Toolbox Gebäudestandard und Deklaration
Der klimaaktiv Gebäudestandard zählt im europäischen Vergleich zu den anspruchsvollsten und zugleich erfolgreichsten Gütesiegeln für nachhaltiges Bauen. Er definiert höchste Anforderungen im Bereich Energieeffizienz und ist ein idealer Leitfaden für umfassend nachhaltige Gebäude. Jedes Gebäude kann anhand der Kriterien kostenlos online deklariert werden. Die Qualitätsprüfung findet über das klimaaktiv Team statt.
Das sollten Sie wissen
Gebäudequalität
Der Gebäudestandard ist nach dem Open-Source-Prinzip für jede Gebäudekategorie frei und kostenlos verfügbar. Damit bieten wir maximale Transparenz.
Gebäudedeklaration
Auf der Deklarationsplattform baudock können Sie sich registrieren und eine Deklaration durchführen. Die Qualitätsprüfung übernimmt klimaaktiv.
Qualität als Standard
Bei jedem Bauvorhaben kann bereits in der Ausschreibungsphase und Planung die gewünschte klimaaktiv Qualität eingefordert werden.
Webinare
Wir bieten im Rahmen von Webinaren Informationen zum Gebäudestandard und zur Gebäudedeklaration an.
Der Gebäudestandard
Der Gebäudebereich nimmt eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaneutralität 2040 ein. Mit dem klimaaktiv Gebäudestandard bieten wir Ihnen ein zukunftsorientiertes Instrument für die Umsetzung von qualitativ hochwertigen und zukunftsfähigen Gebäuden. Der Gebäudestandard ist für Wohn- und Dienstleistungsgebäude verfügbar und gibt konkrete Hilfestellung für Immobilienentwicklung, Architektur- und Bauschaffende, Wohnbauträger und Wohnbauförderstellen der Bundesländer sowie für alle, die ein Gebäude bauen, sanieren oder nutzen.
Die wichtigsten Themen in der klimaaktiv Gebäudebewertung
Mit dem Kriterienkatalog sind die Weichen für einen zukunftsfähigen und klimafreundlichen Gebäudesektor gestellt. Der Kriterienkatalog schließt den Einsatz fossiler Energieträger grundsätzlich aus. Außerdem stellt er hohe Anforderungen an Infrastruktur und Mobilität sowie an die Umweltverträglichkeit von eingesetzten Baustoffen und Produkten. Klimawandelanpassung, Netzdienlichkeit, Speicherfähigkeit und Kreislaufführung von Baustoffen bis hin zu Komfortthemen im Sommer wie auch im Winter: Das sind die zentralen Themen für zukunftsfähige, klimaneutrale Gebäude.
Die Kriterienkataloge im Überblick
Der klimaaktiv Gebäudestandard ist in den klimaaktiv Kriterienkatalogen definiert. Diese gibt es für Wohn- und Dienstleistungsgebäude. Sie dokumentieren und bewerten die energetische und ökologische Qualität neu gebauter und sanierter Gebäude. Die Bewertung und Qualitätssicherung von Gebäuden in klimaaktiv Qualität erfolgt nach einem einfachen 1.000-Punkte-System. Bei allen Gebäudetypen wird zwischen Neubau und Sanierung unterschieden. Die Muss-Kriterien bilden einen kompakten Einstieg und definieren die Mindestanforderung, um den Neubau oder die Sanierung eines Wohnbaus oder eines Dienstleistungsgebäudes als klimaaktiv Gebäude zu deklarieren.
Voraussetzung für klimaaktiv Bronze ist die Einhaltung aller klimaaktiv Muss-Kriterien. Diese definieren die Mindestanforderungen an ein nachhaltiges Gebäude und sind für alle Gebäudetypen (Neubau/Sanierung) einzuhalten. Aktuell stehen die Muss-Kriterien 2020 zur Verfügung.
