Architektur
Bei einem europaweiten Architekturwettbewerb wurde das Projekt des deutschen Architektenbüros Storch, Ehlers & Partner (SEP) zum Sieger gekürt. Im Neubau werden 100 Kindergartenkinder sowie 450 VolksschülerInnen eine gemeinsame Heimstätte finden. Der Volksschul-Altbau wurde abgerissen.
Der Kindergartenbereich liegt geschützt in der Parklandschaft. Es entstehen altersgerechte Spielräume, wobei die Übergänge fließend sind. Bäume und Vegetationsstrukturen wurden weitestgehend erhalten und durch neue Pflanzungen ergänzt.
Sichtbetonfertigteile gliedern den horizontal geschichteten Baukörper. Die dazwischenliegenden gläsernen Fassaden sind durch unterschiedlich gelochte und geknickte, eloxierte Alubleche geprägt, welche abends die Schule glitzern lassen. Die mit hell lasiertem Lärchenholz gerahmten Sonderräume sind großflächig verglast.
Die Lesetreppe im Foyer bildet neben ihrer Primärfunktion das Kommunikations-Herzstück der Schule: Erhellt durch Tageslicht ist sie Bewegungsfläche, Treffpunkt und Schülerforum in einem. Sie bietet sich sogar zum Lesen an.
Das offene und flexible Prinzip der Lernlandschaft wird in den Obergeschossen fortgeführt: Schiebetüren und bewegliche Materialboxen ermöglichen unterschiedlichste, schnell zu verändernde Raum- und Lernkonstellationen.
Wärmeversorgung
Drei Wärmepumpen decken in Verbindung mit Geothermie den Großteil des Wärmebedarfs. 14 Erdsonden mit einer Länge von 1834,5 m und einer Leistung von 92 kW stellen über das Jahr eine Wärmearbeit von 169.000 kWh zur Verfügung. Die Wärmeabgabe erfolgt mit einer Wassertemperatur von 45°C über eine Flächenheizung (Betonkerntemperierung) und die Lüftungsanlagen.
Im Sommer wird das erwärmte Wasser aus der Betonkerntemperierung oder den Lüftungsanlagen durch die Erdsonden geleitet und dabei wieder abgekühlt.
Eine Beheizung des Gebäudes nur über Geothermie wäre wegen der geringen Ausnutzung über das Jahr unwirtschaftlich. Ein Gaskessel steht daher für die Warmwassererzeugung in der Küche, Sporthalle und zur Spitzenlastabdeckung bereit.
Bei sehr niedrigen Außenlufttemperaturen wird der Außenluftanteil der Lüftungsanlage zurückgefahren. An diesen wenigen Tagen im Jahr nimmt man dabei eine leichte Verschlechterung der Raumluftqualität in Kauf.
Die Räume im Untergeschoss des Gebäudes und in der Sporthalle sind mit einer Fußbodenheizung versehen.
Photovoltaik-Anlage
Die PV-Anlage auf dem Dach ist als netzgekoppeltes System mit Überschusseinspeisung ausgeführt. Der erzeugte Solarstrom wird direkt im Gebäude verbraucht. Überschussstrom wird in das Niederspannungs-Netz der Stadtwerke Salzburg (SAG) eingespeist.
Die Wechselrichter werden datentechnisch zusammengeschaltet, sodass eine Überwachung und Auswertung der Gesamtanlage möglich sind. Für einen Datenzugriff wurde ein Monitoring- und Überwachungssystem installiert. Über einen intelligenten Datenlogger werden alle relevanten Daten wie Energieproduktion, Eigenverbrauch und Fremdbezug gesammelt und in der Eingangslobby visualisiert.
Beteiligte
- Bauträger: SIG - Stadt Salzburg Immobilien GmbH
- Architektur: SEP Architekten Bockelmann Klaus PartG mbB
- Plausibilitätsprüfung: Stefan Zenz, SIR - Salzburger Institut für Raumordnung