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Energieeffizienz im Dienstleistungssektor

Im Dienstleistungssektor gibt es eine Vielzahl von Stromfressern: Computer und Notebooks, Fax, Drucker und Kopierer arbeiten den ganzen Tag oder verbrauchen Strom im Stand-by-Modus. Häufig sind Einsparungen nicht mit großen Investitionen verbunden, sondern können mit einfachen Verhaltensänderungen erzielt werden. 

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Der Dienstleistungssektor in Österreich

Wer zählt dazu?

Der Dienstleistungssektor (tertiärer Sektor) umfasst alle Wirtschaftsbereiche, die immaterielle Güter oder Dienstleistungen an Kunden und Kundinnen anbieten, im Gegensatz zur Produktion von physischen Waren (materiellen Gütern) im Industriesektor.  Zu den wichtigsten Bereichen des Dienstleistungssektors gehören: Handel, Banken und Finanzdienstleister, Gesundheitswesen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Tourismus und Gastronomie, IT und Telekommunikation, Transport und Logistik sowie öffentliche Verwaltung. In Österreich entfallen 9,9 Prozent des energetischen Endverbrauchs auf den Dienstleistungssektor. 

Energiesparen am Arbeitsplatz – Welche Möglichkeiten gibt es?

Alle können durch den bewussten Umgang mit Geräten, Beleuchtung oder Heizung dazu beitragen, die Betriebskosten zu senken und die Nachhaltigkeit im Unternehmen zu fördern.

Durch gezielte Maßnahmen lassen sich sowohl die Energiekosten als auch der ökologische Fußabdruck verringern. Im folgenden Beitrag finden Sie verschiedene Möglichkeiten, wie Unternehmen und Mitarbeitende im Dienstleistungssektor Energie effizient nutzen können – von der Wahl energieeffizienter Geräte bis hin zu Verhaltensänderungen im Umgang mit Ressourcen.

Energieeffizienz und Suffizienz

Energieeffizienz wird in der Regel mit technischen Innovationen assoziiert. Neue Technik ermöglicht es, mit deutlich weniger Aufwand eine höhere Leistung zu erzielen. Dabei soll der Nutzen mindestens gleich bleiben. In der Praxis zeigt sich jedoch oft, dass der Energieverbrauch unterm Strich trotz effizienterer Geräte oder Technik steigt. Es muss also darauf geachtet werden, diesen Rebound-Effekt* zu vermeiden. Der Einsatz moderner Technologien, energieeffizienter Geräte und besserer Prozesse, beispielsweise in Form eines Umstiegs auf LED-Beleuchtung oder energieeffiziente Maschinen, stellt einen wesentlichen Aspekt zur Erreichung der angestrebten Energieeffizienz dar.

Suffizienz bedeutet, dass nur Produkte und Dienstleistungen beschafft werden, die tatsächlich notwendig sind, um Ressourcen zu schonen. Es werden keine unnötigen Verbraucher angeschafft. 

Sobald sich ein Bedarf für neue Geräte oder Produkte ergibt, müssen mögliche Alternativen zum Kauf eines geprüft werden, wie beispielsweise die Reparatur oder die Inanspruchnahme von Leihservices bei nur kurzem Bedarf.

Nur durch die Kombination von Effizienz- und Suffizienzmaßnahmen kann eine wirklich nachhaltige Entwicklung vorangetrieben, eine Reduktion der Treibhausgasemissionen erreicht und damit ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele gesetzt werden. 

*Rebound-Effekt erklärt: Effizienzgewinne werden konterkariert durch das daraus resultierende Nutzungsverhalten. Beispielsweise werden Autos effizienter, aber dadurch auch schneller und größer, wodurch das Einsparungspotenzial ungenutzt bleibt.

Beleuchtung - Schalten Sie ab!

Der Energieverbrauch für Beleuchtung kann in Gewerbe, Handel und Dienstleistung bis zu einem Drittel des gesamten Stromverbrauchs ausmachen. Der Umstieg auf LED-Beleuchtung sowie der Einsatz von Bewegungssensoren oder Tageslichtsteuerungen ermöglichen Einsparungen von 50 Prozent und mehr.

In verschiedenen Dienstleistungsbereichen gelten unterschiedliche Anforderungen an die Beleuchtung. Ob im Verkaufsraum, am Arbeitsplatz im Büro oder am Empfang im Hotel – jeder Bereich erfordert den Einsatz spezifischer Lampen und Leuchtmittel, um die richtige Stimmung zu erzeugen. 

Tipp: Energieeffiziente Beleuchtung spart auch Kühlenergie, da die von den Lampen abgegebene Wärme nicht durch Kühlmaßnahmen aufwendig entfernt werden muss.

