Die untersuchten Objekte weisen teilweise erschreckend hohe Verluste im Warmwassersystem auf. Diese sind in den meisten Fällen den Verteilverlusten über die Rohrleitungen geschuldet. Hohe Verluste fallen vor allem bei Objekten mit Wohnungsstationen auf. In der Jahresbilanz sind die Verteilverlusten außerhalb der Heizperiode hauptausschlaggebend. Diese können - bei derartigen Anlagenkonstellationen - jedoch nicht vermieden werden, da die Warmwasserbereitstellung eine konstante Zirkulation von Heizungswasser bis zu den dezentralen Wärmetauschern in den einzelnen Wohneinheiten erfordert. Somit muss im Sommer - selbst bei einem sehr geringem Energiebedarf - das gesamte Leitungssystem nur wegen der Warmwasserversorgung auf Temperaturen von rund 60 °C gehalten werden. Wenn Wohnungen nur sporadisch (z.B. als Zweitwohnsitz) genutzt werden, stehen den konstanten Zirkulationsverlusten noch geringere Abnahmen gegenüber und die Effizienz verschlechtert sich weiter. Die unverhältnismäßig hohen Wärmeverluste lassen sich selbst bei vorbildlicher Wärmedämmung der Leitungen nicht wesentlich verringern.
Positiv sind jene Objekte aufgefallen, bei denen das Warmwasser dezentral aufbereitet und auf ein Zirkulationssystem verzichtet wird. Gut geeignet sind z.B. dezentrale Fernwärmeboiler, dezentrale Registerspeicher, dezentrale Wohnungsstationen mit integriertem Warmwasserspeicher oder dezentrale Elektroboiler (idealer Weise mit integrierten Wärmepumpen und versorgt über die eigene PV-Anlage). Aber auch kombinierte Systeme bei welchen die Warmwasserbereitung während der Heizperiode über das zentrale Wärmeversorgungssystem und ansonsten dezentral elektrisch (mit eigenem PV-Strom) erfolgt schneiden gut ab.
Um den effizienten Betrieb von Gebäuden sicherzustellen, sollten sowohl alle genutzten als auch alle aufgewendeten Energiemengen mittels Wärme-/Stromzählern erfasst und regelmäßig ausgewertet werden. Dies gilt besonders für „Backup-Systeme“ und Elektro-Zusatzheizungen, damit diese nicht unbemerkt in Betrieb gehen und dadurch hohe Kosten verursachen, die dann frühestens bei der nächsten Betriebskostenabrechnung bemerkt werden.