Die Kondeor Tourismusforschung führt jährlich die Österreichische Radfahrer- und Mountainbiker-Befragung durch. Dabei kommen verschiedene Erhebungstechniken zum Einsatz, unter anderem eine Online-Befragung, die kontinuierlich durchgeführt wird: ÖRMB Befragung
Jede Rückmeldung liefert den Ländern, Gemeinden und Betrieben eine Grundlage zum Radverkehrsverhalten in Österreich. Gefragt wird beispielsweise nach der Wegequalität, dem Fahrradtyp, der Nutzung von Leihfahrrädern und der Verkehrsmittelnutzung für die An- und Abreise. Die Ergebnisse werden regelmäßig ausgewertet und geben Aufschluss über die Zufriedenheit und das Verhalten der Radfahrenden in Österreich.
Seit Juli 2024 werden dazu für jeden ausgefüllten Fragebogen 20 Cent an eine Einrichtung gespendet, die schwer kranken Kindern und ihren Familien einen Ort der Erholung bietet.
Generelle Zufriedenheit ist beim Radfahren und Mountainbiken hoch
Rund 1.500 Radfahrerinnen und Radfahrer sowie 500 Mountainbikerinnen und Mountainbiker zwischen 18 und 80 Jahren wurden 2020/2021 online und in Interviews zu ihrem Nutzungsverhalten und ihrer Zufriedenheit befragt: jeweils zu Kurz- und Tagesausflügen sowie zu längeren Radreisen. Die Gesamtzufriedenheit ist bei den beiden Gruppen recht ähnlich: Auf einer Skala von eins (=sehr zufrieden) bis fünf (=gar nicht zufrieden) liegen die Werte bei den Radfahrenden bei 1,51 bzw. 1,67 und beim Mountainbiken bei 2,02 bzw. 1,92.
Radfahrende: Nachholbedarf bei Gepäcksverwahrung und E-Ladestationen
Die Radfahrerinnen und Radfahrer sind mit den Radwegen und dem Angebot im Allgemeinen sehr zufrieden: Die Umgebung, also Natur und Landschaft, wird als sehr gut empfunden, ebenso die Routenführung und die Qualität der Wege. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Leihfahrrädern und die Qualität der Leihfahrräder werden als gut und fair empfunden.
Nachholbedarf besteht bei den Lademöglichkeiten für E-Bikes. Mit zunehmender Verbreitung von E-Bikes steigt auch der Bedarf an Ladepunkten und hier sind Radfahrende auf Kurz- und Tagesausflügen nur mäßig zufrieden (2,63). Radfahrende auf längeren Radreisen machen hier bessere Erfahrungen (2,17). Auffällig ist auch die Frage nach der sicheren Gepäckaufbewahrung. Hier liegen die Zufriedenheitswerte im mittleren Bereich (2,53 bei Tagesausflügen bzw. 2,77 bei längeren Radreisen).
Ausgaben für Radreisen 2021 gesunken
In der Befragung werden auch die Ausgaben für die Kategorien Gastronomie, Handel, Radverleih und Bike-Service, Seilbahn und Lifte, An- und Abreise, Unterkunft und Sonstiges abgefragt. Die Ausgaben für längere Radreisen sind dabei im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen. Gaben die österreichischen Radfahrerinnen und Radfahrer 2018/2019 noch 91,30 Euro für Radreisen aus, so sind es 2020/2021 nur noch 80,10 Euro pro Tag. Vor allem die Ausgaben für die Gastronomie sinken von 35,20 Euro auf 24,90 Euro pro Tag.
Dagegen sind die Ausgaben für Kurz- und Tagesausflüge um mehr als 10 Euro pro Tag gestiegen. Gaben die Tagesausflügler 2018/2019 noch 17,30 Euro pro Tag aus, so sind es 2020/2021 bereits 28,40 Euro pro Tag. Dabei sind die Ausgaben in allen Kategorien wie Gastronomie, Handel, Fahrradservice, An- und Abreise und Sonstiges gestiegen.
Weitere Ergebnisse der Befragung zum Thema Radfahren und Mountainbiken in Österreich finden Sie hier: Ergebnisse 2021