Petajoule: Wie Österreichs erster Energiepodcast die Energiewende hörbar macht

Im Interview spricht Kristina Schubert-Zsilavecz, Head of Communications in der Österreichischen Energieagentur, über den Podcast Petajoule. Seit 2019 beleuchtet der Podcast zentrale Fragen der Energiewende und einer klimaneutralen Zukunft. Von der Auswahl der Themen über technische Herausforderungen bis hin zu persönlichen Lieblingspodcasts gibt sie spannende Einblicke.

Der 2019 gestartete Podcast Petajoule ist der erste österreichische Podcast, der sich ausschließlich dem Thema Energie widmet. Produziert von der Österreichischen Energieagentur beleuchtet er zentrale Fragen der Energiewende und einer klimaneutralen Zukunft. Expert:innen der Energieagentur sowie externe Gäste diskutieren ein breites Spektrum an Themen: von der Umstellung auf erneuerbare Energiequellen über Energieeffizienz und Gebäudesanierung bis hin zu sauberer Mobilität und nachhaltigem Heizen. Ein immer wiederkehrender Schwerpunkt ist die Frage, wie wir unser Leben und Wirtschaften so gestalten können, dass wir langfristig unabhängig von fossilen Energieträgern wie Öl, Kohle und Erdgas werden.

Rund 70 Folgen von Petajoule gibt es bereits. Welche haben bisher am besten funktioniert und woran liegt das?

Am meisten gehört wurden die Folgen zur Energiepreiskrise 2022 mit je rund 3.000 Downloads: Da haben wir versucht, eine Einordnung zu geben, warum die Preise für Strom und Gas so stark gestiegen sind und welche Maßnahmen zur Abfederung für Haushalte und Unternehmen getroffen wurden. Aktuell laufen auch sämtliche Folgen zur Gasversorgung sowie zum Erneuerbaren-Ausbau sehr gut. Was uns sehr freut, ist, dass auch ältere Folgen nach wie vor gerne gehört werden.

Wie findet Ihr Themen für die einzelnen Episoden? Gibt es dafür einen Leitfaden oder Kriterien?

Die Themenfindung ist unterschiedlich: Oft ergeben sich die Themen aufgrund politischer oder wirtschaftlicher Entwicklungen, wir greifen aber auch gerne Fragen auf, die wir selbst einfach mal diskutieren möchten oder auch Themen, zu denen wir in der AEA gerade in aktuellen Projekten gearbeitet haben.

Wie einfach oder schwierig ist es, selbst einen Podcast zu starten? Was muss man an Ausrüstung, technischem Verständnis und Zeit einplanen?

Das, was Podcasts aus meiner Sicht unter anderem so attraktiv macht, ist die Tatsache, dass man sehr viel selber machen und ausprobieren kann. Petajoule wird zu 100% inhouse gemacht und dafür haben wir das technische Equipment, Mikros und Aufnahmegerät, sowie die nötige Software. Kollegin Laura Fanschek übernimmt dabei die gesamte Technik, von Aufnahme bis Schnitt. Pro Folge fallen durchschnittlich 10-16 Stunden Arbeit an, von der Recherche bis zur Veröffentlichung.

Welche Herausforderungen gibt es, komplexe Themen wie die Energiewende oder Klimafragen im Podcast-Format spannend und verständlich aufzubereiten?

Eine Herausforderung ist sicher, die Folgen so zu gestalten, dass sie sowohl für diejenigen, die bereits viel Vorwissen haben, als auch für jene, die (noch) keine Expert:innen sind, interessant sind.

Eine persönliche Frage: Welche Podcasts hören Sie selbst am liebsten und was macht diese für Sie besonders?

Privat höre ich sehr gerne Podcasts, vor allem beim Spazierengehen oder auf Reisen. Meine all-time-Favourites sind Zeit Verbrechen, Sternstunde Philosophie und Inside Austria. Ich schätze gute Moderationen (nicht zu viel unnötiges Geplauder!), angenehme Stimmen und vor allem Themenvielfalt bei Podcasts.  

Veröffentlicht am 09.12.2024