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Wir sollten mit Bildern zeigen, dass die Klimakrise sowie Klimaschutzmaßnahmen etwas mit unserem Leben und uns Menschen zu tun haben. Dafür sollten wir Bilder mit authentisch wirkenden Menschen zeigen und keine Hochglanzwerbebilder oder „ferne“ Motive wie Eisbären und verdorrte Landschaften in anderen Ländern.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Rauchende Schlote, Eisbären, Wüstenböden und Demonstrationen waren lange Zeit die beliebtesten Motive zum Thema Klima. Eines haben sie gemeinsam: Unentschlossene erreichen diese Bilder kaum noch. Besser funktionieren authentische, ungewöhnliche, lebensnahe Fotos mit Menschen und Emotionen im Mittelpunkt.

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Wir sollten mit Bildern zeigen, dass die Klimakrise sowie Klimaschutzmaßnahmen etwas mit unserem Leben und uns Menschen zu tun haben. Dafür sollten wir Bilder mit authentisch wirkenden Menschen zeigen und keine Hochglanzwerbebilder oder „ferne“ Motive wie Eisbären und verdorrte Landschaften in anderen Ländern.
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Bilder sagen mehr als Worte

Bilder erregen Aufmerksamkeit, wecken Emotionen und dienen als „Türöffner“ für das Verständnis komplexer Inhalte. Sie spielen auch in der Klimakommunikation eine entscheidende Rolle. Die emotionale Ebene, die durch visuelle Inhalte erreicht werden kann, ist ein wesentlicher Faktor, um das Bewusstsein für den Klimaschutz zu schärfen. Dies ist jedoch kein Selbstläufer. Nur wenn wir die Bilder sorgfältig auswählen, helfen sie uns, unsere Botschaft zu vermitteln. Dabei muss die Zielgruppe klar definiert sein, da Bilder bei unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Reaktionen hervorrufen können. 

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Der Mensch im Mittelpunkt

Wichtig ist zum Beispiel zu zeigen, dass die Klimakrise und Klimaschutzmaßnahmen direkt mit unserem Leben zu tun haben. Dazu sollten Bilder mit authentisch wirkenden Menschen gezeigt werden und keine Hochglanz-Werbebilder oder „ferne“ Motive wie Eisbären oder ausgetrocknete Landschaften in anderen Ländern. Gut geeignet sind emotional starke Motive mit lokalen bzw. „österreichischen“ Klimaauswirkungen und -lösungen, die neue Perspektiven aufzeigen. So bekommt z.B. das Bild einer Windkraftanlage zusätzliche Bedeutung, wenn es einen Industriekletterer in schwindelerregender Höhe oder etwas zum Schmunzeln zeigt.

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Vorsicht vor Fatalismus

Bilder von Extremwetterereignissen und deren katastrophalen Auswirkungen ziehen zwar die Aufmerksamkeit auf sich, können aber auch Gefühle wie Angst und Hilflosigkeit hervorrufen. Um dies zu vermeiden, können negative Bilder mit positiven Beispielen kombiniert werden. Bilder, die zeigen, wie Menschen aktiv etwas verändern, vermitteln Hoffnung und stellen nicht nur das Problem in den Vordergrund. Bilder von Klimaprotesten werden dafür gerne verwendet. Diese sollten jedoch mit Bedacht eingesetzt werden, da sie außerhalb der „Klima- und Umweltbubble“ teilweise auf Ablehnung stoßen.

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Neue Geschichten erzählen

Letztlich sind Kreativität und Mut gefragt, um neue visuelle Geschichten zu erzählen. Klischeehafte, wiederkehrende Motive stumpfen die Menschen oft ab. Unsere Bilder sollten daher emotional packende und persönliche Geschichten erzählen, die im Gedächtnis bleiben. Auch Humor kann hilfreich sein, um das Publikum auf einer anderen Ebene abzuholen und an Klimathemen heranzuführen. 

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Individuum versus Kollektiv

Bei der visuellen Darstellung der Ursachen des Klimawandels sollte das Problem nicht individualisiert werden, da dies zu sehr mit einem mahnenden Zeigefinger und Schuldgefühlen assoziiert wird. Dies kann  zu Abwehrverhalten bis hin zur Ablehnung führen. Es sollte daher versucht werden, Bilder zu wählen, die das Kollektiv - also das Handeln vieler - thematisieren (z.B. Stau, Smog, Massentierhaltung etc.). Bei klimafreundlichem Verhalten ist es genau umgekehrt. Weniger Menschen auf den Bildern machen es leichter, sich mit einzelnen Personen zu identifizieren. Trotzdem ist es gut, ein gewisses Wir-Gefühl zu erzeugen, damit nicht der Eindruck entsteht, man sei der Einzige, der etwas für den Klimaschutz tut. Es gilt also, einen Mittelweg zwischen großen Massen und Einzelaktionen zu finden.