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Die Sprache der Nachhaltigkeit

CSRD, ESG, CCF und ESRS sind nur einige der gängigen Abkürzungen im Bereich der Nachhaltigkeit. Im folgenden Beitrag finden Sie eine laufend aktualisierte Liste solcher Abkürzungen und Begriffe, jeweils mit kurzen Erklärungen. 

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Abkürzungen und Begriffe

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine Richtlinie der Europäischen Union zur erweiterten Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen.

Dieser Begriff bezieht sich auf die soziale Verantwortung eines Unternehmens oder einer Organisation und umfasst deren Aktivitäten zum Wohl der Gesellschaft, welche über gesetzliche Anforderungen hinausgehen.

Das Konzept (auf Deutsch: von der Wiege bis zur Wiege) bezeichnet einen geschlossenen Rohstoffkreislauf und beinhaltet die Wiederverwertung oder Rückführung aller eingesetzten Materialien bereits von der Entwicklung eines Produktes an. Das Cradle-to-Cradle-Prinzip orientiert sich an den biologischen Kreisläufen der Natur, wo kein Abfall anfällt, sondern alle verwendeten Rohstoffe wieder im Kreislauf genutzt werden.

Der Begriff (auf Deutsch: von der Wiege bis zum Werkstor) beschreibt eine Methode der Lebenszyklusanalyse, bei der die Umweltauswirkungen eines Produktes oder einer Dienstleistung von der Rohstoffgewinnung bis zum Verlassen der Produktionsstätte („Werktor“) untersucht werden.

Ein CO2-Äquivalent (kurz CO2e) ist eine Maßeinheit, die die Auswirkungen aller menschengemachten Treibhausgase auf das Weltklima vergleichbar macht. Berücksichtigt wird dabei nicht nur der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid, sondern auch anderen klimawirksamen Gasen, wie Methan oder Lachgas.

Da die Gase unterschiedlich stark zum Treibhauseffekt beitragen und für unterschiedliche Zeiträume in der Erdatmosphäre verweilen, bringt die Umrechnung in CO2-Äquivalente die Klimawirkung der einzelnen Gase auf einen (vergleichbaren) Nenner.

Der CO2-Fußabdruck gibt an, welche Menge an Treibhausgasen direkt oder indirekt einer Person, einem Unternehmen oder einem Produkt zugerechnet werden kann. Dabei werden alle verursachten Treibhausgasemissionen herangezogen und in CO2-Äquivalente nach einem Faktor umgerechnet.

Dekarbonisierung bezeichnet den Prozess der Reduzierung von CO2-Emissionen in verschiedenen Sektoren wie Energieerzeugung, Industrie, Verkehr und Gebäuden. Das Hauptziel der Dekarbonisierung besteht also darin, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und stattdessen auf kohlenstoffarme oder kohlenstofffreie beziehungsweise erneuerbare Energiequellen umzusteigen.

Das Konzept der doppelten Wesentlichkeit besagt, dass Unternehmen zwei Perspektiven einnehmen sollen, um zu verstehen, welche Themen für sie wichtig sind. Die Outside-in-Perspektive betrachtet, wie äußere Faktoren (Gesellschaft, Umwelt) das Unternehmen beeinflussen. Die Inside-out-Perspektive bewertet, wie sich Tätigkeiten des Unternehmens auf die Umwelt, die Gesellschaft oder andere nichtfinanzielle Belange auswirken.

Der Begriff stammt aus dem Finanzbereich und deckt die Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ab. Diese drei Bereiche umfassen nachprüfbare Kriterien, die es Investorinnen und Investoren ermöglichen, die Nachhaltigkeit von Unternehmen und deren Aktivitäten zu bewerten.

Das Umwelt-Kriterium (E) umfasst Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel, wie die Reduktion von Treibhausgasen, nachhaltigen Ressourceneinsatz und Energieeffizienz.

Das soziale Kriterium (S) bewertet den Umgang mit Menschenrechten und interne Arbeitsbedingungen, wie faire Löhne, Arbeitssicherheit und Gleichstellung. Auch die gesamte Wertschöpfungskette wird geprüft, etwa im Hinblick auf Menschenrechte bei Lieferfirmen und fairen Umgang mit Kundinnen und Kunden.