Die wesentlichen Kriterien für ein klimaaktiv Bronze Gebäude sind:
- Qualität der Infrastruktur
- Hohe Energieeffizienz
- Nutzung erneuerbarer Energieträger
- Einsatz ökologischer Baustoffe
- Thermischer Komfort
Einen Überblick über die Muss-Kriterien finden Sie in der Broschüre „Der Weg zum klimaaktiv Bronze Gebäude – Die Muss-Kriterien 2020“
Die Broschüre „Kriterienkatalog für Wohnbauten – Neubau und Sanierung 2020“ gibt Ihnen einen kompakten Überblick über den aktuellen Gebäudestandard für Wohnbauten. Sie ist gegenüber dem vollständigen Kriterienkatalog stark gekürzt und dient der Übersicht. Alle umfangreichen Informationen zu den Kriterien und den geforderten Nachweisen erhalten Sie auf der klimaaktiv Deklarationsplattform.
Broschüre: Kriterienkatalog für Wohnbauten – Neubau und Sanierung 2020
Die Broschüre „Kriterienkatalog für Dienstleistungsgebäude – Neubau und Sanierung 2020“ gibt Ihnen einen kompakten Überblick über den aktuellen Gebäudestandard für alle Nicht-Wohngebäude. Sie ist gegenüber dem vollständigen Kriterienkatalog stark gekürzt und dient der Übersicht. Alle umfangreichen Informationen zu den Kriterien und den geforderten Nachweisen erhalten Sie auf der klimaaktiv Deklarationsplattform.
Wo finden Sie die Langfassung der aktuellen Kriterienkataloge?
Alle klimaaktiv Kriterienkataloge können Sie in der Langfassung herunterladen (exportieren), nachdem Sie sich einmalig auf der Deklarationsplattform baudock registriert haben. Die Registrierung ist kostenlos.
Wo finden Sie die aktuelle Version der Kriterienkataloge?
Seit Ende November können Sie auf der Deklarationsplattform baudock die neue Version des Kriterienkatalogs 2020.4 nutzen. Sie bringt wichtige Anpassungen, die auf wertvollen Rückmeldungen von Expert:innen basieren.
Die Änderungen in der Version 2020.4 umfassen Klarstellungen zu Kriteriendefinitionen sowie geringfügige inhaltliche Anpassungen der Qualitätsanforderungen. Zusätzlich bietet die Version 2020.4 Erleichterungen für Sanierungen, bei denen Bauteile aus technischen oder baurechtlichen Gründen nicht gedämmt werden können. Neu ist außerdem die Möglichkeit, Deklarationen auch auf Basis von Energieausweisen gemäß der OIB-Richtlinie 6:2023 vorzunehmen. Alle Anpassungen können im Änderungsprotokoll auf der Deklarationsplattform nachgelesen werden.
Ein wichtiger Hinweis für laufende Projekte: Wenn Projekte auf der Deklarationsplattform in einer vorangegangenen Version angelegt wurden, dann können diese in dieser Version auch weiterbearbeitet und fertiggestellt werden. Alternativ bietet sich die Möglichkeit zum „Upgrade“ auf die jeweils neueste Version der Kriteriendefinition. Dafür muss durch die Nutzer:innen eine Kopie des bereits angelegten Projekts in die neue Kriterienversion gemacht werden, um den Umstieg auf diese zu erwirken. Es ist kein „Downgrade“ einer neuen Kriterienversion auf eine vorangegangene Version möglich.
Die Gebäudedeklaration – Ihr Weg zum klimaaktiv Gebäude
Voraussetzung für die Auszeichnung eines Gebäudes mit dem klimaaktiv Qualitätszeichen ist der erfolgreiche Abschluss der Online-Gebäudedeklaration. Dabei weist das Planungsbüro oder der/die Bauherr:in gegenüber klimaaktiv die Einhaltung sämtlicher verlangten Qualitätskriterien nach. Die Gebäudebewertung erfolgt auf der Deklarationsplattform baudock in mehreren Schritten:
Wenn Sie ein neues klimaaktiv Gebäude deklarieren wollen, müssen Sie sich auf der klimaaktiv Deklarationsplattform baudock registrieren. Diese Anmeldung ist kostenlos.