  • Anzahl von Leuchten unter Einhaltung der Arbeitnehmer:innenschutzbestimmungen reduzieren
  • Beleuchtung auf arbeitsrelevante Zeiten und Betriebsteile einschränken und sicherstellen, dass Lampen bei Nichtgebrauch abge­schaltet sind (zum Beispiel durch manuelles Abschalten, Zeitschalter oder Präsenz- und Tages­lichtsensoren)
  • Lampen und Leuchten regelmäßig reinigen
  • Helle Farben verwenden: Dunkle Farben (zum Beispiel grau) absorbieren das Licht. Geben Sie daher hellen Wänden, Böden, Decken, Möbeln den Vorzug. Dadurch können Sie Lampen mit geringerer Beleuchtungsstärke einsetzen. Wird der Umstieg auf helle Farben im Zuge der nächsten Modernisierung durchgeführt, entstehen keine zusätzlichen Kosten.

  • Stromaufnahme für die Beleuchtung durch Messung oder Berechnung des Anteils am Gesamtstrombedarf ermitteln
  • Mitarbeiter:innen motivieren und informieren, wie sie zu einer Reduktion des Beleuchtungsstromverbrauchs beitragen können
  • Bei regelmäßigen Begehungen prüfen, ob die Belichtung/Beleuchtung den Sehaufgaben und den Sehleistungen der jeweiligen Mitarbeiter:innen entspricht (unter anderem achten auf ausreichende natürliche Belichtung, Blendeffekte, Spiegelungen, Kontrast, Beleuchtungsstärke – Messungen mit Luxmeter), ob die Beleuchtung tatsächlich ausgeschaltet ist und ob Sensoren richtig positioniert sind und funktionieren
  • Bei einer Beschaffung von Beleuchtungsanlagen Lichtmanagement über Sensoren und mögliches Zusammenschalten von Lampengruppen zu Zonen berücksichtigen 

Mehr Maßnahmen finden Sie im Energie-Check für Betriebe. Verteilen Sie den Energie-Check an Ihre Mitarbeiter:innen, um das Bewusstsein für Einsparpotenziale im eigenen Bereich zu erhöhen.

EDV

Büroanwendungen

Im Büro gibt es eine Vielzahl von Stromfressern: Computer und Notebooks, Fax, Drucker und Kopierer arbeiten den ganzen Tag oder verbrauchen Strom im Stand-by-Modus. Jeder mit IT-Geräten ausgestattete Arbeitsplatz verursacht Energiekosten. Jedes neu beschaffte Bürogerät schlägt sich auf die Betriebskosten nieder.

Toptipps – Sofortmaßnahmen, die Sie schnell und einfach umsetzen können:

  • Energiesparoptionen der Clients konfigurieren: zum Beispiel Monitor nach 5 fünf bis 15 Minuten Nichtgebrauch ausschalten statt Bildschirmschoner; außerdem Ruhezustand, Helligkeit, Energiesparmodus et cetera nutzen

  • Stand-by-Verbrauch außerhalb der Betriebszeiten durch Zentralschalter für Stockwerke beziehungsweise Bereiche minimieren

Weitere Maßnahmen aus dem Energie-Check für Betriebe:

  • Mitarbeiter:innen regelmäßig informieren und für energieeffizientes Nutzungsverhalten sensibilisieren

  • Bei der Beschaffung von IT-Geräten auf Energieeffizienz beziehungsweise den Stromverbrauch (Labels) achten: zum Beispiel EU-Energielabel für Monitore, Energy Star für Drucker, SysMark-Benchmark für Notebooks, TCO Label; weitere Labels und Details siehe topprodukte-Beschaffungskriterien

Zentrales IT-Service

Zu den größten Verbrauchern in Rechenzentren zählt die Klimatechnik. Hier können Sie schon mit einfachen Maßnahmen sparen.

Toptipps – Sofortmaßnahmen, die Sie schnell und einfach umsetzen können:

  • Wenig genutzte Server konsolidieren und nicht benötigte Hardware abbauen; Virtualisierungskonzepte anwenden

  • Temperaturvorgabe für die Klimatisierungsregelung des Rechnerraums so hoch wie möglich wählen: Servereingangstemperatur darf 27 Grad nicht überschreiten, auf Laufzeit von internen Ventilatoren achten, Hotspots berücksichtigen (Temperatur- und Servermonitoring)

Weitere Maßnahmen aus dem Energie-Check für Betriebe:

  • Effiziente Datenspeichermaßnahmen setzen: Daten-Deduplizierung, Komprimierung, Thin Provisioning, Storage Tiering

  • Bei Serverbeschaffung auf effiziente Hardware sowie auf Powermonitoring und Powermanagement auf Komponenten-, Server- und Chassis-Ebene achten.

