Im April 2019 übergab nach nur 20 Monaten Bauzeit der Projektentwickler VI-Engineers das Projekt „Living Garden“ im Seeparkquartier in „aspern Die Seestadt Wiens“ an den Eigentümer fair-finance. Horst Lukaseder, Geschäftsführer vom Projektentwickler VI-Engineers: „Das Projekt mit 56 Mietwohnungen sowie Apartments, fünf Büros und fünf Geschäftslokalen verfolgt die grundlegende Idee, der Natur so nahe wie möglich zu sein.“ Das Architektenteam Pesendorfer, Machalek & Mostböck aus Wien entwickelte das nachhaltige Konzept mit begrünten Fassaden, zahlreichen Terrassen und jeder Menge Platz für Urban Gardening. Gemeinsam mit dem See entsteht so ein einzigartiges Wohlfühl-Ambiente in einem Wohn- und Arbeitsumfeld.
Viel Raum für Natur
Das Gebäude mit seinen großzügigen Freiflächen bildet die Basis für das Begrünungskonzept. Eine „grüne Ader“ zieht sich vom Erdgeschoß bis zum Dach. Rankgerüste, die über die gesamte Fassade verteilt sind, geben Pflanzen die Chance sich über mehrere Geschoße auszubreiten. Schon wenige Monate nach Fertigstellung des Gebäudes klettern die fünfblättrige Akebie, Amur-Scheinrebe und der Scharlach-Wein die Fassade hoch. Der Naturraum von „Living Garden“ wird automatisch bewässert und von einem Gärtner gepflegt. Ein technologisch ausgefeiltes System mit vielen Sensoren misst durchgehend die Feuchtigkeit und Temperatur und sorgt so für eine optimale Bewässerung. Hierfür wird das Wasser des grünen Gebäudes von einer hauseigenen Zisterne geliefert, die Regenwasser sammelt und für die Pflanzenpracht nutzbar macht.
Die besonderen Extras
Die Ausarbeitung des Entwurfs sowie der Begrünung entstand in enger Zusammenarbeit zwischen Bauherrn und Architekten. Als Inspiration dienten Best Practise Beispiele in Paris und Kopenhagen. Das bestehende Gebäude ist heute ein differenzierter Baukörper mit drei Stiegenhäusern, der sich westseitig um einen ruhigen Innenhof legt und über mehrere Terrassen auf sieben Stockwerke ansteigt. Durch die sehr ausgefeilte Struktur ergeben sich auch im Inneren vielfältige Grundrisse mit großzügigen Außenflächen für jede Wohnungs- und Büroeinheit. Damit die Außenbereiche auch Rückzugsmöglichkeiten für die BewohnerInnen bieten, sind geschoßübergreifende Holzlamellen an der Außenfassade angebracht, die einen optisch ansprechenden Sichtschutz bilden.
Auf klimaschädliche Substanzen wurde bewusst verzichtet: Es gibt kein PVC, sondern ausschließlich Holzböden und Holz/Alufenster. Bei den Bau- und Hilfsstoffen wurde darauf geachtet, dass diese frei von VOC (flüchtigen organischen Verbindungen) und HFKW (teilfluorierten Kohlenwasserstoffen) sind. Die wassersparende Sanitärausstattung trägt zur Ressourcenschonung bei.
Für die Stromversorgung der Allgemeinbeleuchtung sorgt eine PV-Anlage am Dach des Gebäudes. Es gibt ein dezentrales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Der Heizwärmebedarf liegt bei 18,53 kWh/m2a. Ein Energie- und Ressourcenmonitoring ist seit Eröffnung des Gebäudes laufend im Einsatz.
klimaaktiv Gold-Standard
Aufgrund der hohen nachhaltigen Qualität wurde das Projekt bereits in der Planungsphase mit dem „klimaaktiv Gold-Standard“ ausgezeichnet. Anerkennung fanden dabei nicht nur die sichtbare Gestaltung mit der sich spiralförmig nach oben ziehenden bewachsenen „Lebensader“ und die begrünte Fassade, sondern auch die Einhaltung der strengen Nachhaltigkeitskriterien. Horst Lukaseder: „Der Erfolg zeigt auf, dass nachhaltige Gebäude auch bei größeren Wohnanlagen umsetzbar sind.“
Projekt: „Living Garden“ im Seeparkquartier
- Projektentwickler: VI-ENGINEERS Bauträger GmbH & Co KG, Wien
- Architektur: Architektenteam Pesendorfer, Machalek & Mostböck, Wien
- Landschaftsplanung: DnD Landschaftsplanung ZT KG
- Generalunternehmer: STRABAG AG, Wien
- Investor/Eigentümer: fair-finance
- Plausibilitätsprüfung: Pulswerk GmbH