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Energieberatung für Betriebe: Spezialschulungen und Webinare

Das klimaaktiv Betriebe Programm bietet eine Reihe von spezifischen Schulungen und Webinaren zu Technologieschwerpunkten in Produktions- und Dienstleistungsbetrieben. Im Fokus der Schulungen steht die Identifizierung von Optimierungsmaßnahmen in Energiesystemen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zum Einsatz von erneuerbaren Energieträgern. 

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Das sollten Sie wissen

Zielgruppe

Zielgruppe der Schulungen sind Personen, die Energieaudits und Energieberatungen durchführen, sowie jene, die in Betrieben für Energie und Technik verantwortlich sind.

Schulungen

Spezifische Schulungen bringen Punkte gemäß der Energieeffizienz-Qualifikations-bewertungs-Verordnung für Energiedienstleister:innen nach § 44 Absatz 3 EEffG. 

Onlineformat

Unser Onlineformat „Technologie-Fresh-up“ vermittelt aktuelle Entwicklungen in ausgewählten Technologiebereichen. 

Vortragende

Technologiepartner sind Vortragende unserer Schulungen, bei denen es immer einen Überblick zu den aktuellen Bundesförderungen der jeweiligen Technologie gibt.

Grundlagen für die betriebliche Energieberatung 

Die Steigerung der Energieeffizienz ist für jedes Unternehmen eine Möglichkeit, bares Geld zu sparen. Die Umsetzung professioneller Energieeffizienzmaßnahmen führt nicht nur zu einer Reduzierung der Kosten, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Das beachtliche Einsparungspotenzial kann bereits durch kostengünstige und einfach umzusetzende Maßnahmen genutzt werden.

Energy-Efficiency-First-Prinzip: Die Priorisierung der Energieeffizienz ist unerlässlich, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Eine umfassende Energieberatung gibt Aufschluss über die Energieeffizienzpotenziale in Unternehmen. 

Gemäß Bundes-Energieeffizienzgesetz (EEffG) sind große Unternehmen verpflichtet, regelmäßig ein externes Energieaudit durchzuführen oder ein anerkanntes Managementsystem einzuführen und zertifizieren zu lassen. Dadurch werden in großen Unternehmen die Energieeffizienzpotenziale regelmäßig erhoben und die Betriebe wissen, welche Maßnahmen sie umsetzen können.

Bitte beachten Sie, dass die Vorgaben der Energieeffizienz-Richtlinie II (EED II) mit Wirkung vom 12. Oktober 2025 durch die EED III (RICHTLINIE (EU) 2023/1791) aufgehoben werden. Die EED III bringt in Bezug auf Energieaudits für Unternehmen interessante Neuerungen: Die Verpflichtung zur Durchführung von Energieaudits wird zukünftig nach dem Gesamtenergieverbrauch eines Unternehmens ausgerichtet (und nicht mehr nach der Unternehmensgröße mit den Schwellenwerten Mitarbeitende, Bilanzsumme und Umsatz).

Die neue Richtlinie zur Energieeffizienz EU 2023/1791 (EED III) behandelt in Artikel 11 die Verpflichtungen von Unternehmen zur Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) oder zur Durchführung eines Energieaudits. Die Verpflichtung zur Durchführung von Energieaudits wird nun anhand des durchschnittlichen Gesamtenergieverbrauchs der vorangegangenen drei Jahre bemessen. Dabei werden alle Energieträger zusammengenommen. Die Bezugsjahre für die erste Verpflichtung sind 2022, 2023 und 2024.

Unternehmen, die in den vorangegangenen drei Jahren (2022, 2023 und 2024) einen durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch von mehr als 10 TJ (2,78 GWh) über alle Energieträger hinweg hatten und kein EnMS eingerichtet haben, müssen einem Energieaudit unterzogen werden. Das erste Energieaudit muss spätestens bis zum 11. Oktober 2026 erfolgen.

 

Kleine und mittlere Unternehmen können eine geförderte Energieberatung in den Programmen der Bundesländer in Anspruch nehmen. Gemeinsam mit geschulten Energieberatenden identifizieren sie ihre Energieeffizienzpotenziale und erstellen einen Maßnahmenplan.