Nach der Registrierung werden Sie Schritt für Schritt durch die Deklaration begleitet. Sie erhalten alle erforderlichen Informationen, die Sie für die Eingabe ihres Gebäudes benötigen.
Eine laufende Deklaration kann jeder Zeit unterbrochen und später fortgesetzt oder abgebrochen werden.
Als Erstes müssen Sie die Gebäudekategorie auswählen. Dann erfolgt die Deklaration in fünf Schritten: Alle mit einem * markierten Angaben sind Pflichtfelder. Wurden alle notwendigen Eingaben durchgeführt und die geforderten Nachweise hochgeladen, sehen Sie als Bestätigung beim jeweiligen Status ein grünes Häkchen.
Wenn alle Musskriterien erfüllt sind, erscheint als Statusangabe in der Übersicht ein grünes Häkchen als Bestätigung. Nun kann die Deklaration abgeschlossen werden. Damit wird Ihre Dateneingabe automatisch beendet und an den/die jeweilige/n Plausibilitätsprüfer:in des Bundeslandes weitergeleitet.
Der/die Plausibilitätsprüfer:in bekommt eine E-Mail-Verständigung, dass ein Gebäude zu überprüfen ist. Sie bekommen eine Bestätigung, dass Ihre Deklaration abgeschlossen wurde. Nach der Übergabe Ihres Projektes werden die Eingaben einer Prüfung unterzogen.
Sind die Nachweise oder Angaben in der Deklaration mangelhaft oder nicht ausreichend, leitet der/die Plausibilitätsprüfer/in das Projekt an Sie zurück und vermerkt in den Anmerkungen die Unklarheiten beziehungsweise Mängel. Sie bekommen eine E-Mail-Verständigung und können Ihre Deklaration überarbeiten und neu zur Überprüfung freigeben. Wurde die Überprüfung positiv durchlaufen, wird das Projekt freigegeben.
Sämtliche Gebäude mit dem klimaaktiv Qualitätszeichen werden online veröffentlicht. Nach Freigabe des Projektes ist dieses auf der Gebäudedatenbank klimaaktiv-gebaut.at sichtbar. Das Gebäude entspricht damit dem klimaaktiv Standard! Als Nachweis der erfolgreichen Deklaration kann aus der Gebäudeplattform eine Übersicht der Ergebnisse ausgedruckt werden.
Nach Fertigstellung Ihres Gebäudes erhalten Sie die Plakette und eine Urkunde vom klimaaktiv Programmmanagement in der ÖGUT – Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (klimaaktiv@oegut.at).
Die Qualitätsstufen Gold – Silber – Bronze
Die Bewertung und Qualitätssicherung von Gebäuden in klimaaktiv Qualität erfolgt nach einem einfachen 1.000-Punkte-System. Sowohl für die einzelnen Kriterien als auch für die vier Bewertungskategorien sind jeweils maximal erreichbare Punkte definiert. Drei Qualitätsstufen können erreicht werden:
- Gold: Gebäude, die alle Muss-Kriterien erfüllen und mindestens 900 Punkte erreichen
- Silber: Gebäude, die alle Muss-Kriterien erfüllen und mindestens 750 Punkte erreichen
- Bronze: Gebäude, die alle Muss-Kriterien erfüllen
Mit klimaaktiv Bronze die beschleunigte Absetzung für Abnutzung (AfA) bei Neubauten nutzen Die Bundesregierung hat zur Belebung und Unterstützung der Bauwirtschaft ein Konjunkturpaket für den Wohnbau beschlossen. klimaaktiv Bronze ist dabei der Qualitätsstandard für die Nutzung der beschleunigten Absetzung für Abnutzung (AfA) bei Neubauten.
