Zeltweg und Trofaiach - zwei steirische Gemeinden gehen voran

Immer mehr Gemeinden arbeiten an Örtlichen Fußverkehrskonzepten. Vorreiter in der Steiermark sind die beiden Stadtgemeinden Zeltweg und Trofaiach. Nach der Planung folgt jetzt die kontinuierliche Umsetzung der Maßnahmen.

Zeltweg und Trofaiach sind zwei Orte nordwestlich der steirischen Landeshauptstadt Graz. 40 km liegen zwischen den beiden Städten. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dauert die Fahrt rund eine Stunde. Was die beiden Kleinstädte - Zeltweg hat 7.000 und Trofaiach 11.000 Einwohner:innen - verbindet, ist die Förderung des Fußverkehrs.

Als erste Gemeinden in der Steiermark haben sie ein Örtliches Fußverkehrskonzept ausgearbeitet. Beide nutzten dabei einerseits eine externe Beratung und andererseits die im April 2021 eingeführte Förderschiene für den Fußverkehr im Rahmen von klimaaktiv mobil. Damit ist sichergestellt, dass der Fußverkehr ganzheitlich betrachtet wird und alle Maßnahmen in ein umfassendes Gesamtkonzept integriert sind. Mittlerweile haben beide Stadtgemeinden das ihre Konzepte im Gemeinderat beschlossen und die darin enthaltenen Maßnahmen werden sukzessive umgesetzt.

Zeltweg: 11 neue Hauptrouten und 12 Erschließungen

Die Stadtgemeinde Zeltweg weist einen Fußgänger:innen-Anteil von ca. 17 % auf. Damit liegt sie leicht unter dem österreichweiten Durchschnitt von ca. 18 %. Für das Örtliche Fußverkehrskonzept wurde eine Netzplanung durchgeführt. Elf Hauptrouten und 12 Erschließungen umfasst diese. Die Hauptrouten 1 bis 9 führen vom Zentrum ausgehend zu wichtigen Zielen und Quellen. Die Hauptrouten 10 und 11 verbinden wiederum wichtige Ziele und Quellen in West-Ost-Richtung. Die 12 Erschließungen verbinden vereinzelte Hauptrouten miteinander. Dadurch wird insgesamt eine bessere Erreichbarkeit ermöglicht.

Auf Grundlage dieser festgelegten Hauptrouten und der Erschließung wurde eine Bestands- und Mängelanalyse durchgeführt. Dabei wurde zwischen punktuellen, linearen sowie routenübergreifenden, generellen Mängeln unterschieden. Aus dieser Mängelanalyse entstanden 23 Maßnahmenempfehlungen. Durch enge Zusammenarbeit mit Interessensvertreter:innen und Entscheidungsträger:innen wurde sichergestellt, dass ein breit akzeptierter Planungs- und Aktionsrahmen erarbeitet wurde. Zu den bereits umgesetzten oder in Umsetzung befindlichen Maßnahmen zählen unter anderem die Neumarkierung des bestehenden Schutzweges inklusive Radüberfahrt, die Errichtung von zwei Begegnungszonen zwischen Kindergarten und Volks/Mittelschule und im Stadtzentrum, die Verbesserung von Gehsteigen (Absenkungen, Verbreiterung, Neuasphaltierung, Begrünung) sowie Querungen (Markierungen, Verkehrszeichen).

Trofaiach ordnet dicht besiedelten Kernraum neu

„Wir haben vor, den dicht besiedelten Kernraum im Westen, Norden und Süden der Stadt im Hinblick auf die Fußgänger:innen neu zu ordnen“, umreißt Trofaiachs Bürgermeister Mario Abl den groben Plan. Das Projekt ist auf mehrere Jahre angelegt und hat ein finanzielles Volumen von 300.000 Euro.

Zu den bereits umgesetzten oder in Umsetzung befindlichen Maßnahmen zählen unter anderem Querungshilfen, Fahrbahnverengungen zur Temporeduktion, Errichtung von Aufstellflächen inklusive Bordsteinabsenkung, das Anbringen von Markierungen, die Errichtung eines Leitsystems bzw. einer Beschilderung „Fußweg Richtung Zentrum und Schulen“ sowie Bewusstseinsbildung an der Mittelschule (Infofolder Schule/Eltern und Workshops zur Gestaltung und sicheren fußläufigen Erreichbarkeit des Schulvorplatzes).

klimaaktiv mobil Beratungsprogramm

Wenn auch Sie die aktive Mobilität in Ihrer Gemeinde verbessern möchten und die Förderungen von klimaaktiv mobil beantragen wollen, wenden Sie sich an das Beratungsprogramm Mobilitätsmanagement für Städte, Gemeinden, Regionen.

Veröffentlicht am 29.08.2023