Klimakommunikations-Tipps
Gute Klimakommunikation stellt Menschen, Werte und Gefühle ins Zentrum, ist wertschätzend, lebensnahe und handlungsorientiert. Die folgenden Empfehlungen sollen dabei helfen Klimaschutz für jede und jeden in Österreich zum persönlichen Anliegen zu machen.
-
Die Fakten sprechen nicht für sich
Die Fakten liegen seit Jahrzehnten auf dem Tisch – warum hat die Menschheit trotzdem nicht ausreichend auf die Warnungen der Wissenschaft reagiert? Gründe dafür sind klimaschädliche Strukturen – aber auch: psychologische Barrieren.
© iStockphoto/NicoElNino -
Stelle dich auf deine Zielgruppe ein
Da Menschen unterschiedlich sind, ist effektive Klimakommunikation immer zielgruppenspezifisch. Allgemeine Gruppen wie „die Bevölkerung“, „die Unternehmen“ oder „die Lehrlinge“ gibt es in unserer zunehmend fragmentierten Gesellschaft nicht.
© iStock-911963834/skynesher -
Erreiche das Herz deiner Zielgruppe
Fakten sind gut und wichtig. Noch wichtiger ist es aber, dass wir unsere Botschaften mit Emotionen verbinden und an Werte, Erfahrungen und Erwartungen unserer Zielgruppe anknüpfen. Sonst kann es Ihnen passieren, dass Diskussionen entgleisen und ihr Ziel verfehlen.
© AdobeStock/Iakov Filimonov -
Jede Story ist eine Klimastory
Klimakrise und Klimaschutz betreffen uns in vielen Lebensbereichen. Wir zeigen, wie das als Chance für eine zielgruppenspezifische Klimakommunikation genutzt werden kann.
© iStock-1373005968 -
Überrasche!
Klimakommunikation ist ein Marathon, der einen langen Atem und immer wieder neue Impulse braucht. Aufmerksamkeit, neue Formate und Kreativität sind gefragt! Die gute Nachricht: Es ist nicht so schwer, wie es klingt. Denn das Rad muss nicht immer neu erfunden werden.
© oblik.de -
Mache die Klimakrise greifbar
Der Klimawandel wirkt oftmals zu entfernt vom eigenen Leben. Die Antarktis oder das Jahr 2100 haben scheinbar wenig mit unserem Leben zu tun. Deshalb: Zeige die Auswirkungen der Krise auf unser konkretes Leben und stelle Menschen in den Mittelpunkt.
© iStockphoto/coffekai -
Vermittle Dringlichkeit, aber nicht Aussichtslosigkeit
Klassische Klimaleugnung ist zwar auf dem Rückzug, Ignoranz und Resignation sind aber geblieben und machen uns Untätig. Damit wir hier und heute handeln, muss uns Menschen bewusst sein, wie dringlich unsere Lage ist. Gleichzeitig sollten wir uns gut überlegen, welche Gefühle wir mit unseren Botschaften auslösen: Aussichtslosigkeit ist jedenfalls fehl am Platz.
© AdobeStock/mhp -
Zeige wesentliche Ursachen
Avocado oder heimische Gurke? Stoff- oder Plastiksackerl? Die Antwort ist: wir sollten uns kommunikativ nicht in Details verzetteln. Österreichs Treibhausgasverschmutzung findet vor allem in vier konkreten Sektoren statt: Energie/Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft.
© AdobeStock/maho -
Rücke Lösungen in den Vordergrund
Das Sprechen über Probleme schafft Probleme, das Sprechen über Lösungen schafft Lösungen. Um zum Handeln zu motivieren, müssen wir klare Pläne formulieren und zeigen: Für alle CO2-Problemsektoren gibt es mach- und bezahlbare klimafreundliche Lösungen. Aber Achtung vor Pseudolösungen, Individualisierung und Greenwashing.
