Entscheidungshilfe bei Investitionen
Mit dem Masterplan Radfahren 2006 und dem darauffolgenden Umsetzungsschwerpunkt Radverkehr in den klimaaktiv mobil-Programmen, setzte das BMBLUW den Startschuss für eine neue Radverkehrsförderoffensive in Österreich. Das Ziel ist es, den Radverkehrsanteil Österreichweit bis 2025 auf 13 Prozent zu steigern. Ein Schwerpunkt des Masterplans Radfahren liegt dabei auf der bundesweiten Forcierung der Beratung, Förderung und Bewusstseinsbildung in Unternehmen.
Gerade beim Radfahren spielt die Infrastruktur eine wesentliche Rolle. Da für Unternehmen in vielen Fällen auf den „ersten Blick“ der Nutzen allfälliger Investitionen in Radverkehr-Infrastrukturmaßnahmen nicht erkennbar ist, scheitern viele Bemühungen den Radfahranteil am Weg zur Arbeit unter den Mitarbeiter:innen zu erhöhen. Genau hier setzt der Radrechner an und dient dem Unternehmen – egal ob KMU oder Großunternehmen – als Entscheidungshilfe für zukünftige Radfahrinvestitionen. Maßnahmen, wie beispielsweise der „Bau von sicheren Radabstellanlagen“ können in Relation zu zukünftigen Kosteneinsparungen gesetzt werden.
Wie viel Geld spart der Umstieg auf das Fahrrad?
Der Radrechner errechnet die betrieblichen Kosteneinsparungen, die sich aus einer Reduktionen der Krankenstandskosten durch den Umstieg der MitarbeiterInnen auf das Fahrrad für den Weg zur Arbeit ergeben. Somit steht dem Betrieb ein Tool zur Verfügung, welches den längerfristigen monetären Nutzen durch Implementierung einer oder mehrerer Radverkehrs-Infrastrukturmaßnahmen aufzeigt.
Die Einkommensdaten stammen dabei aus den Lohnsteuer- und HV-Daten der Statistik Austria (2009) und stellen den Median der Bruttojahreseinkommen der unselbständig Erwerbstätigen je Branche 2009 dar. Die Durchschnittswerte der kurzen Krankenstände stammen vom Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger und aus dem Fehlzeitenreport 2011 des WIFO.
Zur Berechnung der Bandbreiten der Einsparungen wurden die Unter- und Obergrenze der kürzeren Fehlzeiten durch zusätzliche Bewegung (30 Minuten pro Tag) aus einer WHO-Berechnung entnommen (WHO, Health and development through physical activity and sport, Genf 2003). Da die Spannweite der möglichen Einsparungen relativ groß ist, wird das arithmetische Mittel als Richtwert dargestellt.