Governance (G) bezieht sich auf verantwortungsvolle Unternehmensführung. Dazu gehören Transparenz und Antikorruptionsrichtlinien sowie die Diversität und faire Entlohnung in Unternehmensgremien. Auch das Management und die Berichterstattung über ESG-Risiken gehören dazu.

Um eine noch höhere Transparenz und Vergleichbarkeit bei der Nachhaltigkeitsoffenlegungen zu schaffen, hat die EU ihren eigenen Standard für die Nachhaltigkeitsberichtserstattung entwickelt. Er deckt alle Kernelemente ab, beispielweise Treibhausgasbilanzierung, Wesentlichkeitsanalyse oder Menschenrechts-Policy.

Der Begriff bezeichnet die Praxis von Unternehmen, Organisationen oder Marken, sich durch gezielte Kommunikationsstrategien und Marketingmaßnahmen umweltfreundlicher darzustellen, als es durch ihre tatsächlichen Aktivitäten, Produkte oder Richtlinien gerechtfertigt wäre. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern „green“ (grün) und „whitewashing“ (beschönigen) zusammen und umfasst eine Vielzahl von Techniken, darunter irreführende Werbung, das Hervorheben einzelner umweltfreundlicher Aspekte (bei Vernachlässigung anderer negativer Effekte) oder das Verwenden vager Begriffe und Symbole, die Nachhaltigkeit suggerieren.

Mit diesem Begriff wird die Praxis von Unternehmen bezeichnet, eigene Nachhaltigkeitsinitiativen nicht nach außen zu kommunizieren, um keine Angriffsfläche für Kritik oder „Shitstorms“ (Welle starker Kritik in sozialen Medien) zu bieten. Ein weiterer Grund liegt darin, dass sie nicht riskieren wollen, des Greenwashings bezichtigt zu werden, falls Klimaziele nicht erreicht werden.

Ein Unternehmen oder ein Produkt gilt dann als klimaneutral, wenn es keine klimaschädlichen Emissionen verursacht beziehungsweise (noch) nicht vermeidbare Treibhausgase durch zertifizierte Ausgleichsprojekte kompensiert, also in Projekte investiert, die CO2 binden oder reduzieren (zum Beispiel Aufforstung, erneuerbare Energie et cetera).

Die Lieferkette umfasst alle Prozesse, die vor den eigenen Unternehmensaktivitäten stattfinden (Einkauf von Rohstoffen und Vorprodukten sowie die Produktion in Fremdfirmen). Die Wertschöpfungskette bezeichnet hingegen alle Unternehmenstätigkeiten, in denen Wert für das Unternehmen geschaffen wird.

Das GHG Protocol ist ein internationaler Standard zur Messung von Treibhausgasemissionen. Er teilt diese in drei Kategorien ein: 

Scope 1 umfasst die direkten Emissionen klimaschädlicher Gase, die im eigenen Unternehmen freigesetzt werden. 

Scope 2 umfasst die indirekten Emissionen klimaschädlicher Gase, die durch den Verbrauch von Energie von externen Energielieferanten entstehen. 

Scope 3 umfasst alle indirekten Emissionen klimaschädlicher Gase, die in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette.

Die Sustainable Development Goals sind 17 ehrgeizige Ziele der Vereinten Nationen, die bis 2030 eine nachhaltige globale Entwicklung fördern sollen. Die SDGs umfassen Themen wie Armut, Bildung, Geschlechtergleichstellung, sauberes Wasser, erneuerbare Energien und den Schutz der Umwelt, um eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.

Die Taxonomieverordnung ist ein Instrument der EU zur Förderung nachhaltiger Investitionen. Sie legt Kriterien fest, die bestimmen, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als umweltfreundlich gelten. Ziel ist es, Investitionen in nachhaltige Projekte zu erleichtern und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu unterstützen.

Im Kyoto-Protokoll werden folgende klimaschädliche Treibhausgase genannt: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) sowie fluorierte Gase (F-Gase) wie wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6).