Toolbox Sanierung und Heizungsumstellung
Die Dekarbonisierung des Gebäudebestands ist eine große Herausforderung. Für die Sanierung und Heizungsumstellung großvolumiger Gebäude oder ganzer Gebäudestände hat klimaaktiv unterstützende Tools entwickelt.
Das sollten Sie wissen
Sanieren mit Qualität
Der Gebäudestandard steht auch für Sanierungen und denkmalgeschützte Gebäude als Standard zur Verfügung.
Portfolioanalyse
Eigentümer:innen großer Gebäudebestände bekommen einen Überblick. Das ist die Basis für die Entwicklung eines klimaneutralen und werthaltigen Bestands.
Heizungsumstellung
Bei jedem Bauvorhaben kann bereits in der Ausschreibungsphase und Planung die gewünschte klimaaktiv Qualität einfordert werden.
Immobilienfonds
Die Bewertung nach klimaaktiv Gebäudestandards ermöglicht Immobilien die Aufnahme in Fonds, die das Österreichische Umweltzeichen für nach- haltige Finanzprodukte tragen.
Herausforderung Sanierung
Der Beitrag der Gebäudesanierung zum Klimaschutz liegt auf der Hand. Mit der Klimaneutralität 2040 hat sich Österreich klare Ziele gesetzt. Was bedeutet das für die Gebäude in Österreich? Die Mehrheit der Gebäude, in denen wir 2040 wohnen und arbeiten werden, steht bereits. Diese Gebäude klimaverträglich und zukunftsfit zu machen, ist eine enorme Herausforderung, bietet aber auch große Chancen. Für die Sanierung und Heizungsumstellung großvolumiger Gebäude oder ganzer Gebäudebestände hat klimaaktiv unterstützende Tools entwickelt.
Moderationskarten für die Sanierung und Heizungsumstellung
In Mehrfamilienhäusern, in denen weitreichende Entscheidungen von vielen Personen beschlossen werden müssen, gestalten sich Gespräche oft schwierig. Abhilfe schaffen die klimaaktiv Broschüre „Sanierung und Heizungsumstellung“ und die klimaaktiv Moderationskarten für die Sanierung und Heizungsumstellung.
Broschüre mit 46 Maßnahmen in zehn Themenfeldern für den großvolumigen Wohnbau
In der Broschüre „Sanierung und Heizungsumstellung“ finden Sie Hintergrundinformationen zu 46 Maßnahmen für den mehrgeschoßigen Wohnbau. Die Maßnahmen sind in zehn Themenfelder eingeteilt. Jede Maßnahme wird nach einem einheitlichen Schema beschrieben, um eine rasche Orientierung zu ermöglichen: allgemeine Beschreibung, Auswirkungen auf die Umwelt, baulicher Aufwand und zu erwartende Kosten.
Moderationskarten unterstützen die Diskussion und Entscheidungsfindung
Das Moderationskartenset besteht aus 46 Karten und sechs Leerkarten für eigene Maßnahmen beschreiben sowie einer Gebrauchsanleitung. Jede Karte steht für eine Maßnahme der Sanierung und Heizungsumstellung. Die Vorderseite zeigt ein aussagekräftiges Symbolbild, während auf der Rückseite eine kurze Zusammenfassung der Eigenschaften und die dreistufige Klassifizierung von Umweltwirksamkeit, Aufwand und Kosten zu finden sind. Anhand der Karten wird jede einzelne Maßnahme diskutiert. Anschließend folgt die gemeinsame Entscheidung, ob die Maßnahme im konkreten Bauvorhaben eine Option darstellt. Eventuell kommt es zu einem Beschluss für ein Sanierungskonzept.
So erhalten Sie ein Moderationskartenset
Bei Interesse an den Moderationskarten „Sanierung und Heizungsumstellung“ wenden Sie sich bitte per E-Mail an klimaaktiv@oegut.at. Das Set wird Ihnen dann per Post zugeschickt.
Portfolioanalyse Gebäudebestand
Eine Portfolioanalyse gibt Eigentümer:innen von (Wohn-)Gebäudebeständen einen Überblick und schafft damit die Basis für die Entwicklung eines energieeffizienten, klimaneutralen, zukunftsfitten und werthaltigen Gebäudeportfolios.