© iStockphoto/oble-d -
Mache Lust auf die Chancen
Klimaschutz ist mehr als "kein CO₂". Gäbe es den Treibhauseffekt nicht, wären viele Maßnahmen wie aktive Mobilität, ausgewogene Ernährung und Energieunabhängigkeit trotzdem sinnvoll. Klimafreundliche Lösungen machen unser Leben besser - unabhängig vom Klimaschutz.Nutzen wir also unsere Vorstellungskraft und sprechen wir darüber, wie das Österreich der Zukunft aussehen soll.
© iStockphoto/moyo-studio -
Zeige das Gelingen
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Deshalb sollten wir nicht nur über Klimalösungen und ihre Chancen reden, sondern auch authentische Erfolgsgeschichten erzählen: mit lokalem Bezug und den Menschen im Mittelpunkt.
© iStockphoto/Halfpoint -
Wähle die richtigen Worte
Warum "Erderwärmung" sagen, wenn Begriffe wie "Erderhitzung" und "Extremwetter" zutreffender sind? Warum von "Dekarbonisierung" sprechen, wenn man einfach "Öl- und Gasausstieg" sagen kann? Verwende eine einfache, aktive Sprache und achte darauf, welche Bilder du damit entstehen lässt. Achte auf verstecktes „Framing“.
© iStockphoto/DMEPhotography -
Erzähle Geschichten
Wir Menschen sind seit jeher "Geschichtenerzähler:innen". Viele Informationen wurden und werden in dieser Form weitergegeben und verbreitet. Auch der Klimaschutz braucht Geschichten, wenn auch keine Märchen. Vermittle deshalb Botschaften mit authentischem und wirkungsvollem Storytelling.
© iStockphoto/Rawpixel -
Verwende die richtigen Bilder
Rauchende Schlote, Eisbären, Wüstenböden und Demonstrationen waren lange Zeit die beliebtesten Klima-Motive. Eines haben sie gemeinsam: Unentschlossene erreichen diese Bilder kaum mehr. Wähle authentische, ungewöhnliche, lebensnahe Fotos mit Menschen und Emotionen im Mittelpunkt.
© iStockphoto/ RossHelen -
Finde die richtigen Klimabotschafter:innen
Ob wir einer Nachricht Gehör schenken, hängt vor allem davon ab, ob wir den Botschafter:innen vertrauen. Dabei nehmen wir Inhalte viel eher an, wenn diese von Menschen überbracht werden, die uns in irgendeiner Weise nahestehen. Deshalb frage dich: Bist du der/die richtige für die Zielgruppe, oder gibt es jemanden dem/der besser zugehört wird?
© iStockphoto/Edgar G. Biehle -
Sei selbstbewusst
Vertraue auf die Unterstützung der Mehrheit für den Klimaschutz und lasse dich nicht von lauten Bremser:innen einschüchtern. Soziale Kipppunkte können Veränderung schneller auslösen als du denkst.
© iStockphoto/monkeybusinessimages -
Stelle das „Wir“ ins Zentrum
Mit Sündenböcken, Schuldzuweisungen und individuellen Schuldgefühlen kommen wir nicht weiter. Klimaschutz braucht eine gemeinsame Anstrengung von uns allen. Gemeinschaftsgefühl, Dialog und der eigene positive "Handabdruck" in der Community zählen daher mindestens genauso wie das Verringern des eigenen "CO₂ Fußabdrucks".
© iStockphoto/Zoran Zeremski -
So gehst du richtig mit Desinformation und Verzögerung um
Wenn wir Menschen verunsichert sind oder unser eigenes Wissen überschätzen, sind wir offener für Desinformations- und Verzögerungskampagnen. Diese zielen nicht nur darauf ab, die Wissenschaft zu leugnen, sondern stellen auf unterschiedliche Weise den Handlungsbedarf in Frage. Wir haben die 7 besten Tipps, wie wir am Besten reagieren können.
© iStockphoto/Patrick Daxenbichler