Auswirkungen der Klimakrise, die wir im Alltag nicht spüren (z.B. sterbende Korallenriffe, verschwindende Regenwälder, schmelzende Eisberge, schwimmende Eisbären) oder in der Zukunft liegen (z.B. „2100“, „in der Zukunft“, „unsere Kinder“) und scheinbar schleichend eintreten, lösen wenig Handlungsdruck aus. Im Gegenteil, wir Menschen distanzieren uns dann emotional, weil wir uns nicht persönlich betroffen fühlen.
Um persönliche Betroffenheit zu vermitteln, können wir aufzeigen, welche Folgen die Klimakrise bereits im Hier und Jetzt auf unser Leben hat und wie sie plötzliche Veränderungen bewirkt – und zwar nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf uns Menschen und alles, was uns lieb ist. Unerträgliche Hitze, Unwetter, Stürme, Überflutungen und Murenabgänge machen uns ja heute schon zu schaffen. Sie gefährden unsere Wirtschaft, den Tourismus, die Land- und Forstwirtschaft, die nationale Sicherheit und unsere Gesundheit. Die Klimakrise ist also bei Weitem nicht nur eine Umweltkrise, sondern betrifft alle Aspekte unserer Gesellschaft. Diese Vielseitigkeit an Risiken und Schäden sollten wir kommunizieren.
Persönlich betroffen
Dies kann gelingen, indem wir konkrete Folgen der Klimakrise auf unterschiedliche Bereiche unserer Gesellschaft veranschaulichen und reale Menschen zu Wort kommen lassen, die (ebenfalls) darunter leiden. Wir können darüber sprechen, wie wir selber von der Klimakrise betroffen sind, welche Emotionen wir dabei verspüren und welche Dinge, die wir lieben, durch die Klimakrise bedroht sind. Das kann vieles sein: unser Lieblingssport (zum Beispiel Skifahren, Bergsteigen), gewohnte Lebensmittel (zum Beispiel Wein, Schokolade, Kaffee, Bier, Getreide), die Gesundheit (Allergien, Hitzewellen, tropische Krankheiten), die österreichische Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt et cetera. Wir können versuchen die ferne Zukunft ins Hier und Jetzt zu holen (z.B. durch Virtual Reality oder Literatur), oder uns die Frage stellen, welche Welt wir unseren Kindern und Enkeln zurücklassen möchten und ob wir dafür schon heute einen Beitrag leisten müssen.
Wichtig ist, dass die Klimakrise als persönlich relevant erlebt wird. Was allerdings als relevant empfunden wird, hängt immer auch von der konkreten Zielgruppe ab. Folglich sollten wir uns stets überlegen, welche Zielgruppe wir adressieren und welche Botschaften und Geschichten diese Zielgruppe am ehesten ansprechen könnten.