Die Regionalprogramme stellen eine wichtige Vorstufe zur Umweltförderung im Inland (UFI) dar. Insbesondere für Betriebe, die noch keine konkrete Investitionsentscheidung getroffen haben, besteht die Möglichkeit, Projekte in der Planungsphase in Bezug auf den erzielbaren Umwelteffekt zu optimieren. Die Regionalprogramme sind ein gemeinsames Programm der Bundesländer und des Klima- und Energiefonds im Auftrag des Klimaschutzministeriums (BMK).

Qualifizierte Fachkräfte

Energieberater:innen sind fachlich qualifizierte Personen für die Durchführung von Energieberatungen, nicht jedoch für gesetzlich vorgesehene Energieaudits für verpflichtete Unternehmen. Um bei der E-Control gelistet zu werden, ist eine Registrierung und Bekanntgabe der entsprechenden Nachweise zur Qualifikation erforderlich: Liste Energie-Berater:innen

Unternehmen mit einem durchschnittlichen Gesamtenergieverbrauch von mehr als 85 TJ (23,6 GWh) in den vorangegangenen drei Jahren müssen ein EnMS einrichten. Das EnMS ist von einer unabhängigen Einrichtung im Einklang mit den einschlägigen europäischen oder internationalen Normen zu zertifizieren. Die Mitgliedstaaten müssen sicherstellen, dass diese Unternehmen spätestens bis zum 11. Oktober 2027 über ein EnMS verfügen.

Energieauditor:innen sind fachlich qualifizierte Personen, die Energieaudits nach dem Bundes-Energieeffizienzgesetz für verpflichtete Unternehmen durchführen dürfen. Zu beachten ist, dass die Qualifikationen für bestimmte wesentliche Energieverbrauchsbereiche vorliegen müssen: Liste der Energieauditor:innen

Schulungen für Energieberater:innen, Energieauditor:innen und Energieverantwortliche in Unternehmen

klimaaktiv bietet spezialisierte Schulungen für Querschnittstechnologien in Produktions- und Dienstleistungsunternehmen an, um Energieberater:innen sowie Energieverantwortliche wie Energiemanager:innen und Techniker:innen gezielt weiterzubilden. Ergänzend dazu werden kurze Technologie-Fresh-ups als Online-Events angeboten, die in maximal drei Stunden die neuesten Entwicklungen in ausgewählten Technologiebereichen vermitteln.

Zudem stehen Online-Schulungen zu den Themen ‚klimaaktiv ProTool‘ und ‚Klimaaktionsplan und Monitoringtool‘ zur Verfügung. Kompetenzpartner in der betrieblichen Energieberatung müssen mit den klimaaktiv Qualitätsstandards vertraut sein, und regelmäßig angebotene Schulungen bieten dazu die notwendige Unterstützung. Ab dem zweiten Halbjahr 2025 werden diese Schulungen als E-Learning-Formate bereitgestellt, die jederzeit absolviert werden können.

Mehr zur Kompetenzpartnerschaft

Der zentrale klimaaktiv Qualitätsstandard für die Energieberatung in Unternehmen ist ProTool. Er wird durch eine Reihe von technologiespezifischen Leitfäden und Unterstützungstools ergänzt, die Teilnehmende der Schulung erhalten. 

Der Qualitätsstandard zur strategischen Beratung und Begleitung von Betrieben auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität ist der „Leitfaden zum Klimaaktionsplan“ mit dem Monitoringtool für klimaaktiv Partnerbetriebe (Projektpartner). klimaaktiv Betieibe bietet regelmäßige Online-Schulungen zum Klimaaktionsplan an. 

Spezialschulungen zur Optimierung von Systemen

Wie können Energieeffizienzmaßnahmen in verschiedenen Bereichen identifiziert und umgesetzt werden? klimaaktiv bietet hierzu eintägige Präsenzschulungen, die Vorträge von Experten aus Bereichen wie Technologie, Förderstellen und Best-Practice-Unternehmen beinhalten.

Seit 2008 setzt klimaaktiv Schwerpunkte zu Querschnittstechnologien und entwickelt dazu umfangreiche Unterstützungsinstrumente. In Zusammenarbeit mit relevanten Technologieanbietern werden regelmäßig neue Schulungen angeboten.

Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht der Schulungsthemen und deren Aufbau. Das aktuelle Schulungsprogramm sowie zukünftige Veranstaltungen sind im Veranstaltungskalender einsehbar. Abonnieren Sie unseren Newsletter, um automatisch Einladungen zu Schulungen und Webinaren zu erhalten.

Druckluft ist nicht nur vielseitig und flexibel einsetzbar, sondern auch ein wichtiger Kostenfaktor. Der erste Schritt bei der Analyse eines Druckluftsystems sollte immer eine Abschätzung seiner Kosten sein. Daraus leiten sich dann in weiterer Folge die verfügbaren Ressourcen zur Optimierung ab. Der Anteil an den Gesamtenergiekosten ist ein Indikator für den Stellenwert der Druckluft im Unternehmen. 70 bis 80 Prozent der Lebenszykluskosten entfallen bei der Druckluft auf die Stromkosten. 

Themenfelder einer eintägigen Schulung: 

  • Der Leitfaden zum Druckluftaudit
  • Der Druckluftkompressor
  • Leckagen, die „fleißigsten“ Verbraucher
  • Das Druckluftnetz
  • Spezialthema: Druckluftaufbereitung
  • Praxisbericht: Messungen von Kompressoren beim Anwender
  • Wesentliche Elemente der Norm ISO 11011 Compressed Air Energy Efficiency Assessment

Rund 60 bis 65 Prozent der weltweit erzeugten elektrischen Energie werden für Elektromotoren in der Industrie verwendet. Angesichts der Tatsache, dass 20 bis 25 Prozent des globalen elektrischen Energieverbrauchs auf Pumpensysteme entfallen, sollten Wasserversorgungswerke, Fernheizwerke, Industrieunternehmen und alle Betriebe, die mit Förderung von Flüssigkeiten durch Pumpen zu tun haben, ein hohes Augenmerk auf den Energieverbrauch der Systeme legen.

Themenfelder einer eintägigen Schulung: 

  • Der Leitfaden zum Pumpenaudit
  • Grundlagen von Pumpensystemen
  • Kavitation in Pumpensystemen
  • Optimierung von Heizungsanlagen
  • Fluid Future – Energy Efficiency by KSB

Ventilatoren- und Lüftungssysteme machen rund ein Fünftel des Energiebedarfs von Standmotoren in der Industrie aus. Durch eine optimierte und bedarfsgerechte Klimaanlage werden nicht nur Betriebskosten für elektrische und thermische Energie reduziert, sondern gleichzeitig Arbeitsbedingungen geschaffen, welche die thermische Behaglichkeit steigert.

Themenfelder einer eintägigen Schulung: 

  • Der Leitfaden zum Ventilatoren- und Lüftungsaudit
  • Raumlufttechnik (RLT): Von den Grundlagen zur effizienten RLT-Anlage
  • Möglichkeiten der Energieoptimierung von Ventilatoren
  • Spezialanwendungen und Entwicklungstrends

Kältesysteme verbrauchen in Österreich einen beträchtlichen Anteil von etwa 10 bis 14 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in den Bereichen Dienstleistung und Sachgüterproduktion. Effiziente Kälteanlagen bieten ein hohes Energieeinsparpotenzial und ermöglichen auch eine optimale Temperaturregelung. Einfache Maßnahmen können den Stromverbrauch um bis zu 15 Prozent verringern, während technologische Investitionen sogar eine Reduzierung um bis zu 40 Prozent ermöglichen.

Themenfelder einer eintägigen Schulung: 

  • Vorgangsweise von Energieaudits und Top-Einsparmaßnahmen aus dem klimaaktiv Leitfaden zur Optimierung von Kältesystemen
  • Einführung in die Grundlagen der Kältetechnik
  • Wichtigste Effizienzmaßnahmen und praktische Beratung

Das Energieeffizienzpotenzial durch die Umstellung von veralteten Leuchten und Leuchtmitteln auf effizientere LED-Beleuchtung ist den meisten Betrieben schon bekannt. Der Leitfaden für Beleuchtungssysteme behandelt neben der Energieeinsparberechnung auch die Lichtqualität und die Beschaffungskriterien von Leuchten und Leuchtmitteln. 