Die vier Bewertungskategorien und Kriterien
Die Bewertung und Qualitätssicherung von Gebäuden in klimaaktiv Qualität erfolgt in vier Bewertungskategorien und nach einem einfachen 1.000-Punkte-System. Beurteilt werden die Qualität des Standortes, Energie und Versorgung, die Qualität der Baustoffe und der Konstruktionen sowie zentrale Aspekte bei Komfort und Gesundheit. Dem Bereich Energie und Versorgung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Kriterien
In der Kategorie A Standort sind Infrastruktureinrichtungen und Angebote für umweltfreundliche Mobilität von zentraler Bedeutung. Ebenfalls bewertet werden Mikroklima und Grünraum. Denn bereits mit der Auswahl des Standorts wird die Basis für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb gelegt.
In der Kategorie B Energie und Versorgung sind ein niedriger Energiebedarf, geringe CO2-Emissionen und ein geringerer Primärenergieeinsatz maßgeblich. Innovative Effizienztechnologien wie Energieflexibilität und Speicher, PV-Erträge und Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit werden bewertet.
In der Kategorie C Baustoffe und Konstruktion wird die ökologische Optimierung von der Herstellung eines Gebäudes bis hin zur Entsorgung bewertet. Besonders klima¬schädliche Baustoffe und besorgniserregende Substanzen werden ausgeschlossen, die Verwendung umweltschonender Materialien wird belohnt.
In der Kategorie D Komfort und Gesundheit werden die Themen Sommertauglichkeit, die Verwendung emissionsarmer Baustoffe im Innenausbau und eine optimierte Tages¬lichtversorgung bewertet. In klimaaktiv Gebäuden sind damit eine überdurchschnittliche Behaglichkeit und gute Raumluftqualität gesichert.
Verteilung der maximal erreichbaren Punkte nach Bereichen Bewertungskategorien
Kategorie A: Standort 150 Punkte
Kategorie B: Energie und Versorgung 550 Punkte
Kategorie C: Baustoffe und Konstruktion 150 Punkte
Kategorie D: Komfort und Gesundheit 150 Punkte
Die Stufen der Gebäudedeklaration
Um die Qualität eines Gebäudes von der ersten Planung über die Nutzung bis hin zur Sanierung zu sichern, bietet klimaaktiv vier Stufen der Gebäudebewertung an. Damit können die Qualitätsanforderungen des klimaaktiv Gebäudestandards für jede Immobilie übersetzt und in jeder Phase – von der Zielformulierung bis hin zur Nutzungsphase – berücksichtigt und nachgewiesen werden.
Die Planungsdeklaration können Sie bereits in einer sehr frühen Phase der Entwurfsplanung durchführen. Sie ermöglicht Ihnen eine qualitative Beurteilung des Entwurfs mit detaillierter Betrachtung der einzelnen Bauteile und Gewerke sowie Verbesserungsvorschlägen und Variantenbetrachtungen. Mit der klimaaktiv Planungsdeklaration stellen Sie sicher, dass das Gebäude auch in der Ausführung den klimaaktiv Anforderungen und Qualitäten entspricht. Neben einem Planungsenergieausweis und den Angaben zu den klimaaktiv Kriterien sind einzelnen Kriterien wie die Qualität und Durchführung einer Raumluftmessung in Form von Absichtserklärungen nachzuweisen. Nach Abschluss und Plausibilitätsprüfung erhalten Sie die klimaaktiv Urkunde als Bestätigung.
