© Karl-Rudolf Huber
PV Anlage, Gemeinde

PV-Ertragsabschätzung für Gemeinden

Die Fachinformation „Individuelle Ertragsabschätzungen für PV-Anlagen“ bietet Gemeinden breitgefächerte Informationen und eine gute Entscheidungsgrundlage für die erste Planung von Photovoltaik-Projekten. Warum eine PV-Ertragsabschätzung sinnvoll ist, welche Faktoren den Ertrag beeinflussen und welche Technologien zur Abschätzung genutzt werden können, wird im folgenden Artikel erläutert.

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PV Anlage, Gemeinde

Das sollten Sie wissen

Unterstützung bei der PV-Planung

PV-Ertragsabschätzungen helfen Gemeinden dabei, die Dimensionierung und Wartung von PV-Anlagen zu planen und die Wirtschaftlichkeit zu bewerten.

Einflüsse auf den PV-Ertrag

Die Ausrichtung der PV-Anlage hat den größten Einfluss auf den Ertrag.

Kostenloser PV-Rechner

klimaaktiv stellt einen kostenlosen PV-Systemrechner für die Ertragsabschätzung zur Verfügung. 

Weitere Informationen

Detailliertere Informationen finden Sie im Leitfaden „Individuelle Ertragsabschätzungen für PV-Anlagen“.

Wozu eine PV-Ertragsabschätzung?

Gemeinden spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Energiewende und setzen dabei vielfach auf die lokale Produktion von Photovoltaik-Strom. Für Gemeinden kann es sinnvoll sein, einen großen Teil des PV-Potenzials zu nutzen. Eine umfassende Ertragsabschätzung ist dabei der Schlüssel, um die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlagen zu gewährleisten und fundierte Entscheidungen bei der Dimensionierung und Wartung zu treffen. 

Außerdem dient die Abschätzung des PV-Ertrags als Grundlage für die Planung des in Gemeinden zu mobilisierenden PV-Potenzials gemäß dem Integrierten Österreichischen Netzinfrastrukturplan (ÖNIP). Zudem haben Gemeinden eine Vorbildfunktion und können Nachahmungsprojekte inspirieren. Durch die Bereitstellung wesentlicher Informationen unterstützt eine PV-Ertragsabschätzung die Bürger:innen einer Gemeinde bei der Planung ihrer individuellen PV-Projekte und trägt so zur Förderung erneuerbarer Energien auf lokaler Ebene bei.

Faktoren, die den PV-Ertrag beeinflussen

Der individuelle PV-Ertrag einer Anlage wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, etwa der Globalstrahlung am Standort, der Ausrichtung und Neigung der Module, der Modulwahl und der Wartung der Anlage im Betrieb. Eine optimale Ausrichtung der Module nach Süden und eine Neigung von 30 ° bis 40 ° maximieren den Energieertrag. Allerdings können auch Ost-West-Ausrichtungen vorteilhaft sein, insbesondere weil sie sich oft besser mit dem Stromverbrauch decken, da bei Ost-West-Anlagen am Morgen und am Abend am meisten produziert wird. In vielen Regionen in Österreich existieren öffentlich zugängliche Solarkataster, welche die regionale Globalstrahlung angeben. In einigen Fällen werden auch Abschätzungen über den PV-Ertrag einer Dachanlage getroffen.

Die von den Herstellern angegebene Nennleistung ist gut geeignet, um unterschiedliche Modelle von PV-Modulen zu vergleichen. Für die Abschätzung des zu erwartenden PV-Ertrags ist sie jedoch nur bedingt geeignet. Es muss mit Leistungseinbußen gerechnet werden, da die Bedingungen, unter denen die Nennleistung einer PV-Anlage erhoben wird, in der Praxis meist nicht vorkommen. Zudem können PV-Module in den ersten Jahren des Betriebs in geringem Umfang an Leistung verlieren. 

Technologien zur PV-Ertragsabschätzung

Für die Abschätzung des PV-Ertrags kommen unterschiedliche Technologien infrage, wobei generell die Abwägung zwischen Kosten und Genauigkeit getroffen werden muss. Die meisten Solarkataster und PV-Systemrechner stehen kostenlos zur Verfügung (wie auch der klimaaktiv PV-Rechner), wobei öffentlich zugängliche Solarkataster in Österreich nicht flächendeckend vorhanden sind. 

Folgende Technologien stehen zur Verfügung: 

  • Solarkataster können entweder auf Satellitendaten oder Aufnahmen durch Befliegungen beruhen. Satellitendaten haben den Vorteil, dass sie global kostenlos zur Verfügung stehen, sind aber weniger detailliert als Befliegungsaufnahmen.
  • PV-Systemrechner ermitteln den zu erwartenden Energieertrag anhand hinterlegter Datensätze und der Eingaben der Benutzer:innen. Sind bereits viele Informationen vorhanden, stellen sie eine gute Option für die PV-Ertragsabschätzung dar.
  • Simulationsprogramme liefern sehr genaue Abschätzungen, sind aber auch oft kostspielig und nur teilweise benutzerfreundlich.

Grundsätzlich empfiehlt klimaaktiv jeder Gemeinde, einen öffentlich zugänglichen Solarkataster anzubieten, da hiermit eine Beschleunigung des PV-Ausbaus initiiert wird und Bürger:innen die erste Hürde für die Planung individueller PV-Anlagen überwinden können. Bei der Umsetzung eines solchen Solarkatasters können sich Gemeinden mit Nachbargemeinden zusammenzuschließen, um sich die Kosten zu teilen.

Beratungsstellen

Bei zusätzlichen Fragen stehen Ihnen folgende Anlaufstellen zur Verfügung:

Folgende Anlaufstellen finden Sie in den Bundesländern.

Beratungsstelle Ansprechperson E-Mail

Energie- und Umweltberatung Burgenland

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office@eb-bgld.at

Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8 – Umwelt, Energie und Naturschutz

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abt8.post@ktn.gv.at

Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ

Daniel Berger, BSc, MA

energiegemeinschaften@enu.at

OÖ Energiesparverband

-

office@esv.or.at

Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen

DI (FH) Markus Schwarz

energiegemeinschaften@salzburg.gv.at

Energie Agentur Steiermark

Johannes Kohlmaier, MSc

energiegemeinschaften@ea-stmk.at

Energieagentur Tirol

Thomas Vogel

office@energieagentur.tirol

Energieinstitut Vorarlberg

DI Markus Kaufmann

markus.kaufmann@energieinstitut.at

Kompetenzzentrum Erneuerbare Energie Wien

-

erneuerbare-energie@urbaninnovation.at

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