Heizwerk Wald der Salzburg AG: Einblicke in die Zukunft der Wärmeversorgung

Am Freitag, 6. September 2024, öffnete das Biomasseheizwerk Wald im Pinzgau seine Türen für interessierte Bürger:innen sowie Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik und Forschung. Die kürzlich abgeschlossenen Modernisierungsmaßnahmen, die das Heizwerk zu einem Vorreiter in Sachen nachhaltiger Wärmeversorgung machen, standen im Mittelpunkt des Tags der offenen Tür.

Das Heizwerk Wald der Salzburg AG hat in den letzten Monaten umfassende Erneuerungen durchlaufen. Angestoßen wurden diese durch das vom Klima- und Energiefonds geförderte Forschungsprojekt „BM-Retrofit“. Ziel des Projekts ist es, bestehende Wärmenetze an zukünftige Anforderungen anzupassen und so einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der gesteckten Klimaziele zu leisten. Ein interdisziplinäres Team aus Forschung, Technologie und Energieversorgern widmet sich über einen Zeitraum von drei Jahren der Entwicklung und Demonstration von ganzheitlichen Modernisierungskonzepten sowie der Bestandserweiterung von Fernwärmesystemen.

Innovatives Wärmeversorgungskonzept

Die Modernisierungsmaßnahmen in Wald umfassten vor allem die Einbindung des benachbarten Wasserkraftwerks. Abwärme, welche durch die Kühlung des Generators im Wasserkraftwerk entsteht, wird künftig von einer Wärmepumpe mit einer thermischen Leistung von 250 kW in nutzbare Wärmeenergie umgewandelt. Mit einem zusätzlichen elektrischen Kessel (P2H Anlage) kann die Temperatur im Bedarfsfall weiter erhöht werden. Der für den Betrieb der neuen Erzeugungsanlagen (Wärmepumpe und P2H Anlage) notwendige Strom wird durch das Wasserkraftwerk produziert. Somit kann über die Sommermonate genügend Wärme erzeugt werden, um die Kund:innen der Salzburg AG in Wald im Pinzgau mit nachhaltiger Wärme zu versorgen. Weiters wurde ein entsprechender Pufferspeicher mit einem Volumen von 30.000 Liter installiert, um die Versorgungssicherheit und Flexibilität in der Wärmeversorgung zu erhöhen. Der Betrieb des Biomassekessels kann so in den Sommermonaten ausgesetzt werden. Das spart wertvolle heimische Biomasse und reduziert lokale Emissionen auf ein Minimum.

Wärmeversorgung in Wald aus 100% erneuerbaren Wärmequellen

Die zukünftige Wärmeversorgung in Wald im Pinzgau erfolgt somit zu 100 Prozent mit erneuerbaren und lokalen Wärmequellen (Biomasse, Abwärme, Strom) und der fossile Ölkessel dient ausschließlich für Notfälle. Durch diese direkte Substitution kann jährlich eine Einsparung von rund 10.000 Liter Öl (rund 100.000 kWh) sowie eine CO2-Reduktion von etwa 30 Tonnen erreicht werden.

Bürger:innen von Wald, Interessierte aus der Region und Projektpartner:innen aus ganz Österreich waren beim Tag der offenen Tür dabei, um sich direkt vor Ort ein Bild von den Modernisierungsmaßnahmen machen zu können. Neben der Besichtigung der neuen Anlagentechnik bestand vor allem die Möglichkeit, sich mit den Expert:innen über aktuelle Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung auszutauschen.

Der Tag der offenen Tür im Heizwerk Wald war nicht nur eine Gelegenheit, die Fortschritte der Modernisierung zu präsentieren, sondern auch ein wichtiger Schritt, um den Dialog zwischen Technik, Forschung und der Öffentlichkeit zu stärken. Die positive Resonanz der Besucher:innen und der anwesenden Expert:innen zeigt, dass das Heizwerk Wald auf dem richtigen Weg ist, die Energieversorgung der Zukunft aktiv mitzugestalten.

Für nähere Informationen kontaktieren Sie bitte Alexander Bernhofer, Projektleiter der Salzburg AG, alexander.bernhofer@salzburg-ag.at oder Projektleiter von "BM Retrofit" Joachim Kelz, AEE INTEC, j.kelz@aee.at

Veröffentlicht am 18.09.2024