  • Luftzirkulation gezielt kontrollieren und Vermischung warmer und kalter Luft vermeiden (zum Beispiel durch Warmgang- und Kaltgang-Schottung); mehrere Server-Racks parallel zur Strömungsrichtung der kalten Luft platzieren

  • Drehzahlgeregelte Ventilatoren verwenden

  • Sensoren und intelligente Steuerung der Kühlung in Abhängigkeit der Kühllast installieren

Gewerbliche Kühlgeräte

Verkaufs-, Kühl- und Gefriergeräte

In allen professionellen Bereichen, in denen Frische im qualitativen Mittelpunkt steht, werden besonders hohe Anforderungen an Kühl- und Gefriergeräte gestellt. Die Geräte müssen hohen Hygienestandards entsprechen und auch in warmer Umgebung mit vielen Türöffnungen ihre Kühlleistung erbringen (in Restaurantküchen herrschen nicht selten 30 °C).

Wie finde ich ein für meinen Einsatzzweck passendes Gerät?

Die Entscheidung für ein Gerät sollte je nach Einsatzzweck, Raumbedarf und dem für die Aufstellung verfügbaren Platz fallen.

Je größer das Volumen, umso höher ist der Energieverbrauch, aber umso geringer ist der Energieverbrauch pro Nutzinhalt. Das heißt: Das Gerät sollte so groß sein wie nötig, denn zwei kleine Geräte anzuschaffen, ist nicht nur meist vom Anschaffungspreis her teurer als ein großes, sondern es wird auch der Energieverbrauch höher ausfallen.

Infobox: Einige gewerbliche Kühllagerschränke haben kein Label wie zum Beispiel statische Geräte, Saladetten, Geräte zur Präsentation lebender Tiere oder Gefrier-Verkaufsautomaten. Bei solchen Geräten ist es normalerweise nicht möglich herauszufinden, ob sie energieeffizient sind. In zukünftigen EU-Verordnungen könnten diese Geräte enthalten sein; derzeit ist dies aber nicht der Fall.

Umweltfreundliche und effiziente Geräte finden Sie auf: B2B Topprodukte

Lager-, Kühl- und Gefriergeräte

In allen professionellen Bereichen, in denen Frische im qualitativen Mittelpunkt steht, werden besonders hohe Anforderungen an Kühl- und Gefriergeräte gestellt. Die Geräte müssen hohen Hygienestandards entsprechen und auch in warmer Umgebung mit vielen Türöffnungen ihre Kühlleistung erbringen (in Restaurantküchen herrschen nicht selten 30 °C).

Wie finde ich ein für meinen Einsatzzweck passendes Gerät?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen gewerblichen Kühllagerschränken zum Kühlen und solchen zum Gefrieren. Zusätzlich gibt es einerseits Tischkühlgeräte beziehungsweise Tischgefriergeräte und andererseits vertikale Geräte, bei denen es Modelle mit einer oder mehreren Türen gibt.

Je nach Einsatzzweck, Raumbedarf und dem für die Aufstellung verfügbaren Platz sollte die Entscheidung für ein Gerät fallen.

Je größer das Volumen, umso höher ist der Energieverbrauch, aber umso geringer ist der Energieverbrauch pro Nutzinhalt. Das heißt: Das Gerät sollte so groß sein wie nötig, denn zwei kleine Geräte anzuschaffen, ist nicht nur meist vom Anschaffungspreis her teurer als ein großes, sondern es wird auch der Energieverbrauch höher ausfallen.

Infobox: Einige gewerbliche Kühllagerschränke haben kein Label wie zum Beispiel Kühl-Gefrier-Kombinationen oder Geräte mit statischer Kühlung. Solche Geräte sind zwar eher unüblich, aber sie existieren auf dem Markt, und es ist normalerweise nicht möglich herauszufinden, ob sie energieeffizient sind. In zukünftigen EU-Verordnungen könnten diese Geräte enthalten sein; derzeit ist dies aber nicht der Fall.

Umweltfreundliche und effiziente Geräte finden Sie auf: B2B Topprodukte

Im Rahmen der Umweltförderung des BMK gibt es ein Förderprogramm für effiziente gewerbliche Kühlgeräte. Gefördert werden Geräte, die den Effizienzkriterien von topprodukte.at entsprechen. Es werden bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten rückerstattet.

Gewerbliche Kühlgeräte weisen ein großes Energieeinsparungspotential auf. Die effizientesten Geräte verbrauchen etwa zwei- bis dreimal weniger Strom als ein durchschnittliches Modell und bis zu achtmal weniger Energie als ein offenes Kühlgerät.

Durch die Wahl eines energieeffizienten Kühlgeräts profitieren Sie nun also doppelt, und zwar einerseits im Betrieb, denn die effizientesten Geräte verbrauchen bis zu 50 Prozent weniger Energie als marktübliche Kühlgeräte. Andererseits profitieren Sie beim Kauf, denn es werden nun bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten der Geräte rückerstattet.

Zur Förderung