Viel zu selten wird kommuniziert, dass Klimaschutz kein notwendiges Übel ist, sondern große Chancen bietet. Die meisten Klimalösungen haben nicht nur Vorteile „für die Zukunft“ oder „für die Umwelt und das Klima“, sondern sind ein unmittelbarer Gewinn für unsere eigene Lebensqualität im Hier und Jetzt (sogenannte „Co-Benefits“). Vorteile gibt es viele: für Österreichs Freiheit und Energieunabhängigkeit (zum Beispiel „keine Abhängigkeit von Russland“), für die heimische Wertschöpfung und als Jobmotor (zum Beispiel „über 10 Milliarden Euro bleiben in Österreich und fließen nicht ins Ausland ab“), für unsere Gesundheit (zum Beispiel „eine ausgewogene Ernährung macht fit“), für unsere Lebensqualität (zum Beispiel „Platz für Kinder in der Stadt“), für unser Wohlbefinden (zum Beispiel „Radfahren ist ein Genuss“) und so weiter. Die Betonung des Nutzens kann dazu beitragen, einer möglichen Ablehnung von Klimaschutzmaßnahmen entgegenzuwirken. Für viele Menschen ist der Zusatznutzen einer Maßnahme sogar eine stärkere Motivation als ihre Klimafreundlichkeit. Eine gute Zusammenfassung vieler Klimaschutznutzen hat das Climate Change Center Austria (CCCA) zusammengestellt.
Gute Klimakommunikation weist also nicht auf reine Problembehebung hin, sondern schürt Vorstellungskraft und macht Lust auf spürbare Verbesserungen unseres Lebens. Ein aufgewecktes Debattenpapier der Kreativagentur Futerra bringt es auf den Punkt: "Sell the sizzle, not the sausage!" Wir sollten uns also öfters die Fragen stellen, in welchem Österreich wir leben wollen, wie unser Leben und unsere Umwelt aussehen soll und was wir dafür tun können. Das spannende Projekt „Schweiz 2050“ zeigt beispielsweise die Schweiz aus der Perspektive einer klimafreundlichen Zukunft, und auch das österreichische Projekt „Zukunftstapete“ stellt positive Visionen grafisch dar.