Die Deklarationsstufe klimaaktiv Planung mit Sanierungsfahrplan ist eine Erweiterung der Planungsdeklaration und folgt im Wesentlichen der für die klimaaktiv Planungsdeklaration geltenden Vorgehensweise. Der klimaaktiv Sanierungsfahrplan kann für Gebäude angewendet werden, die vor dem 01.01.2022 errichtet wurden. Die Sanierungsvorhaben müssen bis spätestens 21.12.2035 abgeschlossen werden. Für Gebäude, deren Fertigstellung mehr als fünf Jahre zurückliegt, gelten die Anforderungen des klimaaktiv Gebäudestandards für Sanierung. Für jüngere Gebäude kann ebenfalls ein Sanierungsfahrplan erstellt werden, dieser muss die Anforderungen an den klimaaktiv Gebäudestandard für Neubauten erfüllen. Nach Abschluss und Plausibilitätsprüfung erhalten Sie nach jeder Umsetzungsstufe eine klimaaktiv Urkunde als Bestätigung und nach Abschluss des gesamten Sanierungsfahrplans eine klimaaktiv Plakette für Ihr Gebäude.
Im Rahmen der Fertigstellungsdeklaration werden alle Angaben zu den Kriterien und die entsprechenden Nachweise und Messprotokolle zum Gebäude auf der Onlineplattform hochgeladen. Diese Bewertungsstufe können Sie auch unabhängig von der Planungsdeklaration durchführen. Nach Abschluss und Plausibilitätsprüfung durch das klimaaktiv Team erhalten Sie die klimaaktiv Urkunde sowie die klimaaktiv Plakette für Ihr Gebäude.
In dieser Deklarationsstufe werden Gebäude, die bereits eine klimaaktiv Fertigstellungsdeklaration erhalten haben, anhand ihres realen Energieverbrauchs bewertet. Die Bewertung der Gebäude erfolgt anhand ihrer tatsächlichen energietechnischen Performance. Darüber hinaus bietet der systematische Vergleich des Bedarfs mit dem Verbrauch die Chance, etwaige Mehrverbräuche rasch zu erkennen, Ursachen zu analysieren und zu beseitigen. Voraussetzung für die Deklaration in der Nutzung ist, dass das Projekt bereits über eine Deklaration in der Fertigstellung verfügt.
Die einzelnen Stufen der Gebäudebewertung können Sie online auf der Deklarationsplattform absolvieren.
klimaaktiv als Qualitätsstandard in Förderungen und Richtlinien
Der klimaaktiv Gebäudestandard zählt europaweit zu den erfolgreichsten Gütesiegeln für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Seit der Etablierung des Gebäudestandards wurden über 1.770 Gebäude (Stand September 2024) nach diesen Qualitätskriterien geplant und errichtet. Der kontinuierliche und beeindruckende Zuwachs ist insofern bemerkenswert, als der klimaaktiv Gebäudestandard europaweit als strengstes und anspruchsvollstes Bewertungssystem im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz gilt. Mit ein Grund für diesen Erfolg ist die Tatsache, dass immer mehr Förderungen, Richtlinien und Vorgaben des Bundes, aber auch der Länder auf die Qualitätskriterien von klimaaktiv referenzieren. Im folgenden Überblick finden Sie die aktuellen Förderungen und Richtlinien, bei denen der klimaaktiv Gebäudestandard als Qualitätszeichen für nachhaltige Gebäude implementiert ist:
Das Konjunkturpaket für Wohnbau sieht steuerliche Maßnahmen zur Unterstützung der Baukonjunktur, die Bereitstellung von Bundesmitteln für die Schaffung von mehr und leistbarem Wohnraum, befristete Maßnahmen zur Erleichterung der Schaffung von Eigentum und Förderungen zur Verbesserung der Qualität des vorhandenen Wohnraums vor. Eine wesentliche steuerliche Maßnahme ist die befristete Erhöhung der Absetzung für Abnutzung (AfA) im Neubau. Dafür müssen Wohngebäude dem klimaaktiv Gebäudestandard in Bronze entsprechen. Einen Überblick über die Muss-Kriterien finden Sie in der Broschüre „Der Weg zum klimaaktiv Bronze Gebäude – Die Muss-Kriterien 2020“.
