnen Radwegen berücksichtigt, ist notwendig. Allerdings priorisieren eindeutige, flächige Radwegsmarkierungen den Radverkehr und machen diesen sichtbarer. Damit erhöht sich auch die Bereitschaft der Autofahrer:innen, mehr Rücksicht zu nehmen und bei Bedarf zu stoppen. Bei besonders heiklen Kreuzungen können neben visuellen Markierungen auch physische Hürden angebracht werden, um die Sicherheit zu erhöhen. Das Konfliktpotenzial zwischen Rad- und Scooterfahrer:innen, Fußgeher:innen und Autofahrer:innen kann dadurch stark verringert werden.
Bereits eine Wirkungsanalyse der Stadt Wien aus 2013 zeigt die positiven Effekte flächiger Radwegsmarkierungen. Getestet wurde damals unter anderem der Radweg beim Inneren Burgring und die Wirkung der flächigen Markierung auf Fuß- und Radverkehr. Hier zeigte sich nach der Errichtung einer flächigen Bodenmarkierung eine Verringerung der Konfliktsituationen um 70 Prozent. Es haben sich weniger Fußgeher:innen auf den Radweg „verirrt“ und Radfahrende haben den Radweg häufiger und konsequenter genutzt.
Ideen zur Wegfindung und zum Radwegnetz
Die Wegfindung spielt eine wichtige Rolle in der Benutzerfreundlichkeit der Rad- und Fußwege und kann darüber entscheiden, ob jemand das Rad benutzt oder sich doch für das Auto entscheidet.
Der Guide gibt hier Tipps zur Umsetzung eines durchgängigen Weg-Leitsystems. So sollten beispielsweise Ziele, die nicht weiter als 20 Minuten entfernt liegen, markiert werden. Überall dort, wo Zweifel entstehen können, ob sich die Nutzer:innen gerade auf dem richtigen Weg befinden, ist eine (Boden-)Markierung sinnvoll. Neben Markierungen bei Kreuzungen empfiehlt Copenhagenize Design und Geveko Markings entlang der Strecke in Abständen von höchstens drei Kilometern eine Kennzeichnung anzubringen. Fahrbahnmarkierungen können hier die Benutzerfreundlichkeit um ein Vielfaches erhöhen.
Weitere Tipps erhalten Sie im Guide.