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Erneuerbare Wärmesysteme in Betrieben

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Erneuerbare Wärmeversorgung in Betrieben

Viele Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Wärmeversorgung zukunftsfähig zu gestalten. Aktuell wird die benötigte Wärme in vielen Betrieben noch mit Erdgas erzeugt, doch der Wandel hin zu erneuerbaren Energien gewinnt an Bedeutung. Um fossile Energieträger zu ersetzen, ist ein breites Spektrum an erneuerbaren Energiequellen und Technologien erforderlich. Dabei spielen Faktoren wie die Verfügbarkeit nachhaltiger Brennstoffe, Wirtschaftlichkeit und technische Umsetzbarkeit eine zentrale Rolle.

Besonders in Produktionsbetrieben gestaltet sich die Umstellung oft komplex. Unterschiedliche Anforderungen an Temperaturniveaus und die Nutzung von Abwärme machen maßgeschneiderte Lösungen notwendig. Ein sorgfältiger Standort-Check und eine individuelle Beratung – etwa in Form eines Energieaudits – sind daher unverzichtbar. Der klimaaktiv-Leitfaden „Empfehlungen für erneuerbare Wärmesysteme“ bietet Betrieben wertvolle Orientierungshilfen und zeigt passende Technologien und Einsatzmöglichkeiten auf. Zudem stellt das klimaaktiv-Programm Informationen zu Weiterbildungen bereit, um Unternehmen optimal auf den Umstieg vorzubereiten.

Erneuerbare Wärmesysteme für Prozesswärme in Industriebetrieben

Der Energiebedarf für Prozesswärme macht bis zu zwei Drittel des Gesamtenergiebedarfs von Industriebetrieben aus. Die Umstellung auf erneuerbare Wärmesysteme leistet daher einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und zur Erreichung der Klimaziele. 

Industrielle Prozesse benötigen unterschiedliche Temperaturen. Die folgende Abbildung bietet einen Überblick über die typischen Anforderungen verschiedener Industriebereiche im Nieder- sowie im Hochtemperaturbereich. Die folgende Abbildung zeigt industrielle Prozesse im Nieder- und Hochtemperaturbereich mit typischen Prozesstemperaturen. 

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Industrielle Prozesse Temperaturbereiche

Trocknungsprozesse

40–160 °C

Lebensmittelverarbeitung

60–230 °C

Textilverarbeitung

60–230 °C 60–240 °C

Polymerherstellung

150–280 °C

Metallverarbeitung

450–1.500 °C

Zementherstellung

600–1.500 °C

Glasherstellung

700–1.500 °C

Stahlherstellung

700–1.500 °C

Information zu den Wärmesystemen für Prozesswärme

  • Mit Stand 2023 sind erneuerbarer Wasserstoff und Synthesegas nicht in ausreichender Menge vorhanden.
  • „Qualitätsgesicherte Fernwärme“ wird gemäß Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) definiert.

 

Erneuerbare Wärmesysteme für Raumwärme und Warmwasser in Betrieben 

Die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Wärmesysteme zur Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser in Produktions- und Dienstleistungsgebäuden stellt einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und zur Erreichung der Klimaziele dar.

Die Vorlauftemperatur des Wärmeabgabesystems hängt von der thermischen Qualität des Gebäudes ab. Je besser diese ist, desto niedriger kann die Vorlauftemperatur eingestellt werden und desto effizienter und sparsamer wird die Wärmeerzeugungsanlage funktionieren. In der folgenden Abbildung werden die üblichen Vorlauftemperaturen für Wärmeabgabesysteme dargestellt.

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Wärmeabgabesysteme Vorlauftemperatur Wärmeträger

Luftheizung (oder -kühlung)

18–50 °C

Luft

Flächenheizung (oder -kühlung)

18–40 °C

Wasser

Niedertemperatur-Radiatoren

40–60 °C

Wasser

Hochtemperatur-Radiatoren

60–90 °C

Wasser

Informationen zu den Wärmesystemen für Raumwärme und Warmwasser

  • Bis 25 °C ist Kühlung möglich.
  • Mindestens 55 °C ist für Warmwasserbereitung nötig.
  • Bei Bioenergie ist auch eine Vorlauftemperatur von 30 bis 55 °C technisch möglich.
  • Der Betrieb von Luft-, Erdreich-, Grundwasser- und Hochtemperatur-Wärme- pumpen ist in Kombination mit PV-Anlagen zu empfehlen.
  • Elektroheizung: Für Räume mit kurzfristigem Aufenthalt und für einzelne Arbeitsplätze (zum Beispiel in Hallen) stehen Infrarotheizungen zur Verfügung.
  • „Qualitätsgesicherte Fernwärme“ wird gemäß Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) definiert.

 

Wärmerückgewinnung mittels Wärmepumpe in einem Industriebetrieb © iStock.com/imantsu
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