Themenfelder einer eintägigen Schulung: 

  • Einleitende Informationen – Leitfaden
  • Informationen zur Datenerfassung
  • Planungsstrategien für optimierte Raumbelichtung
  • Licht sichtbar machen
  • Optimierung der Lichtregelung und Ersatz der Betriebsgeräte
  • Intelligente Lichtlösungen

Der Energiebedarf von Dampfsystemen beträgt in Österreich rund 40 Prozent des gesamten Brennstoffeinsatzes in der Industrie. Insbesondere die Branchen Papier, Holz, Chemie, Lebensmittel und Textil weisen zwischen 30 und 70 Prozent des Gesamtenergieverbrauches in Form von Dampf auf.

Themenfelder einer eintägigen Schulung: 

  • Der Leitfaden zum Dampfsystemaudit
  • Dampf-Basics, Dampferzeugung
  • Wärmetauscher, Entwässerung, Regelung
  • Dampfverteilung, Kondensatmanagement

In dieser Schulung geht es um die Nutzung von Abwärme in Gewerbe- und Industriebetrieben. Bis zu 70 Prozent der produzierten Wärme gehen einfach verloren, weil sie über die Luft oder das Abwasser entweicht. Genau hier liegt ein verstecktes Potenzial: Die verlorene Wärme kann durch ein Wärmerückgewinnungssystem wieder nutzbar gemacht werden, um Luft, Wasser oder andere Medien oder Prozesse vorzuwärmen. 

Themenfelder einer eintägigen Schulung: 

  • Wesentliche Inhalte des klimaaktiv Leitfadens zur betrieblichen Abwärmenutzung
  • Vorstellung des klimaaktiv PINCH-Tools (Audittool)
  • Stand der Technik im Bereich Wärmetauscher
  • Grundlagen und Einsatzgebiete von industriellen Wärmepumpen und Wärmespeichern als Bestandteil von Dekarbonisierungslösungen

Welche Einsparung haben umgesetzte Energieeffizienzmaßnahmen im Unternehmen tatsächlich gebracht? Diese Frage stellen vor allem Geschäftsführung, Energiemanagement und Förderstellen. Zum Nachweis von Energieeinsparungen hat klimaaktiv zwei Leitfäden erstellt, die auf folgenden Normen basieren: International Performance Measurement and Verification Protocol sowie ISO 50015 Measurement and Verification of Energy Performance of Organizations. 

Themenfelder einer eintägigen Schulung: 

  • Leitfaden zur Messung von Energieströmen und Energieeinsparungen
  • Strommessung
  • Durchflussmessung: Flüssigkeiten, Gase, Dampf
  • Mobile Messgeräte zur Klimamessung
  • Messtechnik in der Praxis

Typische Betriebstemperaturen von industriellen Prozessen reichen von -160 °C bis weit über 600 °C. Daher ist der Energieverlust durch unzureichende Isolierung von Industrieanlagen, aber auch zum Beispiel von Heizzentralen deutlich stärker als etwa bei zu geringer Dämmung von Gebäuden.

Themenfelder einer eintägigen Schulung: 

  • Leitfaden Technische Isolierung/Dämmung von Anlagen
  • Dämmung kältetechnischer Anlagen
  • Arten von Dämmstoffen, Herstellung und Bestandteile
  • Gemeinsame Erarbeitung von Rechenbeispielen unter Verwendung von Formeln und frei verfügbaren Tools

Energieverluste, die durch einen ineffizienten Betrieb von Verteilsystemen entstehen, belaufen sich erfahrungsgemäß auf 5 bis 25 Prozent. Der Reduktion von solchen Verteilungsverlusten kommt daher besondere Bedeutung zu. Damit die von einem Wärmeerzeuger produzierte Wärmeenergie auch an die Stellen kommt, wo sie benötigt wird, braucht es ein Verteilungssystem. Dabei wird als Wärmeträgermedium meistens Wasser oder auch Luft verwendet. Für luftgeführte Verteilungssysteme wird auf den Leitfaden „Optimierung von Lüftungsanlagen“ verwiesen.

Themenfelder einer eintägigen Schulung: 

  • Leitfaden Wärmeverteilung
  • Grundlagen der Hydraulik
  • Dynamischer und statischer hydraulischer Abgleich
  • Hydraulische Optimierung durch bedarfsgerechte Auslegung und Regelung der Pumpen
  • Optimierte Wärme- und Kälteverteilung in der Praxis
  • Erläuterung Praxisteil
  • Praxisteil