Das Herzstück einer Portfolioanalyse sind Daten und Informationen über die einzelnen Gebäude im eigenen Bestand. Diese sind jedoch oft nicht auf Anhieb, nicht vollständig oder unter Umständen gar nicht verfügbar. Die Recherche, Sammlung und Aufbereitung können daher einen mehr oder weniger großen Arbeitsaufwand bedeuten. Einmal erhoben bilden die Daten dann die ideale Grundlage für die Aufwertung des Bestands. Parallel dazu kann ein Strategieprozess mit den konkreten Zielsetzungen, Maßnahmen und der Einbettung in die Unternehmensstrategie gestartet werden.
Nach der Erhebung der Portfolioanalyse bietet der klimaaktiv Sanierungsfahrplan die ideale Unterstützung für die Planung der weiteren Maßnahmen zur thermisch-energetischen Sanierung der einzelnen Gebäude sowie auch des gesamten Bestands.
Portfolioanalyse Gebäudebestand: Leitfaden für die wirtschaftliche & klimafitte Entwicklung großer Gebäudebestände
Der klimaaktiv Leitfaden für die Portfolioanalyse schlägt ein Datenset vor, welches idealerweise für die Beurteilung des eigenen Gebäudebestands erfasst werden sollte, aber nicht notwendigerweise immer vollständig erhoben werden kann und muss. Daher gilt es, vorab ein Zielbild zu entwickeln, welche Qualitäten der Gebäudebestand langfristig entwickelt werden können beziehungsweise sollen.
klimaaktiv Sanierungsfahrplan
Der klimaaktiv Sanierungsfahrplan erleichtert die schrittweise Sanierung hin zur Klimaneutralität. Er definiert den Handlungsbedarf für jedes Gebäude, benennt die wichtigsten Umsetzungsschritte und fixiert die Nachweise.
Zuerst wird die Fassade gedämmt, Jahre später werden dann die Fenster getauscht: Ob aus wirtschaftlichen oder rechtlichen Gründen, in der Realität sind Komplettsanierungen oft nicht in einem Zug umsetzbar. So werden über Jahre hinweg Einzelmaßnahmen gesetzt, die nicht immer aufeinander abgestimmt sind.
Mit dem klimaaktiv Sanierungsfahrplan kann eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Sanierung für Gebäude jeder Alterskategorie geplant und umgesetzt werden – und zwar in allen für die Energiebilanz wesentlichen Aspekten (Gebäudehülle, Fenster, Geschoßdecke, Heizung).
Der Sanierungsfahrplan hilft, einzelne Schritte aufeinander abzustimmen, berücksichtigt die Kosten im Lebenszyklus des Gebäudes und vermeidet widersprüchliche Einzelmaßnahmen. Energetische Verbesserungen und notwendige Instandhaltungsarbeiten sind dabei gut kombinierbar. Das neue Instrument von klimaaktiv ist sowohl für Einzelobjekte als auch für Unternehmen mit großen Immobilienportfolios eine wertvolle Hilfe.
klimaaktiv Sanierungsfahrpläne dokumentieren den Handlungsbedarf für Gebäude, die in der Zukunft den Anforderungen des klimaaktiv Gebäudestandards Bronze, Silber oder Gold entsprechen sollen. Zudem benennen sie die wichtigsten Umsetzungsschritte inklusive der jeweils notwendigen Qualitätsnachweise in einer sinnvollen zeitlichen Reihenfolge.
So läuft eine Sanierung mit Fahrplan ab:
- Ist-Zustand bewerten: mit Vor-Ort-Beratung
- Sanierungsziele definieren: mithilfe der klimaaktiv Kriterien
- Sanierungsfahrplan erstellen: mit der klimaaktiv Planungsdeklaration
- Umsetzen, überprüfen und anpassen: mittels eines Fortschrittsberichts alle vier Jahre auf der Deklarationsplattform
Die Deklaration „Planung mit Sanierungsfahrplan“
Die Deklarationsstufe Planung mit Sanierungsfahrplan ist eine Erweiterung der klimaaktiv Planungsdeklaration und folgt im Wesentlichen deren geltender Vorgehensweise. Die klimaaktiv Planung mit Sanierungsfahrplan kann für Gebäude angewendet werden, die vor dem 01.01.2022 errichtet wurden. Die Sanierungsvorhaben müssen bis spätestens 21.12.2035 abgeschlossen werden. Für Gebäude, deren Fertigstellung mehr als fünf Jahre zurückliegt, gelten die Anforderungen des klimaaktiv Gebäudestandards für Sanierung. Für jüngere Gebäude kann ebenfalls ein Sanierungsfahrplan erstellt werden, dieser muss die Anforderungen an den klimaaktiv Gebäudestandard für Neubauten erfüllen.
