K3-Preis für Klimakommunikation 2024: Diese 23 Projekte stehen auf der Shortlist

Mit über 100 Bewerbungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stieß der zum bereits vierten Mal ausgeschriebene K3-Preis für Klimakommunikation auf große Resonanz. 23 herausragende Projekte, davon 7 aus Österreich, haben es auf die Shortlist geschafft. Aus ihnen wird die hochkarätig besetzte Jury sechs Preisträger:innen küren.

Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte K3-Preis zeichnet Projekte aus, die innovative Formen der Klimakommunikation praktizieren und damit Menschen für mehr Klimaschutz aktivieren und motivieren. Er würdigt Personen, Initiativen und Institutionen aus dem deutschsprachigen Raum, denen es in besonderer Weise gelungen ist, wirksame Klimakommunikation zu betreiben.

Die folgenden 23 Projekte und Initiativen - darunter 7 aus Österreich - sind in drei Preiskategorien nominiert:

Bürger:innen-Preis der KLIMA ARENA

Für Kommunikationsformate aus Alltag und Arbeitswelt, Kommune, Gemeinde und Nachbarschaft:

  • VierWende ist eine von der Berliner co2online gGmbH gegründete Community für Hausbesitzer:innen, die ihr Zuhause fossilfrei gestalten wollen. Die Community soll durch Erfahrungsaustausch und Peer-Group-Learning bei den Hausbesitzer:innen Ängste und Verunsicherungen in der Energiewende abbauen.
  • Das KlimaPatenNetzwerk in der Region Rhein-Voreifel hat sich zum Ziel gesetzt, durch persönliche Kontakte und lösungsorientierten Austausch dafür zu werben, die vielfältigen Möglichkeiten für mehr Klimaschutz zu nutzen.
  • Mit seiner Klimabotschafter-Ausbildung leistet der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord einen Beitrag, um Menschen faktenbasiert und praxisnah für die Auswirkungen der Klimakrise und Maßnahmen zur Klimaanpassung zu sensibilisieren. Die Klimabotschafter des Naturparks machen klimatische Veränderungen in ihrem privaten und beruflichen Umfeld für andere sichtbar.
  • Ausgehend vom Grazer Uhrturm nutzt die Initiative Landmarks for Future Wahrzeichen als Klimabotschafter, indem die Beleuchtung der Gebäude den Morsecode „SOS“ sendet.
  • Die 31 Days Challenge lädt Menschen ein, ihr Auto für 31 Tage stehen zu lassen. Im Gegenzug erhalten sie kostenlos ein Generalabonnement für den öffentlichen Verkehr sowie Zugang zu Bike- und Carsharing-Anbietern. Ziel ist es, die Haushalte zu motivieren, danach im Idealfall dauerhaft autofrei zu werden.
  • Beim Partizipationsprojekt Wiener Klimateam können Menschen kreative Ideen für Klimaschutz in ihrem Bezirk einbringen, die dann gemeinsam mit Expert:innen zu einem Projekt weiterentwickelt werden. Eine Bürger:innen-Jury entscheidet, welche Projekte umgesetzt werden.
  • Mit dem Projekt Bonn4Future - Wir fürs Klima wurde ein Bürgerbeteiligungsverfahren gestartet und umgesetzt, bei dem Bürger:innen und Expert:innen in vier Klimaforen einen Klima-Aktionsplan erarbeitet haben. Dieser zeigt auf, wie die Transformation zur klimaneutralen Stadt gelingen kann.
  • Auf der Website und dem Youtube-Kanal des Energiesparkommissars finden Interessierte kostenlos umsetzungsrelevante Antworten zu Energieeffizienz und energetischer Modernisierung. Der „Kommissar“ vermittelt sein Wissen auf positive Art und Weise an fast 100.000 Abonnent:innen.
  • Im interdisziplinären Filmprojekt Kinder machen Kino aus Klagenfurt realisieren Kinder mit Unterstützung von Expert:innen Kurzfilme zu Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung. Durch spezielle Klimaworkshops wird das Umweltbewusstsein der Kinder zusätzlich gefördert.

Eunice-Foote-Preis für Klimakommunikation

Für Klimakommunikationsformate aus Wissenschaft und Forschung.

