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Mit guter Planung zur klimaaktiv Siedlung

In erfolgreichen Projekten arbeiten oft Profis aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. So entsteht aus vielen Einzelteilen ein großes Ganzes. Der klimaaktiv Standard hilft Ihnen dabei, den Planungsprozess bei größeren Bauvorhaben zu strukturieren, Konzeptvorschläge zu bewerten und die Qualität sichtbar und messbar zu machen.

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Mit sechs Handlungsfeldern zum Ziel

Nur eine geeignete Organisationsstruktur ermöglicht eine professionelle Zusammenarbeit zwischen Fachplaner:innen, genehmigenden Behörden und weiteren Stakeholder:innen. Die Suche nach geeigneten Dienstleister:innen – im Idealfall bereits bei der Projektentwicklung – ist dabei nach wie vor eine zentrale Herausforderung. Wie Sie als Beratende oder Planende diesen Prozess bestmöglich unterstützen können und welche weiteren Expert:innen benötigt werden, zeigt der klimaaktiv Standard für Siedlungen und Quartiere.

Geht es bei einzelnen Gebäuden vorrangig um optimale Grundrisse, Gebäudehüllen und Wärmeversorgungslösungen, müssen bei der Planung von Siedlungen und Quartieren zusätzliche Themen berücksichtigt werden:

Eine Steuerungsgruppe mit klaren Verantwortlichkeiten bildet die Basis für Zielfestlegung und Aktivitäten.

Mit professionellen Kommunikationsaktivitäten werden gemeinsam mit allen Beteiligten die vorhandene Potenziale identifiziert und ausgeschöpft.

Es gilt, attraktive öffentliche Räume zu schaffen und den passenden Nutzungsmix zu finden.

Sie sind die Kernelemente einer attraktiven Siedlung und im Sinne der Nachhaltigkeit hochwertig zu gestalten.

Essenziell sind eine zentrale und damit technisch, ökonomisch und ökologisch vorteilhafte Wärme-, Strom- und Trinkwasserversorgung sowie ein durchdachtes Abfallmanagement.

Schaffen Sie die Grundlagen für umweltfreundliche Mobilität und bauen Sie neue Mobilitätslösungen direkt am Projektstandort auf!

Durch Berücksichtigung dieser sechs Handlungsfelder wird das Bauvorhaben zum Erfolgsprojekt für Gemeinden, Bauträger und Nutzer:innen!

Umgesetzte Projekte

Kosteneffizient, klimaneutral, lebenswert: Die hier präsentierten Projekte zeigen, dass es geht und wie es geht. Die Datenbank beinhaltet Siedlungen und Quartiere aus Österreich, welche entsprechend den klimaaktiv Kriterien geplant oder errichtet wurden. Erste Projekte sind bereits seit einigen Jahren in der Nutzung. Die Sammlung an Praxisbeispielen wird laufend erweitert.

GNICE: Das Wohnprojekt GNICE – Sozial, innovativ und klimaoptimiert
Burgfriedsiedlung: Fünfmal klimaaktiv Gold für Salzburgs größtes Holz-Wohnbauprojekt
Quartier 12: Stadtentwicklung auf höchstem Niveau auf den ehemaligen Brauereigründen in Graz

So geht‘s

In den sechs Handlungsfeldern Management, Kommunikation, Städtebau, Gebäude, Versorgung, Mobilität und Klimaneutralität haben österreichische Gemeinde- und Städteverantwortliche bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Hier finden Sie eine Auswahl.

Möglichkeiten der Projektorganisation: Wenn Planende, Beratende, Projektentwickler:innen und Bauträger:innen sowie Gemeinde- und Städteverantwortliche gemeinschaftlich an einem Projekt arbeiten, wird daraus ein Erfolgsprojekt. Die Ausprägungen der Zusammenarbeit können dabei recht unterschiedlich sein und reichen von der klassischen Steuerungsgruppe (in der Regel bestehend aus Bauträger und Gemeinde) bis hin zum soziokratisch organisierten Lenkungskreis. Der soziokratische Ansatz basiert auf den vier Prinzipien Konsens, Kreisorganisation, doppelte Verknüpfung und offene Wahl.

Möglichkeiten der Zielbeschreibung: In der Praxis werden die gemeinschaftlich erarbeiteten Projektziele in unterschiedlichen Detailtiefen entwickelt, festgelegt und fortgeschrieben. Die Bandbreite reicht von allgemeinen Zielbeschreibungen auf Gemeinde- oder Stadtebene (etwa Masterpläne, Leitfäden) bis hin zur konkreten Beschreibung qualitativer und quantitativer Zielsetzungen für einzelne Bauprojekte. klimaaktiv bietet für die Beschreibung der Zielsetzungen einen Entwurf einer Qualitätsvereinbarung an, in welchem die Qualitäten relevantesten Themenfelder strukturiert beschrieben, festgelegt und fortgeschrieben werden können.

Möglichkeiten der Zielvereinbarung: Sind die Ziele erst einmal festgelegt, gibt es viele Möglichkeiten, sie im Entwicklungs-, Planungs-, Umsetzungs- und Nutzungsprozess zu überbinden. Diese reichen von Gemeinderatsbeschlüssen über gut organisierte Wettbewerbe bis hin zu zivilrechtlichen städtebaulichen Verträgen beziehungsweise Ergänzungen in Miet- und Kaufverträgen. klimaaktiv bietet zu den einzelnen Instrumenten Entwürfe und Textbausteine an, sodass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden können, die gemeinschaftlich festgelegten Qualitäten von der ersten Idee bis hin zur Nutzung zu halten.

Information, Beratung und Begleitung

Sie suchen Qualitätsstandards für größere Bauvorhaben? Sie fragen sich, wie Sie die Planung einer klimaneutralen Siedlung oder eines Quartiers anpacken sollen? Erste Ansätze zeigen Ihnen unsere Tools, welche auch die formale Grundlage für eine Qualitätssicherung nach dem klimaaktiv Standard darstellen (siehe Download-Bereich). Ein erster Einstieg in das Thema gelingt über den Siedlungs-Check.

Kompetenzpartner:in werden

Viele Gemeinden und Projektentwickler:innen entscheiden sich für eine externe Qualitätssicherung durch klimaaktiv Kompetenzpartner:innen. Dabei handelt es sich um Expert:innen, die aktuelles Fachwissen zum Themenschwerpunkt Siedlungen und Quartiere in ihren Arbeitsbereichen nachhaltig umsetzen und verbreiten. Sie können das Projekt nach Abschluss der Grobplanung oder des gesamten Bauvorhabens einer Expert:innenkommission präsentieren und – durch Nachweis entsprechender Qualitäten – eine Auszeichnung durch das BMK erlangen. Werden auch Sie klimaaktiv Kompetenzpartner:in und erweitern dadurch Ihr Dienstleistungsangebot.

Sie haben noch Fragen zu den einzelnen Planungsgrundlagen oder den nächsten Schritten, um klimaaktiv Kompetenzpartner:in zu werden? Kontaktieren Sie uns.