Die neue „Leitkonzeption Aktive Mobilität - Lokaler Masterplan Gehen und kommunales Radnetzausbauprogramm“ kurz LAMOB wurde mit Anfang April fertig gestellt und rückt den Stellenwert des Fuß- und Radverkehrs in St. Pölten in den Fokus. Mit dem Masterplan kann St. Pölten im Rahmen von klimaaktiv mobil Fördermittel des Bundes für Maßnahmen zur Verbesserung des Zu-Fuß-Gehens und Radfahrens in Anspruch nehmen.
Wegweisende Planungsgrundlage für Fuß- und Radverkehr
Auf Grundlage des im November 2021 gefassten Grundsatzbeschluss zur Erstellung eines Masterplans „Aktive Mobilität“ startete St. Pölten einen mehrjährigen Prozess um eine umfassende Bestandsanalyse, Planung und Strategiefindung in den Bereichen Fuß- und Radverkehr durchzuführen. Das Ergebnis ist die „Leitkonzeption Aktive Mobilität“ (LAMOB). Die LAMOB versteht sich als langfristiges Planungsdokument und gliedert sich in einen Masterplan Gehen und ein kommunales Radnetzausbauprogramm. Der Masterplan enthält eine integrierte Betrachtung der aktiven Mobilitätsformen Zu-Fuß-Gehen und Radfahren zueinander und zu anderen Mobilitätsformen. Die Themen Gesundheit, Bildung und Tourismus werden mit der Mobilität verknüpft und sind in den Masterplan eingebettet.
Intensive Beteiligung von Bürger:innen und Stakeholdern
Die „Leitkonzeption Aktive Mobilität“ wurde unter intensiver Beteiligung von Bürger:innen und Stakeholdern erstellt und ermöglicht eine gezielte Förderung des Fuß- und Radverkehrs: In diversen Workshops und Online-Formaten leisteten rund 2.000 Personen einen Beitrag zur Sammlung von über 25.000 Anmerkungen und Ideen. Diese wertvollen Beiträge flossen nach Aufbereitung und Weiterentwicklung in die Leitkonzeptionierung ein.
Die gesamte Länge der strategischen Radnetzplanung beläuft sich auf über 200 Kilometer, davon entfallen über 100 Kilometer auf die 14 sternförmigen Hauptrouten, die drei Ringrouten um das Zentrum sowie die Verbindungsrouten.
Erste Maßnahmen bereits in Umsetzung
Auf Basis der neuen „Leitkonzeption Aktive Mobilität“ folgen bereits konkrete Umsetzungsmaßnahmen. Der Ausbau des Nextbike-Systems und die Neugestaltung des Promenadenrings sind bereits in Umsetzung. Die aktuelle Umgestaltung der Teufelhofer Straße zur Fahrradstraße mit breitem Gehsteig und großzügiger Baumreihe schafft eine attraktive Fuß- und Radverbindung in der Siedlung.
Ausblick
Innerhalb der nächsten drei Jahre sind folgende Projekte hervorzuheben:
- Errichtung eines Geh- und Radweges entlang der Kremser Landstraße auf den Kremserberg
- Herstellung einer attraktiven Fuß- und Radverkehrsachse zwischen Traisental-Radweg und dem Landesklinikum
- Attraktivierung von Schul- und Kindergartenumfeldern, wie jenem im Bereich des Grillparzer Musik- und Kunstschulcampus.
In den langfristigen Plänen für die nächsten zehn Jahre ist die neue Radverbindung zwischen dem Hauptbahnhof und Waitzendorf entlang der Goldegger Straße zu finden. Ebenso soll eine Radschnellverbindung im Süden über die Maria Theresia-Straße hin zum Spratzerner Kirchenweg und weiter bis Spratzern und sogar Wilhelmsburg entstehen. Im Norden wird die neue Boulderbar am ehemaligen Glanzstoff-Gelände besser erschlossen.
Bereits jetzt gehen über 660.000 Personen pro Woche durch die Innenstadt und an der Messstelle am Traisental-Radweg wurden im Vorjahr 260.000 Radler:innen erfasst. Mit der Umsetzung der „Leitkonzeption Aktive Mobilität“ soll bis 2034 beim „Modal Split“ der Anteil des Umweltverbundes (Rad- und Fußverkehr, Öffentlicher Verkehr) auf 58 Prozent in St. Pölten erhöht werden.