Die Deklaration einer klimaaktiv Planung mit Sanierungsfahrplan ist mit dem aktualisierten Kriterienkatalog in der Version 2020.3 über die Deklarationsplattform online möglich.
klimaaktiv und das Umweltzeichen 49
Für Immobilienfonds, die mit dem Umweltzeichen 49 für nachhaltige Finanzprodukte ausgezeichnet werden, gilt die Vorgabe, dass die betreffenden Immobilien die Mindestkriterien des klimaaktiv Gebäudestandards einhalten müssen. Für noch nicht sanierte Gebäude (Bestandsgebäude) muss ein Sanierungsfahrplan erstellt werden. Der klimaaktiv Leitfaden „Sanierungsfahrplan“ bietet dazu Unterstützung.
Handlungsanleitungen Sanierungskonzept
Ein umfassendes Sanierungskonzept ist die beste Basis, um ein Bestandsobjekt in einem Zug oder schrittweise klimafit zu machen. Die Handlungsanleitungen stellen übersichtlich zusammen, worauf diesbezüglich bei Geschoßwohnbauten zu achten ist.
Aufbauend auf der Grundlagenermittlung erfolgt eine Vor-Ort-Begehung. Beides liefert die Informationsbasis für das Sanierungskonzept. Welche Daten und Inhalte jeweils zu berücksichtigen sind, erfahren Sie in den Handlungsanleitungen.
Eine Vor-Ort-Begehung ist ein unerlässliches Element jedes Sanierungskonzepts. Die gegenständliche Zusammenstellung führt Inhalte
an, die im Zuge einer solchen Vor-Ort-Begehung festgestellt und begutachtet werden sollen. Basierend auf der vorgelagerten Grundla-
genermittlung, dient sie dem Abgleich der Grundlagen mit dem realen Gebäude und dem Einholen zusätzlicher Informationen.
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Das Sanierungskonzept ist eine Machbarkeitsstudie und konzeptuelle Planung von Maßnahmenpaketen. Die klimaaktiv Handlungsanlei-
tung schlägt eine inhaltliche Gliederung des Sanierungskonzepts vor, mit der das Sanierungskonzept vollständig und effizient erstellt
werden kann. Mehr Informationen (PDF zum Download)
Wer die Sanierung im klimaaktiv Qualitätsstandard planen und durchführen will, findet mit den Deklarationsstufen klimaaktiv Sanierung oder Planung mit Sanierungsfahrplan die optimale Orientierung im Bereich nachhaltige Gebäudequalität.
Maßnahmenkatalog: Technische Sanierungslösungen zur Dekarbonisierung des Gebäudebestands
Im Maßnahmenkatalog findet man dank mehrerer Entscheidungsbäume leicht zu den technischen Lösungen, die im konkreten Gebäude Anwendung finden können.
Es gibt es Entscheidungsbäume für die Reduzierung der Energieverbräuche, für den Umstieg auf erneuerbare Energieträger, für die Warmwasserbereitung und für die Abgabesysteme im Raum. So können auch für Gebäude, bei denen zum Beispiel nur einzelne Maßnahmen an der Gebäudehülle umgesetzt werden können oder bestehende Radiatoren weiter genutzt werden sollen, ökologische und wirtschaftliche Lösungen gefunden werden. Jede der knapp 70 Lösungen ist in einem Übersichtsblatt mit ihren Vor- und Nachteilen sowie der Anwendbarkeit und Effizienz beschrieben. Der Leitfaden entstand im Rahmen einer Arbeitsgruppe der IG Lebenszyklus Bau in Kooperation mit klimaaktiv.