Im Gemeindekonjunkturprogramm (Kommunalinvestitionsgesetzt 2023) der Bundesregierung ist festgehalten, dass gemeindeeigene Gebäude im klimaaktiv Silber errichtet werden müssen. Mit dem Inkrafttreten des neuen Kommunalinvestitionsgesetzes 2023 (KIG 2023) gewährt der Bund den Gemeinden einen Zweckzuschuss für nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur und zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung. In den Durchführungsbestimmungen heißt es unter Punkt 8: „Instandhaltung, Sanierung (einschließlich thermisch-energetische Sanierung sowie der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger) und Errichtung von Gebäuden im Eigentum der Gemeinde, sofern diese nach klimaaktiv Silber-Standard errichtet werden.“
Mit dem Schulentwicklungsprogramm 2020 wurde dieser Mindeststandard auch in konkrete Zahlen gegossen. Die Bundesregierung investiert in den nächsten Jahren 2,4 Milliarden Euro in Österreichs Schulen. Österreichweit wird es damit rund 270 Bauprojekte an den Bundesschulen geben. Die Einhaltung der ökologischen Standards bei Neubauten und Sanierungen wird mit dem HBP-Standard der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und damit mit dem klimaaktiv Gebäudestandard des BMK als Mindeststandards gewährleistet. Ziel ist das Erreichen von 750 (Silber) von maximal 1.000 möglichen klimaaktiv Punkten.
Im Aktionsplan nachhaltige öffentliche Beschaffung (naBe) 2020 wird die Erreichung des klimaaktiv Silber Standards als Voraussetzung für Hochbauprojekte gefordert. Bis dato war im naBe der Verweis auf die klimaaktiv Basiskriterien (klimaaktiv Bronze) verankert.
Seit 1. September 2024 gibt es in der Steiermark eine aktualisierte Förderung für die Neuerrichtung eines Eigenheimes. Um die Grundförderung zu erhalten, muss man zumindest eines der angeführten Zuschlagskriterien nachweisen. Mit der Erreichung von klimaaktiv Bronze, Silber oder Gold kann dieses Kriterium erfüllt werden.
Immobilienfonds und klimaaktiv Gebäude – UZ 49
Nur der klimaaktiv Gebäudestandard ermöglicht Immobilien die Aufnahme in Fonds, die das Österreichische Umweltzeichen für Nachhaltige Finanzprodukte tragen – und diese sind auf dem Finanzmarkt zunehmend gefragt.
Kommen ökologische Immobilienfonds auf dem Finanzmarkt besser an?
Geprüfte, nachhaltige Immobilien spielen auf dem Finanzmarkt eine immer bedeutendere Rolle – und das nicht nur wegen des wachsenden Klimabewusstseins. Der Hintergrund: Ambitionierte nationale Klimaschutzziele, internationale Vorgaben und Programme wie EU-Taxonomie und Green Deal prägen Wirtschaftlichkeit und Attraktivität von Gebäuden und damit auch die Performance von Immobilien-Fonds. Ökologische, effiziente Immobilien überzeugen auch Investor:innen, die nach rein ökonomischen Kriterien entscheiden: Unter anderem wegen der steigenden Energiekosten und der Bepreisung von CO2 werden sie finanziell zunehmend attraktiv. „Grüne Immobilienfonds brauchen nachhaltige Gebäude, die fit für die Zukunft sind“, sagt Inge Schrattenecker, Leiterin des Programms klimaaktiv Gebäude.
klimaaktiv und das Umweltzeichen 49
Für Immobilienfonds, die mit dem Umweltzeichen 49 – Nachhaltige Finanzprodukte ausgezeichnet werden, gilt die Vorgabe, dass die betreffenden Immobilien die Mindestkriterien des klimaaktiv Gebäudestandard einhalten müssen. Für noch nicht sanierte Gebäude (Bestandsgebäude) muss ein Sanierungsfahrplan erstellt werden. Der klimaaktiv Leitfaden „Sanierungsfahrplan“ bietet dazu Unterstützung.