Wie können Menschen für Klimaschutz begeistert werden? Für ein Thema, das bei vielen Ohnmachtsgefühle auslöst und als politisch konfliktträchtig erlebt wird? Das ist die zentrale Frage des K3-Preises für Klimakommunikation, der heute im Rahmen des K3-Kongresses in Graz zum vierten Mal vergeben wurde.
Genau 100 Projekte aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien hatten sich um den mit insgesamt 14.000 Euro dotierten K3-Preis beworben. 23 Projekte wurden nominiert und sechs Projekte aus Medien, Kommunen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft wurden für ihre wegweisenden Ansätze zur Kommunikation von Klimakrise und Klimaschutz ausgezeichnet. Sie alle verbindet die Botschaft: "Wir stellen uns dem Klimawandel - und Klimaschutz kann dazu beitragen, hier und heute mehr Lebensqualität zu schaffen.
Einen Sonderpreis erhielt der Bauingenieur Carsten Herbert, der als "Energiesparkommissar" auf Youtube ebenso unterhaltsam wie fundiert über Energieeffizienz und Klimaschutz beim Bauen informiert und damit mehr als 100.000 Abonnent:innen erreicht.
Bürger:innen-Preis der KLIMA ARENA
Für Kommunikationsformate aus Alltag und Arbeitswelt, Kommune, Gemeinde und Nachbarschaft:
- Der erste Preis geht an die Schweizer Genossenschaft "42hacks" für ihr Projekt "31DAYS Challenge". Im Rahmen dieses Projekts wurden unter anderem in Bern und Winterthur Menschen dazu animiert, ihr Auto für 31 Tage stehen zu lassen. Im Gegenzug erhielten sie ein kostenloses Generalabonnement für den öffentlichen Verkehr sowie Zugang zu Bike- und Car-Sharing-Anbietern. Die Challenge gibt Haushalten einen Impuls, im Idealfall nach der Challenge dauerhaft autofrei zu werden.
- Den zweiten Preis erhält die Stadt Wien für das "Wiener Klimateam". Bei diesem Partizipationsprojekt können sich Menschen in Wien einbringen und kreative Ideen für den Klimaschutz in ihrem Bezirk vorschlagen, die dann gemeinsam mit Expert:innen zu einem Projekt weiterentwickelt werden sollen. Eine Bürger:innen-Jury entscheidet am Ende darüber, welche Projekte in ihrem Bezirk umgesetzt werden.
Eunice-Foote-Preis für Klimakommunikation
Für Klimakommunikationsformate aus Wissenschaft und Forschung:
- Der erste Preis geht an "RE:GENERATION", ein Projekt der Agentur "Ohne Furcht und Tadel", das Besucher:innen für die Folgen des Klimawandels auf das Kulturerbe sensibilisiert. "RE:GENERATION" verbindet positives Storytelling, Wissenschaftskommunikation, Land Art und Engagement in einer Open-Air-Ausstellung im UNESCO-Welterbe Park Sanssouci. Die Ausstellung macht beispielsweise auf Baumschäden durch Extremwetterereignisse aufmerksam und inspiriert die Besucher:innen zu klimafreundlichem Handeln. An 30 Stationen werden Lösungen zur Stärkung der Resilienz von Bäumen und lokale Klimaschutzaktionen vorgestellt.
- Der zweite Preis geht an das Berliner Projekt "FaBiKli". Es verbindet Fassadenbegrünung an Schulen mit transformativer Bildungsarbeit zu Energie, Ökologie, Klimakrise und Biodiversität, um nachhaltiges Handeln zu fördern. Das Projekt wird mit Unterstützung von Schüler:innen wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Träger sind das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU), die Technische Universität Berlin und das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf.
K3-Preis für Klimajournalismus, gestiftet von klimaaktiv
- Mit dem ersten Preis wird das "ZIB Magazin KLIMA" des ORF ausgezeichnet. Das an die ORF-Hauptnachrichtensendung ZIB angedockte Magazin liefert im Hauptabendprogramm kompaktes Klimawissen. Es richtet sich vor allem an ein jüngeres Publikum, vermittelt wissenschaftliche Fakten zur Erderwärmung und Lösungsansätze und begleitet die Energiewende. Die Sendung wird von Gerhard Maier konzipiert und von ihm und Marcus Wadsak moderiert.
- Der zweite Preis geht an "Challenge Accepted" des Schweizer Online-Magazins Republik. "Challenge Accepted" ist ein Hybrid aus Community, Events und journalistischen Inhalten, verbunden durch einen kostenlosen Newsletter. Zielgruppe sind alle, die an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Klimakrise interessiert sind.
Der K3-Preis wird von sieben Organisationen aus Wissenschaft und Klimakommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz vergeben. Zu ihnen zählen das Climate Change Centre Austria (CCCA), das Deutsche Klima-Konsortium (DKK), die KLIMA ARENA der Klimastiftung für Bürger im baden-württembergischen Sinsheim, klimaaktiv, das Wissenschaftsportal Klimafakten, ProClim - Forum für Klima und globalen Wandel der Schweizer Akademie der Wissenschaften sowie das National Centre für Climate Services Schweiz (NCCS).