Mehr Informationen (PDF zum Download)
Best-Practice-Sanierungsprojekte
Vorbildhafte Sanierungen leisten einen wesentlichen Beitrag für den Klimaschutz. Von den insgesamt 1.800 klimaaktiv Gebäuden liegt der Anteil der Sanierungen bei circa 15 Prozent bezogen auf die Gebäudefläche. Wir präsentieren Ihnen hier eine Auswahl an herausragenden klimaaktiv Sanierungsprojekten in den Bundesländern. Alle klimaaktiv Gebäude finden Sie in unserer Good Practices Datenbank.
Knapp die Hälfte der gesamten deklarierten klimaaktiv Gebäudefläche befindet sich in Wien. Das Gebäude des Dachverbands der Sozial-
versicherungsträger ist eines davon. Es begeistert mit moderner Architektur und einem ausgeklügelten Energiekonzept. Nach einer um-
fassenden Sanierung und einem Zubau erstrahlt das aus dem Jahr 1978 stammende Gebäude im 3. Bezirk in neuem Glanz. Für die ener-
gieeffiziente Ausführung, die ausgeklügelte Fassadendämmung und den minimierten Energieverbrauch konnte eine Zertifizierung nach
GREENPASS Certification Optimierung Silber sowie der klimaaktiv Gold Standard mit 996 von 1.000 Punkten erreicht werden.
Niederösterreich zählt rund 230 Dienstleistungsgebäude nach klimaaktiv Standard und ist damit das Bundesland mit den meisten Gebäu-
den dieser Kategorie. Eines davon ist das Seminarzentrum in Bad Traunstein im Waldviertel, das nach der Sanierung mit 942 von 1.000
Punkten klimaaktiv Gold Standard erreicht. Das Bildungshaus St. Georg in Bad Traunstein wird seit 1984 als überregionales, kirchliches
Bildungszentrum geführt. Aufgrund des erhöhten Bedarfs an Seminarräumlichkeiten und Komfortzimmern wurde eine Bestandserweite-
rung im Passivhausstandard durchgeführt und es wurden 59 Gästebetten und fünf Seminarräume hinzugefügt.
Rund 40 Gebäude sind in Oberösterreich bereits nach dem klimaaktiv Standard deklariert. Drei davon gehören zum neuen Forstlichen Bil-
dungszentrum Traunkirchen und erfüllen mit dem klimaaktiv Gold Standard die höchsten ökologischen Ansprüche. Besonders erfreulich
ist, dass auch die Sanierung der denkmalgeschützten Villa in diesem ambitionierten Standard realisiert wurde. Der Campus umfasst Ver-
waltungs-, Schul- und Heimgebäude. Alle drei Gebäude entsprechen mit dem klimaaktiv Gold Standard den höchsten energetischen und
ökologischen Maßstäben. Neben klimaschonenden Baumaßnahmen ist „Holz: Lernen - Forschen - Bauen" das übergeordnete Leitbild
der Neubauarchitektur.
Nachhaltig, behaglich und klimafit: Das Wohngebäude der „Alpenländischen" in Völs aus den 70er Jahren wurde umfassend saniert und
entspricht nun den höchsten Anforderungen im Bereich der Energieeffizienz. Damit erreicht das Gebäude des gemeinnützigen Wohnbau-
trägers den klimaaktiv Gold Standard mit 962 Punkten. Bereits rund 350 Gebäude wurden in Tirol bisher als klimaaktiv deklariert - damit
gehört Tirol zu den Spitzenreitern bei klimaaktiv Gebäuden. Mit dem Gebäude in der Wolkensteinstraße in Völs wurden insgesamt 31
Wohneinheiten klimafit gemacht. Eine besondere Herausforderung war, alle Maßnahmen umzusetzen, während die Wohnungen genutzt
wurden.
Vom baufälligen Gebäude zum offenen und einladenden Amtshaus: Mit 984 von 1.000 Punkten erreicht das historische Haus in der Markt-
gemeinde Neumarkt den klimaaktiv Gold Standard. Insgesamt hat die Steiermark rund 60 klimaaktiv Gebäude mit einer Bruttogeschoß-
fläche von 200.000 m2. Die Anpassung historischer Gebäude in zentraler Lage an heutige Anforderungen ist häufig mit vielen Herausfor-
derungen verbunden, leistet jedoch einen wichtigen Beitrag, um der Zersiedelung entgegenzuwirken.