An beiden Tagen standen abwechslungsreiche Fachvorträge auf der Agenda des 10. Österreichischen Radgipfels. Aber auch außerhalb der offiziellen Programmpunkte zeigte sich die Veranstaltung als ideale Plattform, um sich miteinander zu vernetzen und von anderen zu lernen. In erster Linie referierten Vortragende aus dem Alpenraum und stellten positive Beispiele aus Österreich, Norditalien, Süddeutschland und der Schweiz vor.
Abgerundet wurde das Programm am Freitag durch ein moderiertes Gespräch zum Radverkehr mit politischen Größen aus dem Alpenraum. Auf der Bühne versammelten sich Bundesminister Andrä Rupprechter, Landtagsabgeordneter Hermann Weratschnig und der Landesrat der autonomen Provinz Bozen-Südtirol, Florian Mussner. Alle betonten die Notwendigkeit einer Mobilitätswende im Alpenraum, damit die vor 25 Jahren gefassten Beschlüsse zur Alpenkonvention und der Klimavertrag von Paris in der Praxis umgesetzt werden können. Der Radverkehr spiele dabei eine Schlüsselrolle, da die Hälfte aller Autofahrten kürzer als fünf Kilometer ist – eine ideale Distanz für das Elektro-Fahrrad wie Bundesminister Rupprechter betonte.
Auch der Ausbau der Infrastruktur, wie Radabstellanlagen und überregionale Radwege, ist wichtige Aufgabe von Gemeinden, Ländern und Bauträgern. Damit soll der Radverkehr in Tirol bis 2025 von 7 auf 14 % verdoppelt werden.
klimaaktiv mobil Radprojekte ausgezeichnet
Mit dem klimaaktiv mobil Programm unterstützt das BMLFUW Österreichs Städte, Gemeinden und Betriebe mit Förderungen und Beratungsprogrammen bei der Mobilitätswende. Mehr als 8.400 klimaaktiv mobil Partner und Projekte sparen pro Jahr 640.000 Tonnen CO2. Mit einer Fördersumme von bisher rund 87,5 Millionen Euro wurden Investitionen in die Mobilitätswende von 510 Millionen Euro ausgelöst und rund 6.000 green jobs geschaffen oder gesichert. Beim Österreichischen Radgipfel wurden 97 neue klimaaktiv mobil Radprojekte ausgezeichnet. Die Projekte reichen vom Radwegebau über Bewusstseinsbildung bis zur Anschaffung von Elektro-Fahrrädern sowie Errichtung von Radverleihsystemen, Fahrradparkplätzen und E-Ladestationen. Insgesamt ersparen die ausgezeichneten Radprojekte jährlich 103.000 Tonnen CO2 und 288 GWh Energie – das entspricht der Energie-Jahresproduktion des Inn-Kraftwerks Oberaudorf.
Facettenreiches Rahmenprogramm
Rund um die Fachvorträge wurde für die Gäste ein spannendes Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Sowohl am Donnerstag- als auch am Freitagvormittag konnten SchülerInnen der VS Wörgl 2 beim AUVA-Radworkshop ein praktisches Radfahrtraining mit Hindernisparcours, Schneckenrennen, Notbremsübungen sowie Helm- und Rad-Sicherheitscheck absolvieren. Die Radlobby Österreich präsentierte bei einem Radabstellanlagen-Test die besten Produkte führender Hersteller in den Kategorien Radbügel, Doppelstockparker und Radgaragen. Die GipfelbesucherInnen konnten die Produkte testen. Die Testergebnisse werden in einer Broschüre zusammengefasst und als Planungsempfehlung für Gemeinden, Bauherren und PlanerInnen publiziert. Zusätzlich fand am Freitagnachmittag eine gemeinsame Fahrradexkursion in die Ferienregion Hohe Salve statt.
Veranstalter ziehen Resümee
Die Veranstalter und Initiatoren - die Stadtwerke Wörgl gemeinsam mit dem Klimabündnis Tirol und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft - sind mit dem Verlauf des 10. Österreichischen Radgipfels mehr als zufrieden: Der Radgipfel hat viele BesucherInnen inspiriert und neue Ideen ins Leben gerufen.
Der nächste Österreichische Radgipfel findet 2018 in Salzburg statt.