Deutschland gilt als die Auto-Nation schlechthin. Dabei gehen 80 Prozent der Deutschen gerne zu Fuß, vor allem Frauen, Kinder und ältere Personen. Unter Einbindung von Expert:innen wurde daher eine Fußverkehrsstrategie entwickelt, um die Rahmenbedingungen für das Gehen zu verbessern. Förderungen sollen bei der Umsetzung unterstützen.
Dabei setzt Deutschland neben Investitionen in die Infrastruktur auch auf Erkenntnisgewinn: Vor allem Projekte mit innovativen Lösungen, die auch überregional übertragbar sind, sollen gefördert werden. Neue Planungs- und Forschungsgrundlagen sollen so geschaffen werden, um zukünftige Investitionsentscheidungen zu erleichtern.
Umgestaltung des Straßenraums zugunsten des Fußverkehrs
Um mehr Menschen zum Gehen zu begeistern, braucht es eine gute Infrastruktur, die einerseits das Verkehrsrisiko für die Fußgänger:innen minimiert, andererseits aber auch komfortabel ist und Lärm und Staub reduziert. Die Planung und Umsetzung solcher Maßnahmen wird nun vom Bund unterstützt. Ziel ist es, den Fußverkehr flächendeckend zu attraktivieren und aufzuwerten. Damit wird die Verkehrssicherheit insgesamt erhöht und nachhaltige Mobilität gefördert.
Unterstützt werden Projekte zur Verkehrsberuhigung, Maßnahmen zur Verknüpfung von Fuß- und öffentlichem Verkehr, der Bau von fußgängerfreundlichen Querungsanlagen, Beschilderungen, Beleuchtung und vieles mehr. Grundsätzlich soll damit eine Umverteilung des Straßenraums zugunsten des Fußverkehrs erreicht werden.
Verbesserung der Datengrundlage für Zukunftsprojekte
Neben Investitionen in die Infrastruktur sollen auch nicht investive Projekte gefördert werden. Dazu zählen Planungs- und Forschungsgrundlagen für spätere Vorhaben und Untersuchungen im Bereich des Fußverkehrs. Zudem werden Bildungsmaßnahmen und Kampagnen, die über die Vorteile des Gehens informieren, gefördert.
Mit gutem Beispiel voran: Masterplan Gehen 2030
Österreich hat bereits 2015 mit dem Masterplan Gehen ein Instrument zur Förderung des Fußverkehrs entwickelt. Mit dem Masterplan Gehen 2030 wird dieses Vorhaben fortgeführt. Über klimaaktiv mobil werden Infrastrukturmaßnahmen für eine fußverkehrsfreundliche Gestaltung von Regionen, Städten und Gemeinden gefördert. Im Fokus stehen dabei bauliche, raum- und siedlungsplanerische sowie bewusstseinsbildende Aktivitäten. Vorausgesetzt wird die Umsetzung eines lokalen Masterplan Gehens bzw. eines örtlichen Fußverkehrskonzepts. Infos dazu finden Sie hier.