Vor mehr als zwei Jahren wurde die Idee des 1. Cartoon Awards geboren. Und diese ist voll eingeschlagen: mehr als 1.700 Zeichnungen wurden eingereicht. Neben dem Thema Klimawandel wurde auch darauf hingewiesen, dass in vielen Ländern Karikaturist:innen nicht frei arbeiten können.
Die international besetzte Jury aus Kunst, Jus und Klimaktivismus unter dem Vorsitz von Österreichs Top-Karikaturisten Gerhard Haderer hatte die Qual der Wahl.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der besten Cartoons von über 500 Karikaturist:innen aus mehr als 80 Ländern. Neben den 40 ausgestellten Werken werden weitere 167 Cartoons auf einer Leinwand präsentiert. Darunter sind Bilder des Pulitzer-Preisträgers Joel W. Pett aus den USA oder des mit der Todesstrafe bedrohten Osama Hajjaj aus Jordanien. In Österreich war die Ausstellung bereits im Schlossmuseum Linz, an der Johannes Kepler Universität und im Museum Arbeitswelt Steyr zu sehen.
Der Karikaturpreis wurde von Julia und Christoph Haderers "Schule des Ungehorsams" gemeinsam mit Haslinger/Nagele Rechtsanwälte ausgerufen.
3 Fragen an Julia Haderer
Wie sind Sie auf die Idee zu diesem Award gekommen?
Von der Klimakrise ist jeder betroffen. Jede und jeder soll und muss seinen Beitrag leisten. Wir haben bereits 2019 Fridays for Future unterstützt und wollten jetzt einen Schritt weitergehen. Unsere Stärke ist ein weltweites Netzwerk an Karikaturist:innen. Dass es so gut klappt, war trotzdem nicht vorhersehbar.
Waren Sie von der Anzahl und Qualität der Einreichungen überrascht?
Wir arbeiten schon länger mit diesem internationalen Netzwerk zusammen. Aber es stimmt, wir waren über die Anzahl selbst überrascht. Über 1.700 Einreichungen aus 80 Ländern zeigen, dass das Thema und die Folgen des Klimawandels weltweit präsent sind und die Menschen bewegen. In Städten bei uns genauso wie in Dörfern in China. Interessant war auch, wie unterschiedlich die Zugänge sind. Aus dem deutschsprachigen Raum gab es viele witzige Karikaturen. Aus anderen Regionen wie zum Beispiel dem Iran, wo diese Kunstform einen sehr hohen Stellenwert hat, wurde noch stärker mit Emotionen und Betroffenheit gearbeitet.
Warum ist dieser Award ein Beispiel für gute Klimakommunikation?
Die Karikatur ist eine internationale Sprache, sie funktioniert über kulturelle Grenzen und Sprachbarrieren hinweg. Missstände werden in kompakter Form sichtbar gemacht. Unser Ziel war es, dass wir einerseits zeigen, dass wir alle in einem Boot sitzen und andererseits wollten wir positiv motivieren. Mit den unterschiedlichen Zugängen wie gezeichneten Zukunftsvisionen und lustigen Zeichnungen gelingt das sehr gut.