Der Beschlägehersteller Blum hat seinen Hauptsitz in Höchst und beschäftigt in Vorarlberg in seinen 8 Werken über 6600 Mitarbeitende. Reiht man die Arbeitswege aller Mitarbeitenden bei Blum Österreich aneinander, so ergibt das pro Tag eine Strecke von fast 140.000 km. Die Mobilität hat damit einen großen Einfluss auf die Region sowie das Klima und damit auch auf die Gesellschaft.
Im Zuge einer Mobilitätsanalyse mit dem Energieinstitut Vorarlberg hat Blum festgestellt, dass der durchschnittliche Arbeitsweg der Beschäftigten 11 km (einfache Strecke) beträgt. „Im Jahresmittel werden 62 Prozent der Strecken allein mit dem Pkw zurückgelegt, wohingegen 38 Prozent unserer Mitarbeitenden bereits heute umweltfreundlichere Alternativen zum eigenen Pkw nutzen: Sie fahren regelmäßig mit dem Fahrrad, mit Bus und Bahn, gehen zu Fuß oder fahren bei Kolleginnen und Kollegen mit. Das ist eine gute Grundlage, auf der wir aufbauen wollen“, so Katharina Schön, Mobilitätsbeauftrage des Unternehmens. Der Traditionsbetrieb ist sich seiner Verantwortung für die Umwelt und die Mitmenschen bewusst und geht mit positivem Beispiel voran: Verkehrsbedingte Emissionen sollen gesenkt, der Verkehr entlastet und die Parkflächen im Verhältnis zu den Mitarbeitenden reduziert werden.
Unter dem Motto „Wir bei Blum fahren Bus & Rad“ hat der Beschlägespezialist aus Höchst dafür ein breites Maßnahmenpaket im Bereich der Mitarbeiter:innenmobilität entwickelt.
Im Oktober 2021 startete eine Jobrad-Kampagne, bei der Mitarbeitende einen Firmenzuschuss erhalten, wenn sie im Gegenzug auf „ihren“ Parkplatz verzichten. Zudem bekommen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich für eine umweltfreundliche Anreise verpflichten, ein Klimaticket für Bus & Bahn in Vorarlberg für die Anreise zum Betrieb und auch für Fahrten in der Freizeit kostenfrei zur Verfügung gestellt. Weitere Angebote sind in Planung, um zusätzlich Fahrgemeinschaften und die E-Mobilität zu fördern.
Im Gesamtkonzept enthalten sind für die nächsten Jahre die Anschaffung von über 2.500 Fahrrädern (elektrisch und nicht elektrisch), die Errichtung von rund 800 Fahrradabstellplätzen – davon einige mit Lademöglichkeit – die Bereitstellung von mehreren tausend Bus- und Bahnfahrkarten sowie die Anschaffung von ungefähr 100 E-Pkw für Fahrgemeinschaften und Dienstfahrten und die Installation von zugehörigen E-Ladepunkten.
Katharina Schön erläutert: „Neben den Ressourcen für eine nachhaltige Mobilität ist es uns wichtig, bei unseren Mitarbeitenden das Bewusstsein zu schaffen für die Auswirkungen ihres Mobilitätsverhaltens und vor allem für die vielen Vorteile, die sich ihnen durch die Nutzung der attraktiven Alternativen bieten.“ So sind auch im Bereich der Bewusstseinsbildung einige kreative Lösungsansätze in Umsetzung:
- Ökopunkte: Innerhalb eines Belohnungssystems sammeln die Mitarbeitenden an jedem Tag, an dem sie umweltfreundlich anreisen, sogenannte Ökopunkte: Umso umweltfreundlicher, desto höher die Punkteanzahl. Diese können dann gegen Gutscheine aus dem Gesundheits- und Nachhaltigkeitsbereich eingelöst werden. Das motiviert die Beschäftigten zusätzlich und gibt täglich einen kleinen Impuls.
- Schnuppertickets: Alle Neueinsteiger erhalten mit ihrem ersten Tag ein kostenloses Monatsticket für Bus und Bahn in ganz Vorarlberg – kombiniert mit Informationen zur nachhaltigen Anreise. So möchte der Beschlägehersteller gleich zu Beginn die Weichen für einen umweltfreundlichen Arbeitsweg stellen und die damit verbundene Gewohnheiten frühzeitig positiv beeinflussen.
- Kommunikationskampagne und Veranstaltungen: Der Slogan „Wir bei Blum fahren Bus & Rad“ steht für die Grundhaltung des Unternehmens und vermittelt den gemeinschaftlichen Antrieb in Richtung Nachhaltigkeit. Unter diesem Titel werden intern regelmäßig Blogbeiträge, Videos und andere Kommunikationsmedien veröffentlicht. Darüber hinaus finden über das Jahr verteilt verschiedene Veranstaltungen statt, wie beispielsweise ein jährlicher Fahrradwettbewerb oder eine Fahrradputzaktion.
Ziel des Vorarlberger Familienunternehmens ist es, dass alle Mitarbeitenden, die über eine konkurrenzfähige umweltfreundliche Verkehrsmittelalternative verfügen, diese tatsächlich nutzen.
Betrachtet man alle Maßnahmen gemeinsam, können dadurch insgesamt ca. 3.000 Tonnen CO2- sowie ca. 10 t NOx-Emissionen eingespart werden.