  • Das Projekt Girls* on Ice Austria bietet jungen Frauen zwischen 15 und 17 Jahren kostenlose zehntägige Gletscherexpeditionen, bei denen sie die Auswirkungen der Klimakrise erleben und eigene Forschungsprojekte durchführen. Diese werden im Anschluss öffentlich präsentiert.
  • Das Projekt Zukunftsbilder stellt vier von Expert:innen entwickelte Szenarien für Deutschland im Jahr 2040 vor, die verschiedene Wege zur Erreichung der Klimazielen und eines guten Lebens für alle aufzeigen. Ziel ist, eine informierte öffentliche Debatte und gemeinsames Handeln zu fördern. 
  • Die Tourismusregion Saalfelden Leogang hat gemeinsam mit der KLAR Region Pinzgau die Klimawanderung Saalfelden Leogang ins Leben gerufen – eine wöchentliche, geführte Wanderung zum Thema Klima und Natur. Das Angebot ist in das Sommer-Erlebnisprogramm der Region integriert und österreichweit einzigartig.
  • RE:GENERATION kombiniert positives Storytelling, Wissenschaftskommunikation, Land-Art und Engagement in einer Open-Air-Ausstellung im UNESCO-Welterbe Park Sanssouci. An 30 Stationen werden lokale Klimaschutzaktionen präsentiert, auf klimabedingte Baumschäden aufmerksam gemacht und Besucher:innen zu klimafreundlichen Handlungen inspiriert. 
  • Das Projekt Vision:En – Bürgerbeteiligung 3.0 fördert die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der lokalen Energiewende. Es stellt ein interaktives, verhaltenswissenschaftlich inspiriertes Tool zur Verfügung, mit dem Teilnehmende in moderierten Veranstaltungen gemeinsam Wind- und Solaranlagen auf einer interaktiven Oberfläche platzieren, um so ein Energieziel für 2045 zu erreichen. Durch die Vermittlung von Selbstwirksamkeit, Transparenz und spielerischem Wettbewerb soll so die Akzeptanz und Unterstützung der Energiewende vor Ort erhöht werden.
  • FaBiKli kombiniert Fassadenbegrünungen an Schulen mit transformativer Bildungsarbeit zu Energie, Ökologie, Klimakrise und Biodiversität, um nachhaltiges Handeln zu fördern. Das Projekt, das beim Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) in Berlin angesiedelt ist, wird mit Unterstützung von Schüler:innen wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.
  • Die Installation Klimatreppe St. Gallen zeigt mit 162 Klimastreifen, wie sich die Temperatur Schritt für Schritt seit der industriellen Revolution bis heute verändert hat. Eine Tafel und der QR-Code am Fuß der Treppe weisen Passant:innen auf die zugehörige Webseite mit weitergehenden Informationen hin.

K3-Preis für Klimajournalismus (gestiftet von klimaaktiv)

  • Im Podcast Climate Gossip sprechen Samira El Hattab und Jule Zentek über aktuelle News, Debatten und Gerüchte aus der Klimapolitik. Ihr Ansatz ist dabei niederschwellig „normal zu quatschen“, sodass jeder die Inhalte verstehen kann.
  • Challenge Accepted ist ein hybrides Angebot des Schweizer Online-Magazins Republik aus Community, Veranstaltungen und journalistischen Inhalten, verbunden durch einen kostenlosen Newsletter. Zielgruppe sind alle, die an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Klimakrise interessiert sind.
  • Die Hosts Luca Leicht, Patrick Lang und Gerd Stegmaier des Moove - Der New Mobility Podcast gehen gemeinsam der Frage nach, mit welchen Technologien eine Wende zur klimafreundlichen Mobilität gelingen kann. Dabei kommen sie mit Personen aus Forschung, Entwicklung, Politik und Wirtschaft ins Gespräch.
  • Mit Klimafolgen – Ist Deutschland vorbereitet? präsentiert ein Rechercheverbund aus BR, NDR, WDR und CORRECTIV eine umfangreiche und aufwändige Datenerhebung, sowie Hintergrundgespräche und Expert:innen-Interviews. Das Projekt zeigt, welchen klimabedingten Risiken Regionen in Deutschland bereits heute ausgesetzt sind - und wie sie sich an die Folgen des Klimawandels anpassen.
  • „Auch das noch?“ - der freundliche Krisenpodcast ist ein Angebot der Wochenzeitung Die Zeit, in dem Klimathemen als Dimension zusammenhängender Krisen diskutiert und dabei Querverbindungen und Dynamiken aufgezeigt werden. Am Ende jeder Folge werden in einer Zeitreise Geschichten des Gelingens erzählt.
  • Mit dem Klima-Podcast „Der letzte Aufguss“ berichtet das Klima-Team der österreichischen Tageszeitung  Die Presse über Klima, Umwelt, Energiewende, Biodiversität und Klimapolitik. Besonderes Augenmerk liegt darauf, größere Zusammenhänge zu erklären und diese in Kontext zu setzen.
  • Das ZIB Magazin KLIMA des ORF liefert seit mehr als zwei Jahren im Hauptabendprogramm kompaktes Klimawissen in moderner Aufmachung und richtet sich mit Informationen und wissenschaftlichen Fakten zu Erderwärmung, Klimaschutz und der Energiewende vor allem an ein jüngeres Publikum. Die Sendung wird von Gerhard Maier konzipiert und von ihm und Marcus Wadsak moderiert.

Bekanntgegeben werden die Gewinnerinnen und Gewinner auf der Preisverleihung im Rahmen des diesjährigen K3-Kongresses am 26. September 2024 in Graz.

Der K3-Preis wird von sieben Organisationen aus Wissenschaft und Klimakommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz vergeben. Zu ihnen zählen das Climate Change Centre Austria (CCCA), das Deutsche Klima-Konsortium (DKK), die KLIMA ARENA der Klimastiftung für Bürger im baden-württembergischen Sinsheim, klimaaktiv, das Wissenschaftsportal Klimafakten, ProClim - Forum für Klima und globalen Wandel der Schweizer Akademie der Wissenschaften sowie das National Centre für Climate Services Schweiz (NCCS).

 

 

Veröffentlicht am 16.07.2024